Die bessere Hälfte - warum nur Frauen die Wirtschaft nach vorn bringen
|9| Vorwort
von
Marshall Goldsmith
»Ich fand, dass es der Mühe einfach nicht wert war.«
So begründen viele begabte Frauen, warum sie ihre Unternehmen verließen und auf scheinbar spektakuläre Karrierechancen verzichteten. Oft gaben sie dabei Stellungen auf, die äußerlich betrachtet äußerst vielversprechend erschienen, die ihnen aber im Grunde, wie sie glaubten, nur schadeten. Ich hoffe, dass die Erkenntnisse und Einsichten, die die Autorinnen in
Die bessere Hälfte
darlegen, diese Situation verändern werden, um Firmen eine Möglichkeit an die Hand zu geben, die weibliche Sichtweise intensiver auszuschöpfen.
Die bessere Hälfte
stützt sich auf die neueste Forschung (sowie den Vergleich weiblicher und männlicher Perspektiven) und illustriert, warum das, was Frauen und Männer wahrnehmen, so unterschiedlich sein kann. Das Buch schildert unzählige problematische Beispielsituationen am Arbeitsplatz, um aufzuzeigen, warum diese Unterschiede wichtig sind und inwiefern die weibliche Sichtweise oder Vision einen entscheidenden, positiven Unterschied machen kann.
Noch wichtiger sind die praktischen Tipps der Autorinnen, durch deren Umsetzung Frauen ihre Vision nicht nur |10| sichtbar machen, sondern auch umsetzen können.
Die bessere Hälfte
gibt Unternehmen zudem ein paar Richtwerte an die Hand, wie sie die weibliche Beobachtungsgabe in ihre Firmenstrategie und Unternehmenskultur einbetten können – mit dem Ziel, eine umfassende und übergreifende Vision für die Zukunft des Unternehmens zu schaffen.
Die letzte Wirtschaftskrise ging von Unternehmen aus, deren Leitung in männlicher Hand lag. Hier dominierten die klassischen, stereotypen »männlichen« Verhaltensweisen: Männer konzentrieren sich vornehmlich auf den kurzfristigen Profit, »die Zahlen müssen stimmen«, und sie haben nur ihren kurzfristigen persönlichen Erfolg im Auge, statt den langfristigen der Firma. Wer weiß? Vielleicht wären Unternehmen mit Frauen in strategischen Positionen, die sich deren breiteres Blickfeld zunutze gemacht hätten, nicht in dem gleichen Maße der Krise anheimgefallen. Dann wären wir alle besser dran gewesen!
Die bessere Hälfte
ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von zwei hervorragenden Expertinnen, die zudem noch gute Freundinnen von mir sind. Jede Seite dieses Buches reflektiert ihr detailliertes und umfassendes Wissen sowie ihre jahrelange Erfahrung. Sallys Know-how als Journalistin ist für die Klarheit und die Detailfülle des Werks verantwortlich. Als ebenso erfahrene wie begabte Autorin ist es ihr gelungen, die Erkenntnisse aus unterschiedlichsten Quellen – aus Umfrageergebnissen, Expertenmeinungen, Interviews mit Angestellten und persönlichen Erfahrungen – zu einem stimmigen und verständlichen Werk zusammenzufassen. Julie gilt als eine der erfahrensten und angesehensten |11| Beraterinnen für Führungskräfte, die Amerika vorzuweisen hat. Sie weiß sehr genau, wie männliche Führungskräfte ihre Arbeit erleben und hat ein paar wichtige Erkenntnisse gewonnen, wie Unternehmen die weibliche Sicht in ihre Unternehmenskultur einbetten können. Sie ist sich darüber im Klaren, was Männer richtig machen – und was sie verändern müssen.
Ich glaube, dass Führungspersönlichkeiten aller Ebenen, Männer und Frauen, von der Lektüre dieses Buches profitieren können. Männer tun dies, indem sie lernen, die Welt aus einer weiblichen Perspektive zu betrachten. Frauen können ihre persönlichen Erfahrungen mit denen anderer erfolgreicher Frauen vergleichen und neue Wege finden, um die Welt noch stärker zum Positiven zu verändern.
Wie Sally und Julie so treffend erläutern, sind die Probleme, mit denen Frauen in Unternehmen konfrontiert sind, selten darauf zurückzuführen, dass männliche Führungskräfte ganz bewusst gemein, kaltschnäuzig oder gleichgültig sind. Die meisten Führungskräfte wollen vielmehr die richtigen Entscheidungen treffen, für Frauen und für ihre Unternehmen; sie wissen nur nicht so genau, wie sie weibliches Potenzial am besten ausschöpfen können. Dieses Werk stellt diverse Programme für weibliche Führungskräfte vor, die gute Absichten verfolgen, aber keine guten Ergebnisse zeitigen.
Das vorliegende Buch zu schreiben erforderte Mut. Wer sich mit den Unterschieden zwischen den Geschlechtern auseinandersetzt (egal wie sensibel die Autoren mit dem Thema umzugehen versuchen), löst häufig Kontroversen aus. Deshalb schlage ich Ihnen, dem Leser oder der Leserin, |12|
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