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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Kapitel 1
    L ong Island war mit Abstand die schönste Insel, die Sarah je gesehen hatte. Sie ließ sich vom Pagen aus dem Boot helfen und betrat den Steg. Wow! Sie konnte nicht verhindern, dass sich ein kindisches Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. Mit einundzwanzig Jahren war sie das erste Mal verreist, weg von ihrer verregneten Heimat und hinein ins Paradies. Auf seinem Namensschild las sie den Namen Ben.
    »Kommen die anderen Gäste bald?«, fragte sie und überquerte den Steg. Von hier aus hatte man einen fantastischen Ausblick auf die Insel. Das Hotel lag nur wenige Meter vom Strand entfernt und war umgeben von mittelgroßen Bergen, Hügelland, weiten Flächen und wunderschönen Wäldern. Doch Sarah entdeckte auch etwas, das nicht ganz in das idyllische Bild passen wollte. Dort, auf einem fernen Hügel ragte ein gewaltiges Schloss empor. Ein dichter Nebel umhüllte das beeindruckende Bauwerk und tauchte es in eine unheimliche Aura.
    »Die anderen Urlauber werden im Laufe des Tages eintreffen«, antwortete Ben und lud ihre Koffer auf den Steg. Doch so genau hörte sie gar nicht hin, denn der magische Anblick des Schlosses zog sie förmlich in seinen Bann. Es war faszinierend und beängstigend zugleich.
    »Wer wohnt dort?«, fragte sie und versuchte, den Nebel mit den Augen zu durchdringen. Ben folgte ihrem Blick.
    »Die Dawson-Brüder. Ihnen gehört die Insel.«
    Als er Sarahs neugierigen Blick bemerkte, fügte er hinzu: »Halten Sie sich lieber vom Schloss fern. Sie mögen keine neugierigen Touristen.«
    Sarah schaffte es endlich, ihren Blick loszureißen.
    »Warum geben sie ihre Insel dann als Urlaubsort her?«
    »Fragen Sie mich nicht, wirklich. Sie sind … sehr eigen.«
    Sarah zuckte die Schultern und nahm ihm eine Tasche ab.
    »Nein, nein, ich mache das«, protestierte er und forderte die Tasche zurück, doch Sarah behielt sie. Nur weil sie eine Luxusreise gewonnen hatte, musste sie sich nicht wie eine High Society benehmen. Sie war durchaus in der Lage, ihre Koffer selbst zu tragen. Außerdem schien der schmächtige Ben beinahe unter der Traglast zusammenzubrechen. Als Sarah keine Anstalten machte, seiner Aufforderung nachzukommen, bedankte er sich sichtlich erleichtert. Dann nahm er das restliche Gepäck und führte sie zum Hotel. Auf dem kurzen Weg dorthin war Sarah damit beschäftigt, die wundervollen Eindrücke in sich aufzunehmen. Sie war noch nie auf einer Insel gewesen, hatte aber schon oft von weißen Stränden und salzigem Wasser geträumt. Sie brannte geradezu darauf, das Eiland zu erkunden, über die weiten Hügel zu klettern und durch die Wälder zu streifen. Sobald sie sich einquartiert hatte, würde sie mit der Erkundungstour beginnen.
    Vom Steg aus brauchten sie nicht einmal fünf Minuten. Die Anlage bestand aus einem großen Haupthaus und vier weiteren Gebäuden. Das Hotel war mit seinen zwei Etagen eher flach gehalten, ging dafür aber beachtlich in die Länge. Ben erklärte ihr, dass der Platz gerade mal für sechzig Gäste reichte, die Zimmer aber großflächig und sehr luxuriös waren. Diesen Luxus hätte sich Sarah im Leben nicht leisten können, doch glücklicherweise hatte sie die Reise gewonnen – wenn auch auf sonderbare Art. Sarah Jones arbeitete seit zwei Jahren als Büroangestellte in einer mäßig bekannten Firma. Sie schwamm also nicht im Geld und konnte sich ihre Zweizimmerwohnung gerade so leisten. Um sich ab und an wenigstens einen kleinen Luxus leisten zu können, jobbte sie zwei Mal die Woche als Kellnerin in einem Stripclub. Weil dieser und ihre Firma sehr zentral lagen, kam sie mehrmals täglich an einer Schar Promoter vorbei, die sich an der Straßenkreuzung tummelten und einem Gewinnspiele, Jobangebote, Spenden und Tierschutzmitgliedschaften anzudrehen versuchten. Normalerweise ignorierte Sarah Anfragen dieser Art, doch nachdem sie eine Woche lang von ein und derselben Frau angefragt wurde, hatte sie Mitleid gehabt und ihre Unterschrift auf das Teilnahmeformular des Gewinnspiels gesetzt. Sie vermutete, dass die Frau auf Provisionsbasis arbeitete und deshalb so aufdringlich gewesen war. Sarah sah sie nie wieder und einen Monat später gewann sie tatsächlich eine Inselreise.
    Das machte sie schon ein wenig stutzig, weshalb sie sofort zu recherchieren begann. Doch in jedem Reisebüro wurde ihr die Urlaubsinsel wärmstens empfohlen und auch diverse Internetseiten gaben ausschließlich positive Bewertungen ab. Was ihr dennoch die letzten Bedenken bereitete, war die

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