Im Bett mit dem besten Freund
ist.“
Terri wusste, dass Nick Blake nie hatte leiden können. Blake bildete augenblicklich den Abschluss einer deprimierenden Folge von gescheiterten Beziehungsversuchen. Wobei Nick sie von Anfang an gewarnt hatte, dass Blake seiner Meinung nach nicht das Zeug dazu hatte, sie glücklich zu machen. Es schien ganz so, als hätte Nick recht damit gehabt. Leider hatte Terri selbst vier Monate gebraucht, um es herauszufinden.
Doch als Blake letzte Woche überraschend verkündet hatte, dass er ebenso gut bei ihr einziehen könne, wenn er sowieso schon die meiste Zeit über bei ihr wohnte, war sie nachdenklich geworden. Trotz ihrer Bereitschaft, zu heiraten und endlich eine Familie zu gründen, hatte sie sich einfach nicht vorstellen können, es mit Blake zu tun. Im Grunde genommen war ihr in diesem Moment bewusst geworden, dass sie rein gar nichts für ihn empfand. Und das war nicht unbedingt vorteilhaft in Bezug auf einen zukünftigen Ehemann und Vater ihrer Kinder.
Nick schenkte sich ein Glas Champagner ein und trank einen Schluck. „Und was hat er gesagt, als du mit ihm Schluss gemacht hast?“
„Dass ich niemals wieder einen Mann wie ihn finden würde.“
„Tja.“ Nick lachte. „Darum geht es doch aber, oder etwa nicht? Blake ist so interessant wie eine Büroklammer, und er hat nur halb so viel Charisma …“
Zugegeben, Terri konnte nicht leugnen, dass Blake ein wenig … nun, fade gewesen war. Seine Vorstellung von einem tollen Abend hatte darin bestanden, vor dem Computer zu sitzen und stundenlang World of Warcraft zu spielen, während sie Fernsehen geschaut oder ein Buch gelesen hatte. Vermutlich würde Blake ihren Computer mehr vermissen als ihre Gesellschaft.
„Ach, er war schon ganz in Ordnung. Er war nur nicht der Richtige für mich“, gab sie zu.
Die Kellnerin servierte ihnen eine große, saftige Pizza mit hohem Rand nach einem original Chicagoer Rezept. Als die Bedienung wieder gegangen war, sagte Nick: „Er ist irgendwo da draußen, weißt du? Der Richtige für dich. Du findest ihn schon noch.“
Das hatte sie früher auch immer gedacht, aber jetzt war sie beinahe dreißig Jahre alt, und weit und breit war kein Lichtstreif am Horizont zu sehen. Ihrem Lebensplan zufolge hätte sie schon längst verheiratet und mehrfache Mutter sein sollen. Deswegen hatte sie beschlossen, die Angelegenheit endlich selbst in die Hand zu nehmen.
„Wir feiern noch etwas“, verriet sie Nick. „Ich werde ein Baby haben.“
Erschrocken hob er den Kopf und knallte dann das Glas so heftig auf die Tischplatte, dass Terri schon befürchtete, es könnte zerspringen. „Was? Wann? Ist es von Blake?“
Nick versucht immer, auf mich aufzupassen, dachte Terri liebevoll. Das hieß, wenn er nicht damit beschäftigt war, sie in Schwierigkeiten zu bringen. Obwohl es normalerweise andersherum war. Terri neigte dazu, übereilte Entscheidungen zu treffen, und Nick versuchte unermüdlich, sie zur Vernunft zu bringen. Doch dieses Mal wusste sie genau, was sie tat.
„Es gibt keinen Vater“, sagte sie und legte ihnen beiden ein Stück Pizza auf den Teller. „Eigentlich bin ich auch gar nicht schwanger. Noch nicht jedenfalls.“
Nick runzelte die Stirn. „Aber warum hast du dann gesagt, dass du ein Baby bekommst?“
„Weil ich das hoffentlich nächstes Jahr tue. Ich habe vor, alleinerziehende Mutter zu werden.“
Überrascht lehnte Nick sich zurück. „Wie denn? Ich meine, wer ist der Vater?“
„Ein Samenspender.“
„Ein Samenspender?“, fragte er verwirrt. „Das ist doch nicht dein Ernst?“
Seine Reaktion enttäuschte sie zutiefst. Sie hatte gehofft, dass Nick es verstehen und sich für sie freuen würde. Offensichtlich war das nicht der Fall. „Es ist mein völliger Ernst. Ich bin bereit. Finanziell geht es mir gut, und weil ich von zu Hause aus arbeite, würde ich das Kind auch nicht in die Krippe geben müssen. Das Timing ist perfekt.“
„Wäre es nicht besser, wenn du verheiratet wärst?“
„Ich habe mich ganz schön angestrengt, um Mr Right zu finden. Ich habe mein erstes Baby mit dreißig gewollt, und das bin ich beinahe. Du weißt doch, dass ich mir immer eine eigene Familie gewünscht habe. Seit dem Tod meiner Tante habe ich niemanden mehr.“
„Du hast mich“, erwiderte Nick so ernsthaft, dass Terri vor Rührung ganz warm ums Herz wurde.
Ja, sie hatte ihn – und seine ganze verrückte Familie dazu, aber das war einfach nicht dasselbe. Sie würde sich immer wie eine Außenseiterin
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