Im Anhang mein Herz
gab ständig ihren Senf zum Vortrag dazu.
A.
Mittwoch, 2. Februar, 10.53
Betreff: Die Pause ist aus.
Ich gehe heute nicht essen und kann daher zu Mittag auch reinschauen.
Dir: Mahlzeit.
Artur
Mittwoch, 2. Februar, 12.20
Betreff: Mittagspause
Liebe Marlene, danke für deine Mail.
Ich habe keinen Hunger.
Ich habe etwas für dich kopiert und per Post geschickt.
Der heutige Kurs war der Letzte zu diesem Thema für mich. Am nächsten wird nur Irene teilnehmen.
Bis 18.45 werde ich hier sein und arbeiten. Dann nach Hause fahren und etwas Sport machen.
Artur
PS Hast du gemeint, ich soll dir heute lieber keine Mails mehr schreiben? Ich gehe jetzt doch weg, aber nicht, um etwas zu essen, sondern, um ein Bier zu trinken.
Mittwoch, 2. Februar, 12.46
Betreff: Mittagspause ist aus
Liebste Mar lene! Ich bin dir sehr dankbar.
Für Samstag, für alles, wobei du mir geholfen hast. Für alles, was ich von dir bekommen habe. Ich habe es mir schon oft und lange angesehen. Jedes einzelne gelbe Zettelchen, jede kleine Schleife von Geschenken.
Und es tut mir weh, zu denken, dass ich dich wahrscheinlich trotzdem wieder einmal kränken werde.
Ist aber nicht doch ein Fortschritt zu bemerken? Ich habe mich bemüht, hast du das gemerkt?
Es ist leider so, dass, wenn ich nicht in deiner Nähe bin, ein großes Loch entsteht, das nach kurzer Zeit immer größer und größer wird und schließlich riesengroß ist.
Und auch jetzt in der Mittagspause sind hundert Leute um mich herum gewesen und ich s ah sie nicht. Es ist ganz leer um mich, wenn du nicht da bist.
Artur
Mittwoch, 2. Februar, 14.18
Betreff: Fortschritt
Danke, dass du ihn bemerkt hast. Ich habe schon befürchtet, er wäre nur subjektiv.
Wichtig ist, dass auch du es vermeidest, mir Vorwürfe zu machen. Das ist kein Vorwurf, oder? Jetzt bin ich mir nicht sicher.
Ich wollte nicht vorwurfsvoll schreiben, sondern d ir nur meinen Kummer mitteilen.
Es war vielleicht illusorisch , zu versprechen und mir vorzunehmen, dass ich dir nichts mehr von meinem Kummer schreiben werde. Aber ich bemühe mich, nicht mehr gar so viel Schlechtes rüber zu senden.
Vom Bier genuss sind mir beinahe die Augen zugefallen.
Jetzt muss ich wieder zum Vortrag.
Danke, du Engel.
A.
Mittwoch, 2. Februar, 16.53
Betreff: Ach
Liebe Marlene,
ich weiß, ich soll te es nicht schreiben, und deine Mails sind so lieb und aufmunternd, aber es geht mir wieder schlecht. Jetzt haben sie vom Pflegeheim angerufen. Sie wollen das Februargeld.
A ber ich werde nur den Anteil in Omas Pensionshöhe einzahlen.
Das ist aber nicht der Grund.
Die Besprechung nach dem Vortrag endete nicht pünktlich. Ich bin aber gegangen.
Morgen muss ich sehr früh weg. Heute Abend muss ich Überstunden machen für ein Dokument. Sonst ist unser Treffen am Freitag gefährdet.
Schön langsam habe ich keine Zeit mehr für dich. Und morgen will ich auch nicht in den Klub, wenn du keine Zeit hast.
Du bist so weit weg.
Worauf soll ich mich heute freuen? Auf heute Nacht?
Was tue ich eigentlich hier?
Das ist kein Vorwurf. Ich hasse alles.
Nein, dich nicht. Bitte nicht böse sein. Ich dachte, wenn es mir schlecht geht, mache ich einfach die Tür zu, damit du es nicht merkst und nicht belastet bist.
Aber ich weiß nicht, warum ich das schon wieder nicht zusammenbringe und mich benehme wie ein Jammerlappen.
Bis in zehn Minuten.
Artur
PS Ich werde am besten kündigen.
Mittwoch, 2. Februar, 17.15
Betreff: Bin wieder da
Noch dazu muss man sich anhören, dass es zwar eh das unwichtigste Dokument aber trotzdem so dringend sei.
Ja, schön, dass du nächst e Woche wieder da bist!
Und der Freitag!
Aber alles andere hasse ich.
A.
Mittwoch, 2. Februar, 17.47
Betreff: Abgelehnt
wurde mein Antrag auf die Hauptserverkennung.
Das braucht man dienstlich eigentlich nicht .
Habe es indirekt erfahren.
A.
Donnerstag, 3. Februar, 8.30
Betreff: Nettes
Liebe Marlene, guten Morgen!
Möchtest du nicht heute Abend in den Klub mitkommen? Ich muss jetzt wieder in eine Besprechu ng. Schönes Arbeiten vorläufig.
Hast du viel zu tun?
Artur
Donnerstag, 3. Februar, 10.32
Betreff: Bitte sehr
Aber die Mails von zu Hause waren erst für abends gedacht!
Ich werde hier nur mehr Dienst nach Vorschrift absolvieren.
Schade, dass du heute nicht kannst.
Wir hatten jetzt nur zehn Minuten Pause.
Ich freue mich schon soo auf morgen!
Bis später,
Artur
Donnerstag, 3. Februar, 11.28
Betreff: Ja, danke
Ich muss jetzt gleich
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