Im Bann seiner Macht (German Edition)
es lieber nicht probieren sollte.
„Keine Angst ich tu dir nichts.“
„Aber ... was soll das dann?“
„Es geht um eine Umweltsache und du bist im M o ment die Einzige, die helfen kann.“
„Ja, klar! Wem willst du hier was vormachen?“
„Ich weiß nicht was du meinst?“, fragte er, umfasste ihre Schultern und beugte sich so weit herunter, dass sie das böse Funkeln seiner schwarzen Augen noch viel intensiver sehen konnte. Oder waren es Sterne? Verwirrt starrte sie ihn an und ve r suchte ihre Augen von seinen zu lösen. Lieber guckte sie da schon auf seine öligen Haare, die ihm ins Gesicht hi n gen und einen Teil seines Mundes verdeckten, der – huch – gar nicht einmal so schlecht aussah. Woher kam ihr der sinnliche Schwung plötzlich so bekannt vor? Silke blinzelte ne r vös und rieb sich ihren rechten Arm. Er schmerzte immer noch, von seinem brutalen Schlag gegen die Tür.
„Sorry wegen dem Arm“, flüsterte er und kam noch näher. Der Geruch von A b wasser, Dreck und Fäkalien wurde une r träglich.
„Gott, du stinkst vielleicht“, zischte Silke und dachte sich ein leises „ups“, weil sie ihn ja nicht provozieren wollte.
„Du törichtes Weib, du sollst den Rand halten, sonst werde ich ungemütlich“, grollte er und seine buschigen Augenbrauen zogen sich unwirsch zusammen. Das „Noch ungemütl i cher?“ lag ihr förmlich auf der Zunge, aber sie konnte es sich noch rech t zeitig verbeißen. Sie schaffte es sogar den Blick demütig zu senken, um ihn nicht weiter zu ärgern. Was nichts daran änderte, dass sie ihre Möglichkeiten a b checkte. Selbst mit Boxkenn t nissen war ihr der Typ haushoch überlegen, aber in der Küche befanden sich durchaus ein paar Utensilien, die zu erwischen erstr e benswert waren. Wenn da nur nicht ständig seine riesigen Pranken auf ihren Schultern lägen! Jede kleinste Bewegung schien er zu registrieren und vorauszua h nen. Mit nur etwas mehr Kraftaufwand könnte er ihre vermutlich sogar die Schlü s selbeine br e chen.
„Ich komme gerade aus dem Kanal vor Deiner Sie d lung. Da kann der Geruch schon mal unangenehm sein.“ Silke wollte etwas sagen, doch sein Knurren brachte sie sofort wieder zum Schweigen. „Dort unten gibt’s ein massives Problem mit Gif t müll. Es ist nicht viel, droht aber ins Wasser zu gelangen. Im Prinzip ist es eine Kleinigkeit, aber ich brauche wei b liche Hilfe, um den Dreck zu neutralisieren.“
„Oh, natürlich“, japste Silke, weil sie kein Wort verstand oder glaubte. Verärgert kam er wieder näher und versuchte ihn ihren Augen etwas zu finden, was sie nicht mal erahnen konnte. Weibliche Unterstützung bei Giftmüll? Wie b e scheuert war das denn?
„Du stehst auf einer unserer Liste“, erklärte er und sah ihr immer noch pene t rant aufdringlich in die Augen. Fast schien es so, als ob er selbst nicht glauben könnte, die gesuchte Pe r son vor sich zu haben.
„Das ist ein Irrtum“, erklärte sie daher möglichst selbstbewusst. Vermutlich ha t te der Spinner sie aus dem Telefonbuch herausgesucht und ganz schlau ihren N a men aus dem Englischen übersetzt. Environ für Umwelt, Umgebung. Daher die Umweltmasche und der Giftmüll. Lediglich das mit den Englischkenntnissen passte nicht so recht zu einem Obdachlosen und Penner. Aber egal was der Typ auch e r zählte ... er hatte eine gehörige M a cke und das machte ihn zur tödlichen Gefahr. Vom tödlichen Gestank einmal abges e hen.
„Kein Irrtum“, brummte er und packte sie dieses Mal am linken Arm. Mit einem Ruck zerrte er sie in die Höhe und stellte sie vor sich auf die Beine. Bei seiner Gr ö ße war selbst das eine Herausforderung, weil sie immer noch kerzengerade nach oben gucken musste. So große Männer waren eher eine Se l tenheit in ihrem Leben.
„Du bist die Richtige“, zischte er und ihr Magen ve r krampfte sich augenblicklich. „Also komm jetzt mit in den Kanal“, befahl er und Silkes Sicherungen brannten endgültig durch. Ihre bisher passive Haltung wurde schlagartig durch hysterische Gegenwehr abgelöst. Wie eine Furie begann sie zu schreien und auf ihn einzuschl a gen. Und
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