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Im Geisterschiff

Im Geisterschiff

Titel: Im Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blank
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Sträuchern bewachsen. Über eine steile Steintreppe gelangten die drei ??? ans Wasser. Hierher verirrten sich nur selten Badegäste und man war fast immer allein am Strand. Die Wellen tobten im Sturm und der Wind fegte weiße Schaumkronen vor sich her. Möwen kreischten über ihnen in der Luft. Justus versuchte den Drachen aus der Packung zu ziehen. »Mann! Der Sturm reißt mir das Ding fast aus den Händen. Helft mir mal!« Gemeinsam gelang es ihnen, den Drachen zusammenzubauen. Peter war sichtlich beeindruckt. »Ganz schön groß. Das ist ein Deltadrachen mit zwei Lenkschnüren«, wusste er. »Ich bin gespannt, ob wir den halten können.« Justus packte die zwei Rollen mit den Schnüren fest mit beiden Händen und Bob hielt den Drachen in die Luft. »Okay! Bei drei lasse ich los!«, brüllte er gegen den Wind an. »Eins, zwei und drei!«

    Wie ein Pfeil schoss der Drachen in den Himmel. Justus hatte das Gefühl, als würden ihm die Arme ausgerissen. Doch schnell hatte er den Drachen im Griff. Mit Hilfe der beiden Lenkschnüre konnteJustus ihn im Zickzack durch die Luft jagen lassen. »Alles klar! Jetzt festhalten zum Looping!« Der Drachen wurde so schnell, dass es zu pfeifen begann. »Lange kann ich ihn nicht mehr halten«, stöhnte Justus. Plötzlich packte den Drachen eine Windbö und Justus wurde einige Meter nach vorn gerissen. »Nicht loslassen!«, schrie Bob. Der Drachen zerrte an der Schnur wie ein störrisches Pferd. Noch eine Bö erfasste den Lenkdrachen und Justus machte einen Hüpfer in die Luft. Peter konnte seinen Freund gerade noch festhalten. »Bob! Schnell, komm her! Sonst fliegt Justus mit dem Ding weg!«

Flaschenpost
    In diesem Moment gab es einen mächtigen Ruck, der Lenkdrachen kippte zur Seite weg und Justus landete wieder auf dem Boden. »Mist! Eine der Schnüre ist gerissen. Hoffentlich ist der Drachen heil geblieben.« Peter half seinem Freund wieder auf die Beine. »Sei lieber froh, dass der dich nicht ins Meer gezogen hat.«
    Es wurde immer stürmischer. Die drei ??? bauten den Deltadrachen, so gut es ging, wieder auseinander und suchten sich eine windgeschützte Stelle hinter den Felsen. Peter blickte nachdenklich auf die raue See. »Wenn ich mir vorstelle, dass die Menschen früher auf einfachen Segelschiffen dort draußen waren … Für mich wäre das nichts.« Bob konnte sich auch nicht mit dem Gedanken anfreunden. »Ich würde bei den Wellen sofort seekrank werden. Ich war mal mit meinen Eltern auf einer Fähre. Da habe ich nach fünf Minuten in die Suppe gespuckt. Voll eklig.«
    Mit lautem Getöse brachen sich die großen Brecher am Strand. Es schien, als würde das Wasser versuchen, den Sand zu verschlucken.
    Plötzlich stand Justus auf und kniff die Augen zusammen. »Seht mal, die Wellen haben eine Flasche an den Strand gespült.« Jetzt blickten auch seine beiden Freunde auf die Stelle. »Vielleicht ist es eine Flaschenpost mit einer Schatzkarte«, überlegte Bob. Aufgeregt rannten sie los und Peter hob die Flasche auf. »Fehlanzeige. Keine Post, aber dafür halb voll. Sieht aus wie eine Weinflasche. Die hat wahrscheinlich ein Ozeandampfer über Bord geworfen.« Justus untersuchte das Fundstück genauer. »Das glaube ich nicht, denn die Flasche scheint schon sehr lange im Wasser zu liegen. Außerdem ist der Wein ganz schön alt. Seht einmal auf den Korken! Da steht 1899 drauf. Wirklich seltsam.«
    Doch die Flasche war nicht das Einzige, was bei dem Sturm an den Strand gespült wurde. Peter entdeckte noch einige Holzteile und die Reste eines Rettungsringes. »Ist ja irre. Vielleicht ist bei dem Orkan einSchiff gesunken?« Bob hatte Zweifel. »Das glaube ich nicht. Auf welchem Schiff gibt es so alte Rettungsringe? Aber Moment, seht mal! Da hängt noch eine Leine dran.« Peter ließ vorsichtshalber den Rettungsring fallen. »Ich will eigentlich gar nicht wissen, was am Ende der Leine dranhängt. Nachher ist es noch ein …« Justus unterbrach ihn. »Nun hör schon auf, dir selbst Angst einzujagen, Peter! Der Ring lag anscheinend genauso lange im Wasser wie die Flasche. Los, Bob! Zieh vorsichtig. Die Leine sieht nicht mehr besonders stabil aus.«
    Meter um Meter zog Bob die Leine aus dem Wasser. An ihr klebten Algen und kleine Seepocken. Plötzlich hielt er inne. »Weiter geht es nicht. Scheint irgendwo da draußen im Wasser festzuhängen.« Peter blickte beunruhigt aufs Meer. »Oder jemand hält die Schnur fest.«
    »Blödsinn!«, lachte Justus und half Bob beim Ziehen.

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