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Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»da gab es keinen vernünftigen Grund für den
Mord an Edwina. Wenn jemand aus Habsucht hätte ermordet werden sollen, dann
wärst du als Dons Frau das logische Opfer gewesen — oder Don selbst. Fabian war
der einzige, der von dem Testament wußte — er könnte Edwina ermordet haben, um
ein bißchen mehr zu erben.« Johnny zuckte die Schultern. »Aber damit sind wir
auch nicht viel weiter, nicht wahr? Wenn Fabian die Haushälterin nicht umgebracht
hat, dann war’s ein Verrückter, oder sie wurde aus einem Grund ermordet, den
wir noch gar nicht kennen.«
    »Jetzt verstehe ich, was du
meinst«, sagte ich. »Du hast nicht die geringste Ahnung, wer der Mörder sein
könnte?«
    »Eins weiß ich jedenfalls«,
grollte Johnny mich an, »wenn noch irgend etwas passiert, dann passiert es
heute um Mitternacht. Da läuft die Frist ab, nach der das Testament in Kraft
tritt, nicht wahr?«
    »Stimmt«, sagte ich
hoffnungsvoll. »Wenn du den Mörder wirklich schnappen willst, Johnny, dann
bleibe ich hier, wo ich bin — und dir leihe ich einen BH und einen Rock von
mir, dann kannst du ins Haus zurückfahren und bis Mitternacht Mavis spielen.«
    »Du brauchst dir keinerlei
Gedanken zu machen«, beruhigte er mich. »Wir erwischen ihn ganz bestimmt.«
    »Ich brauche mir keine Gedanken
zu machen — außer um meinen Hals«, sagte ich und massierte ihn zärtlich. »Und
was soll das Gerede von wegen >wirnicht nach den Ereignissen der letzten Nacht. Ich erkläre meinen Rücktritt!«
    »Ich habe aber einen Plan«,
erläuterte Johnny beflissen.
    »Wenn dazu gehört, daß ich mich
erwürgen lasse, dann bin ich auch weiterhin desinteressiert«, belehrte ich ihn.
    »Erinnerst du dich noch an die
Gruft?« fragte er.
    »Komm nicht vom Thema ab«, sagte
ich bestimmt.
    »Das Grabmal, das
höchstpersönliche Denkmal für den alten Herrn. >Ich bin bei Euch — in
Ewigkeit.< Zum Teufel! Das mußt du doch noch wissen, wir haben ja gestern
erst zusammen davorgestanden.«
    »Oh, das meinst du«, sagte ich
und rümpfte die Nase. »Ich habe mich redlich bemüht, es zu vergessen.«
    »Erinnerst du dich auch an das
Öl am Schloß und an die beiden blanken Glieder der Kette?«
    »So gern wie ans
Fernsehprogramm vom vorigen Jahr.«
    »Möchtest du eigentlich eine
glatte Rückfront?« schnarrte er.
    Ich blinzelte zweimal. »Was?«
    »Wenn du jetzt nicht still bist
und zuhörst, dann klopfe ich solange auf deine rückwärtigen Kurven, bis sie
flach sind!« sagte er.
    »Okay«, sagte ich demütig. »Ich
höre ja schon zu.«
    Immer, wenn Johnny so gebieterisch
wird, dann bleibt mir die Luft weg, weil ich nämlich überzeugt bin, daß er
eines schönen Tages doch mal einen Annäherungsversuch startet, und wenn er das
tut, dann bleibt’s bestimmt nicht beim Versuch, was mich angeht! Johnny ist der
einzige Mann, bei dem ich Heiratsglocken läuten höre, wenn er mich nur
anschaut. Das Dumme ist nur, daß er sie nie hört; er denkt immer nur ans
Geschäft und behauptet, Geschäft und Vergnügen ließen sich nicht miteinander
vereinbaren, aber ich sehe nicht ein, wieso Geschäft nicht auch Vergnügen sein
kann — und darauf basiert meine Hoffnung.
    »Jemand ist kürzlich in dieser
Gruft gewesen«, sagte Johnny. »Und wie ich annehme, nicht zu dem Zweck, dem
alten Ebhart seine Reverenz zu erweisen. Nach den Bestimmungen des zweiten Testaments
müßt ihr jedoch alle miteinander um Mitternacht dort sein, um eben das zu tun,
stimmt’s?«
    »Erinnere mich nicht daran.«
Mir schauderte. »Jedesmal, wenn ich daran denke, spüre ich Fledermäuse in
meinen Haaren.«
    »Mach dir wegen der Fledermäuse
keine Sorgen«, sagte Johnny ungeduldig. »Die fliegen nur zu ihren Plätzen im
Glockenstuhl. Und nun mein Plan: Er ist herrlich einfach. Wenn du wieder in der
Villa bist, dann erzählst du allen so bald wie möglich, du wüßtest, wer der
Mörder ist. Aber sag’s jedem einzeln, hörst du? Du sagst, der Beweis befinde
sich in der Gruft, eingeschlossen, und du würdest eine Stunde vor Mitternacht
hingehen und ihn herausholen.«
    »Warum soll ich mir nicht
einfach heute abend beim Essen die Kehle durchschneiden?« fragte ich finster.
»Dann sterbe ich wenigstens komfortabel.«
    »Wenn du allen diese Geschichte
erzählst«, fuhr er fort, ohne auf meinen Kommentar zu achten, »dann naturgemäß
auch dem Mörder. Die Unschuldigen werden nicht daran denken, zweimal in einer
Nacht zu dieser Gruft hinauszugehen — sie werden einfach glauben,

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