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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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So werde ich die Nacht nicht überleben – ich werde erfrieren“, jammerte sie vor sich hin. Doch Jammern brachte sie jetzt nicht weiter. Sie überlegte. Dann stand sie auf, kroch aus der Höhle und blieb zitternd stehen, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. „Hier war doch der umgestürzte Baum. Wenn ich ein paar Äste mit Blättern …“ Sie redete sich selbst Mut zu und machte sich an die Arbeit.
    Es war anstrengend, die morschen und schon angebrochenen Äste vom Baumstamm zu lösen, aber mit viel Drehen und Zerren gelang es ihr tatsächlich, vier große und noch relativ dicht mit Nadeln bewachsene Zweige abzureißen und in die Höhle zu ziehen. Zwei legte sie auf den Boden, um sich vor der Feuchtigkeit zu schützen, einen bugsierte sie so vor den Eingang, dass er halbwegs unpassierbar war und den Vierten zog sie über sich, nachdem sie sich hingelegt hatte.
    „So geht’s doch. Nicht gerade das Hilton, aber immer noch besser, als sich unter freiem Himmel den Hintern abzufrieren.“ Durch die Anstrengung war ihr etwas wärmer geworden. Jetzt musste sie nur noch ihre Angst in den Griff kriegen, dann war alles gut.
    „Home, sweet Home“, murmelte sie noch, bevor sie Minuten später vor Erschöpfung tatsächlich einschlief.
     
    ***
     
    „Siehst du! Was hab ich gesagt? Da ist er wieder.“ Ric stand am Fenster und beobachtete, wie Jayden aus dem Wald herauskam. Mittlerweile war es dunkel geworden. Nun war er neugierig, ob er recht behalten sollte. Kam Jayden wieder zurück in die Küche oder stieg er in das Auto seiner Schwester und fuhr weg?
    Als Jayden langsam an Dionnes Wagen vorbei und auf das Haus zuging, atmete Ric erleichtert auf. Ann allerdings war schon durch den Flur gestürmt und riss die Haustür auf. Am Treppenabsatz blieb sie stehen und wartete, bis Jayden oben war. Dann nahm sie ihn in den Arm. Und er ließ es geschehen.
    Ric hatte währenddessen in allen Küchenschränken nach etwas Alkohol gesucht, den er Jayden anbieten konnte, um sich aufzuwärmen. Im untersten Fach des Besenschranks wurde er fündig und holte eine staubige Flasche Osborne, einen alten Brandy, heraus.
    „Wer hat denn so was Gutes da unten versteckt?“, wunderte er sich. Er holte die Flasche raus, staubte sie ab, griff sich noch drei Gläser aus dem Schrank und stellte alles zusammen auf den Tisch. Er hörte, wie Jayden die Treppen hochkam. Ann hatte die Tür aufgelassen und er spürte den kalten Luftzug.
    Es wurde schnell Herbst und die Nächte waren nicht mehr so warm wie noch vor ein paar Tagen. Als er noch in der Höhle übernachtet hatte, war es noch gerade so eben auszuhalten gewesen.
    Abrupt hielt Ric inne. Er dachte scharf nach. Hatte er ihr davon erzählt? Konnte es sein, dass sie sich dorthin geflüchtet hatte? Und parallel zu seinen Gedankengängen boxte ihn wieder eine Übelkeit in den Magen, dass er sich vor Überraschung zusammenkrümmen musste. Zitternd hielt er sich an der Arbeitsplatte fest, wartete, dass der Klumpen in seinem Bauch sich verflüchtigte. Aber das tat er nicht. Er wurde dicker und schwerer und einen Augenblick später kam auch noch ein stechender Schmerz in seinem Kopf dazu. Dann schloss Ric die Augen und was er dann sah, brachte ihn dazu, sich aufzurichten. Grüne Augen. Katzenaugen. Cats Augen! Er hatte wieder eine Vision.
    Er wusste jetzt, wo er Cat finden würde!
    „Ann? Ann?“, rief er ungeduldig und rannte fast in sie hinein, als er um die Ecke in den Flur schoss.
    „Mein Gott – was ist los?“
    „Hast du eine Taschenlampe? Und ich brauche noch eine warme Decke und ich nehme Cats Handy mit!“, rief er ihr zu, bevor er in Cats Zimmer lief und sich das Telefon schnappte, das Ann nach dem Telefonat mit Jayden wieder auf ihr Bett gelegt hatte.
    „Was ist los? Wo willst du hin? Hat Cat sich gemeldet?“ Ann sah ihn hoffnungsvoll an. Auch Jayden horchte auf.
    „Nein, aber ich glaube, ich weiß, wo sie ist.“ Er war bereits dabei, die Steppdecke, die er ebenfalls von Cats Bett nahm, zusammenzurollen und seinen Gürtel als Tragegurt darum festzuziehen. Ann hielt ihm eine Taschenlampe entgegen, die sie aus der Küchenschublade geholt hatte. „Wo?“
    „Shackford Head. Da gibt es eine kleine versteckte Höhle, wo ich schon einige Male übernachtet habe. Ich habe Cat davon erzählt. Sie weiß, wo das ist.“
    „Und warum sollte sie ausgerechnet dahin gehen?“ Jayden sah ihn zweifelnd an.
    „Weil – erstens – Dionne den Platz nicht kennt und Cat somit also in

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