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Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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und wie es
schiefging, weil er nicht in seinem Zimmer war, als ich hinkam, bis zu dem
Punkt, an dem mich die alte Hexe in eine Zelle gesperrt hatte.
    Als ich fertig war, knurrte
Johnny und ging, die Luft aus seinem Glas zu schaffen. »Wenn du’s sagst, muß
ich’s wohl glauben«, meinte er.
    »Woher hast du denn überhaupt
gewußt, daß ich in der Zelle steckte?« fragte ich.
    »Don Ebhart hat mich in aller
Herrgottsfrühe angerufen«, sagte er. »Da bin ich gleich hingefahren und habe
mit Frome gesprochen. Unter uns gesagt, Mavis, der Mann kann dich nicht
leiden.«
    »Das beruht absolut auf
Gegenseitigkeit«, versicherte ich. »Ich habe noch nie Dümmeres gehört als seine
Fragen.«
    »Deine Antworten haben ihm wohl
auch nicht eben gefallen«, sagte er und setzte sich wieder neben mich.
    »Da ist noch etwas«, sagte ich,
weil mir plötzlich einfiel, Was ja im Grunde an meinem ganzen Ärger letzte
Nacht schuld gewesen war. »Wenn ich ins Haus zurückkomme, werde ich Don
auseinandernehmen. Er hätte doch im Keller auf mich warten sollen, als ich
hinabstieg. Wenn er da gewesen wäre, dann wäre mir nichts von all den
Schrecklichkeiten passiert.«
    »Das war nicht seine Schuld«,
meinte Johnny. »Er wurde niedergeschlagen. «
    »Doch nicht wieder auf den
Hinterkopf?« fragte ich.
    »Diesmal auf die Stirn.« Johnny
grinste.
    »Jetzt erinnere ich mich«,
sagte ich. »Er hatte eine böse Schramme drauf, als ich ihn in der Küche traf.
Wie ist denn das passiert?«
    »Gregory Payton«, brummte
Johnny. »Ich fürchte, das ist eben das Dumme, wenn man Psychiater ist — man
weiß um all die garstigen Dinge, deren Menschen fähig sind, weil man in seinen
Büchern davon gelesen hat, und deshalb glaubt man dann immer, genau das hätten
sie auch im Sinn.«
    »Das sage ich ja auch«,
pflichtete ich bei, »und ich weiß dabei nie so genau, wovon ich rede. Wovon
redest du denn im Augenblick?«
    »Er ging in Fabians Zimmer,
weil er dachte, dort seine Frau bei Fabian vorzufinden«, erklärte Johnny.
»Statt dessen fand er dich bei Fabian.«
    Ich wollte schon sagen, das sei
doch albern, weil Fabian gar nicht dagewesen sei, da entsann ich mich, wie Greg
immerzu auf die Tür zum Bad gestarrt hatte — vielleicht hatte er geglaubt,
Fabian verberge sich dahinter. »Na und?« sagte ich.
    »Da Wanda nicht bei dir war,
befand sie sich möglicherweise bei Don«, sagte Johnny. »Und weil Greg nun mal
Psychiater ist und stets das Schlimmste von seinen Mitmenschen hält, da war er
gleich überzeugt, zwischen den beiden müsse mehr sein als nur die normale Liebe
von Brüderchen zu Schwesterchen. Er platzte in euer Zimmer, und ehe Don ihn
noch nach seinem Begehr fragen konnte, schlug ihn Greg mit dem Revolverknauf
nieder.«
    »Und deshalb konnte Don nicht
in den Keller kommen?«
    »Eben darum.« Er nickte. »Don
lag bewußtlos in eurem Zimmer. Greg durchsuchte die Suite, und als er Wanda
auch da nicht fand, überkam ihn die große Reue, und er kehrte in sein Zimmer
zurück. Jedenfalls hat er das den Polizisten erzählt.«
    »Dieser Fabian!« sagte ich.
»Ich weiß genau, daß er es war, der diese grausliche Maske trug.«
    »Wieso weißt du das so genau?«
    »Stell dich nicht so dumm,
Johnny«, sagte ich gereizt. »Es mußte doch Fabian sein — wer denn sonst?«
    »Carl, zum Beispiel«, sagte
Johnny.
    »Das ist doch albern.«
    »Wieso denn? Er war schließlich
der Mann, der dich kommoderweise im Keller gefunden
hat. Das letzte, was dir von vor deiner Ohnmacht in Erinnerung ist, war der
Maskierte, der gerade Wanda erwürgt hatte. Du konntest nicht vor ihm
davonlaufen, weil du an die Wand gekettet warst. Stimmt’s?«
    »Stimmt«, gab ich ungern zu.
    »Das nächste, dessen du dich
erinnerst: Wanda ist an die Mauer gekettet, und Carl fragt dich, wie es dir
geht. Du kannst ja die Ketten von deinen Armen und Beinen nicht selber
abgenommen und dann Wanda hineingehängt haben. Aber warum kann denn Carl das
nicht getan haben?«
    »Wenn man es so betrachtet,
könnte er’s schon gewesen sein«, sagte ich. »Was meinst du denn, Johnny,
welcher von beiden es nun gewesen ist?«
    Er brannte sich eine Zigarette
an und überlegte ein paar Sekunden. »Ich bin mir noch nicht ganz im klaren«,
sagte er. »Vielleicht haben wir es mit einem Irren zu tun, Mavis. Oder mit
einem, der so verdammt gerissen ist, nur so zu tun, als sei er nicht ganz bei
Trost.«
    »Da komme ich nicht ganz mit«, sagte
ich.
    »Bevor alle von diesem zweiten
Testament erfuhren«, knurrte er,

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