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Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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lächelte mich
aufmunternd an. »Das glaube ich gern«, sagte er.
     
     
     

13
     
    Das Haus stand noch an der
gleichen Stelle, als ich nachmittags gegen vier wieder hinkam. Johnny hatte
mich bis zum Parktor gebracht, das restliche Stück ging ich zu Fuß. Er hatte
gemeint, ein bißchen Bewegung sei ganz gut für mich — als ob Laufen je einem
Menschen Spaß machte!
    Sergeant Donovan hatte wieder
Wache an der Haustür, und so, wie er mich betrachtete, hätte ich ihm eigentlich
Eintritt abverlangen müssen.
    Ich ging in unsere Zimmer
hinauf, ohne unterwegs jemandem zu begegnen, und auch Don war nicht da, als ich
eintrat. Ich nahm ein schönes heißes Bad und zog mich an. Es sah so aus, als
stehe eine ereignisreiche Nacht bevor, deshalb entschied ich mich für einen
Kaschmirpullover und enge schwarze Hosen. Dann ging ich ins Wohnzimmer
hinunter.
    Carl stand an der Bar und
lächelte, als er mich erblickte. »Willkommen daheim«, sagte er. »Haben diese
blödsinnigen Polizisten schließlich doch eingesehen, daß du keine Mörderin
bist?«
    »Ich glaube schon«, meinte ich.
»Aber ich war gar nicht böse drum, daß sie mich im Präsidium behalten haben,
ehrlich— da hatte ich wenigstens Zeit zum Nachdenken.«
    »War’s anstrengend?« fragte er
scheinheilig.
    »Für diese Frechheit kannst du
mir etwas zu trinken geben«, erklärte ich ihm.
    Er füllte ein Glas und reichte
es mir. »Nur noch ein paar Stunden, dann sind wir wieder freie Bürger«, sagte
er. »Mitternacht läuft die Frist ab, Mavis. Ich weiß nicht, was du und Don
vorhabt, aber ich verschwinde eine Minute danach von hier! Darauf wollen wir
trinken.«
    »Gern«, meinte ich und nippte
an dem Gimlet . »Habe ich etwas Aufregendes verpaßt,
während ich weg war?«
    »Ich glaube kaum«, sagte er.
»Wir erfuhren dieselbe Behandlung wie du, möchte ich meinen. Fragen, Fragen und
immer noch Fragen. Das Dumme an der Polizei ist, daß sie’s anscheinend nicht
fertigbringt, auch für Antworten zu sorgen.«
    »Wie geht’s Greg?« fragte ich.
    Seine Miene wurde nüchtern.
»Ich weiß nicht genau. Er scheint soweit ganz in Ordnung. Wie er aussieht und
daherredet, sollte man gar nicht glauben, daß gestern abend seine Frau ermordet
wurde. Die arme Wanda! Ich hab’ mir zu ihren Lebzeiten eigentlich nie viel aus
ihr gemacht, aber...«
    »Ich weiß schon, was du sagen
willst«, meinte ich. »Hast du Don gesehen?«
    »Vor etwa einer Stunde war er
noch hier«, sagte Carl. »Wahrscheinlich ist er’s auch jetzt noch. Vielleicht
geht er im Park spazieren oder so.«
    »Danke«, sagte ich. »Und
Fabian?«
    »Er ruht sich aus.« Carl zog
eine Grimasse. »Wenn schon jemand ermordet werden mußte, ist es jedenfalls ein
Jammer, daß sich der Mörder nicht ihn als ersten auserkor.«
    »Warum sagst du so etwas?«
fragte ich ihn beiläufig.
    »Er ist — nicht sauber«,
antwortete Carl bedächtig. »Ich kann das leider nicht genauer ausdrücken.«
    »Ich glaube, ich verstehe
trotzdem«, sagte ich. »Und was macht der arme Mr. Limbo?«
    Carls Züge zeugten von
liebevoller Trauer. »Gestern abend habe ich ihn begraben«, antwortete er
leichten Tones. »Nachdem es passiert war.«
    »Es tut mir schrecklich leid«,
sagte ich sanft. »Er wird dir fehlen.«
    »Ich komm’ schon zurecht«,
sagte er. »Aber ich glaube, mit der Bauchrednerei ist es bei mir aus. Ich
möchte mit keiner anderen Puppe mehr arbeiten...«
    »Ich habe über Fabian
nachgedacht«, sagte ich. »Weißt du, wo er gestern abend gesteckt hat, als der
Mord geschah?«
    »Er will im Bett gelegen und
geschlafen haben«, knurrte Carl. »Bislang hat ihn noch niemand Lügen strafen
können. Glaubst du, er hat sie beide umgebracht — Edwina und Wanda?«
    Ich zuckte die Schultern und
versuchte, geheimnisvoll dreinzuschauen. »Vielleicht«, sagte ich.
    Carl sah mich einen Moment
durchdringend an. »Du weißt etwas, das ich nicht weiß?« fragte er.
    »Ich weiß, wer der Mörder ist«,
erklärte ich schlicht. »Heute abend werde ich es beweisen.«
    »Das scheint mir aber ein sehr
guter Witz«, sagte er langsam.
    »Es ist kein Scherz«, erklärte
ich ihm. »Es ist mein Ernst.«
    »Also gut«, sagte er ruhig.
»Wer ist es?«
    »Ich verrate es nicht, noch
nicht«, erwiderte ich. »Carl, versprichst du mir, es den anderen gegenüber
nicht zu erwähnen?«
    »Großes Ehrenwort«, versprach
er.
    »Ich muß den richtigen
Zeitpunkt und den passenden Ort abwarten, wenn ich den Mörder fassen und
gleichzeitig den Beweis liefern will.« Ich

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