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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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beiden miteinander verbunden und heute wieder. Ach du grüne Neune – das heißt also, ich habe mich tatsächlich verliebt. Na ja, als hätte ich das nicht schon vorher gewusst … Schlau, Cat, ganz schlau.“
    Die Erinnerung an das letzte Gespräch mit Ric, in dem sie beide so sehr beteuert hatten, dass aus ihnen kein Paar würde, ließ sie lächeln. Es war schon von vornherein klar gewesen, dass sie füreinander bestimmt waren – da konnten sie sich wehren, soviel sie wollten – die Ringe würden schon dafür sorgen. Das lag auf der Hand.
    „Okay, geschnallt. Aber das werde ich klären, wenn es soweit ist. So, weiter nun im Text.“ Zitternd wippte sie hin und her, die Arme eng um die Knie geschlungen saß sie zusammengekauert auf dem immer kälter werdenden Boden. „Also … die Ringe kennen sich. Deshalb glühen die Steine und deshalb werden die Ringe heiß. Super, Cat, mach weiter.“ Sie klopfte sich innerlich auf die Schulter. Zwar war ihr immer noch kalt, sie fror erbärmlich und außerdem hatte sie Hunger, aber die Zusammensetzung des Puzzles lenkte sie zumindest für eine kurze Zeit davon ab.
    „Granny hat gesagt, der Ring bietet mir Schutz. Wovor? Wovor genau?“ Sie hatte es fast, der richtige Gedanke war auf dem Weg, sie spürte es! „Was haben wir noch?“ Dionne ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.
    Dionne hatte sich verändert. Von einem auf den anderen Tag. Und was noch schlimmer war als die Macht, die sie plötzlich über Ric zu besitzen schien, war, dass sie ihre langjährige Freundschaft aufgegeben hatte. Und das hätte Cat nie gedacht! Dionne, die sonst immer so bodenständig war, die immer nur an das Reale glaubte, sie benahm sich, als wäre sie nicht sie selbst.
    Und was hatte sie mit Ric angestellt? Irgendwas musste sie an sich haben, sonst wäre er doch nicht zum zweiten Mal auf sie hereingefallen, oder? Andererseits – Dionne war attraktiv, Dionne war schlau und Dionne war in ihn verliebt. Warum sollte er sich nicht doch in sie verliebt haben? Leise Zweifel kratzten an der Oberfläche ihres Bewusstseins, wollten sich Einlass verschaffen und Cat verunsichern. Doch Cat blockte ab. Nein – sie vertraute Ric! Das hatte er nicht aus freien Stücken getan.
    Aber was zum Teufel war dann nur plötzlich in ihre Freundin gefahren? Warum war sie so versessen darauf, Ric für sich zu haben? Das hatte mit normaler Verliebtheit doch schon nichts mehr zu tun. Und warum war ihr dieser Junge wichtiger, als ihre jahrelange Freundschaft? Das war etwas, was sie am allerwenigsten verstehen konnte.
    Dionne schien auf ihre Freundschaft zu pfeifen und das machte sie auf der einen Seite verdammt wütend und auf der anderen unendlich traurig. Sie vermisste ihre Freundin! Und zwar die Dionne, die sie schon seit ihrer Kindheit kannte. Die, mit der sie bisher durch dick und dünn gegangen war. Die Dionne, die ihre Freundin war, bevor dieses ganze verrückte Theater angefangen hatte. Denn die Dionne, die sie in den letzten Tagen vor Augen hatte – die machte ihr Angst!
    Noch einmal ließ sie die Bilder im Kopf ablaufen. Dionnes Augen, Rics Blick, der Ring.
    Ob Dionne ihre Macht verloren hatte, nachdem sie Ric den Ring vom Finger gezogen hatte? Sie hoffte es inständig. Denn ansonsten hätte Dionne nun freie Bahn. Sie selbst saß schließlich hier fest.
    Was war, wenn Ric etwas geschehen war? Sie hatte noch den dumpfen Aufprall im Ohr. Irgendjemand musste umgefallen sein, als sie aus der Cafeteria geflüchtet war. Ric? Sie verfluchte sich dafür, dass sie so unüberlegt gehandelt hatte. Warum hatte sie nicht mal ihr Handy dabei? Der Drang, loszulaufen und nach Hause zu fahren, wurde immer größer, je mehr Gedanken sie sich machte. Aber ihr war auch klar, dass sie im Dunkeln niemals den Weg zurück zum Auto finden würde. Sie würde sich hemmungslos im Wald verlaufen. Und damit wäre niemandem geholfen. Zitternd vor Kälte klapperte sie mit den Zähnen. Wenn sie wenigstens ein Feuerzeug hätte, dann könnte sie ein Feuer machen, das sie wärmte und die wilden Tiere abhielt. Sie dachte an den Kojoten und bekam noch mehr Angst. Zudem raschelte und knisterte es ständig im Gebüsch.
    „Haha, als hätte ich eine Ahnung, wie man ein Feuer macht. Und das, ohne gleich einen ganzen Waldbrand auszulösen. Ist klar, Cat!“ Es war nicht schön, so hilflos zu sein.
    Immer tiefer zog sie sich in die kleine Höhle zurück, drängte sich enger an die Wand, aber auch das half nichts – sie fror erbärmlich. „Ich muss was tun.

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