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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wissen wir nicht.«
    »Ging es damals auch um für Sie günstige Zeugen?«
    »Nein, in der damaligen Anzeige wurden Zeugen gesucht, die für die Gegenseite aussagen sollten. Wir hatten mehrere eidesstattliche Erklärungen. Unser Sachbearbeiter sprach mit einigen Zeugen, und wir entschlossen uns zu einem Vergleich. Erst viel später grub jemand eine alte Zeitung mit dem fraglichen Inserat aus und schickte sie uns zu, weil er meinte, es würde uns interessieren. Doch da war es bereits zu spät, um noch irgend etwas zu unternehmen.«
    »Aber der Vergleich kam möglicherweise unter dem Einfluß von Beweismaterial zustande, das durch dieses Inserat herbeigeschafft wurde?«
    »Richtig.«
    »Wie hoch war die Vergleichssumme?«
    »Zweiundzwanzigtausendfünfhundert Dollar.«
    »Du kriegst die Motten«, murmelte Bertha konsterniert.
    »Sie können sich also vorstellen, daß uns das Inserat einigermaßen beunruhigt«, sagte Adams. »Wir möchten herausfinden, was dahintersteckt und wer es ausgeheckt hat. Und ob es sich um einen ehrlich gemeinten Versuch handelt, Beweismaterial zu beschaffen, oder ob es eine Zeugenbestechung ist.«
    »Das ist Donalds Domäne«, bemerkte Bertha. »Er stellt die Ermittlungen an.«
    »Und wie sollen wir es in puncto Honorar halten?« erkundigte sich Adams. Er fuhr hastig fort: »Sagen wir fünfzig Dollar täglich plus Spesen. Einverstanden?«
    »Nun, das wäre ein angemessener Tagessatz und...«
    »Wieviel Spesenvorschuß?« warf ich dazwischen.
    Adams sah mich an und grinste. »Ich dachte, das Finanzielle wäre Sache von Mrs. Cool?«
    »Stimmt, aber das hindert mich nicht, Fragen zu stellen.«
    »Tausend Dollar Vorschuß«, sagte Bertha kurz.
    »Ist das nicht ziemlich happig?«
    »Nicht bei dieser Art von Job. Falls an der Sache was faul ist, haben wir’s mit einer Bande von Gaunern zu tun, und dabei riskiert Donald einiges.«
    Adams musterte mich nachdenklich.
    »Unterschätzen Sie ihn nicht«, sagte Bertha schnell. »Donald ist kein Tarzan, aber im Oberstübchen ist bei ihm alles in Ordnung. Das Kerlchen hat Grips.«
    »So wurde er mir geschildert. Laut Bericht sind Sie ein äußerst fähiges und tüchtiges Team. Ich sollte aber vielleicht fairerweise darauf hinweisen, daß der Auftrag — nach meinen Erfahrungen in diesem Geschäft — recht gefährlich sein dürfte.«
    »Keine Bange, Donald wird sich schon irgendwie aus der Affäre ziehen. Übrigens, der Spesenvorschuß muß im voraus bezahlt werden, bevor wir mit der Arbeit anfangen.«
    Adams zog lächelnd seine Brieftasche. »Sie meinen, bevor der Klient das Büro verläßt, nicht?«
    Er blätterte mit ernster Miene zehn Einhundertdollarscheine hin und sagte zu Bertha: »Stellen Sie die Quittung auf die Continental Divide Insurance and Indemnity Company aus.«
    Berthas Diamanten glitzerten, als sie mit gierigen Händen das Geld einstrich, dann einen Quittungsblock zurechtlegte und zu schreiben begann.
    »Über die Spesen bekommen Sie selbstverständlich Belege, aber machen Sie sich jetzt schon darauf gefaßt, daß sie hoch sein werden«, sagte ich.
    »Wieso?«
    »Falls an der Geschichte was faul ist — und Sie selbst scheinen das ja zu glauben, sonst würden Sie nicht soviel Geld springen lassen —, dann sind die Leute, mit denen wir’s zu tun haben, mißtrauisch. Sie werden jeden, der sich auf das Inserat hin meldet, unter die Lupe nehmen. Ich muß mir eine völlig » neue Identität zulegen: andere Wohnung, neues Auto und so weiter.«
    »Geben Sie nicht mehr aus, als unbedingt nötig. Verschaffen Sie sich billig einen guten gebrauchten Wagen, den Sie nachher wieder verkaufen können, so daß uns wenigstens der Wagen nicht zuviel kostet.«
    »Bedeutet >uns< das, was ich vermute?« fragte ich.
    »Wieso?«
    »Daß mehrere Versicherungsgesellschaften sich in dieser Sache zusammengetan und Sie als Kontaktmann ausgewählt haben, weil Ihre Gesellschaft zu den kleineren gehört und infolgedessen einen vorteilhafteren Preis aushandeln kann?«
    Er sagte würdevoll: »Sie irren sich. Das >uns< hat nichts dergleichen zu bedeuten. Sie täten besser daran, sich auf Ihren Auftrag zu konzentrieren.« Er nahm die Quittung entgegen, faltete sie zusammen, ohne auch nur einen einzigen Blick darauf zu werfen, und steckte sie ein. »Ich möchte, daß Sie die Sache sofort in Angriff nehmen. Jede Verzögerung wäre von Übel.«
    Ich nickte.
    Adams verbeugte sich, lächelte Bertha Cool zu und wandte sich zum Gehen.
    »Wohin soll ich die Berichte schicken?«

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