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Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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antwortete
sie. »Ich kenne niemanden aus der Verwandtschaft, Sie brauchen sich also keine
Gedanken machen, Sie müßten Bekannte begrüßen. Don mag weder Wanda noch Carl.«
    »Wer ist denn das?«
    »Oh, entschuldigen Sie«, sagte
sie. »Wanda ist seine Schwester, und Carl ist der Stiefbruder. Wanda ist mit einem
Mann namens Payton verheiratet — Gregory Payton. Er ist Arzt oder so etwas.«
    »Und was ist mit Carl?«
    »Carl ist nicht verheiratet«,
erwiderte Clare. »Jedenfalls nicht, soviel ich weiß.«
    »Wenigstens etwas«, meinte ich.
    Sie sah mich einen Augenblick
an, dann lachte sie. »Du lieber Gott! Wäre das nicht lustig — ich meine, wenn
Sie und Carl sich ineinander verliebten? Stellen Sie sich nur den
Familienskandal vor, den das auslösen würde! Dons Frau hat etwas mit seinem
Stiefbruder!«
    »Daran hatte ich eigentlich weniger
gedacht«, meinte ich. Und das war die reine Wahrheit. Es sah so aus, als
ständen mir langweilige 72 Stunden bevor — ich meine, wo ich doch mit einem
Menschen verheiratet war, mit dem ich gar nicht verheiratet war, aber all die
anderen Herren dachten, ich sei’s. Es kam mir wie einer von den Briefen aus der
Illustriertenspalte »Dr. Dings weiß Rat« vor, über denen als Überschrift immer
steht: »Ich habe Kummer.«
    »Möchten Sie wirklich nicht
noch ein Gläschen, Mavis?«
    »Nein, danke schön«, antwortete
ich. »Ich glaube, ich gehe jetzt lieber. Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen,
Clare.«
    Sie stand auf und brachte mich
zur Tür. »Ich habe mich auch gefreut, Mavis«, sagte sie. »Wenn alles vorüber
ist, müssen Sie einmal zum Dinner zu uns kommen.«
    »Vielen Dank«, meinte ich, und
ich sagte mir, sie müsse verrückt sein, wenn sie das ehrlich meinte, aber wie
ich genauer hinsah, merkte ich, daß es ihr gar nicht ernst damit war.
    Von der Wohnung der Ebharts kehrte ich mit einem Taxi ins Büro zurück. Johnny
erwartete mich mit einem breiten Lächeln. »Wie steht die Sache, Mavis?« sagte
er gutgelaunt. »Die liebe kleine Ehefrau kennengelernt und so weiter?«
    »Danke der gütigen Nachfrage,
ja«, erwiderte ich. »Wenn man sie so reden hört, dann bin ich die Gattin Nr. 3,
die schon ans Bahngleis gefesselt ist — und der Schnellzug kommt gerade
herangedonnert.«
    »Haha!« Johnny lachte leicht
gequält. »Meine Mavis, wie sie leibt und lebt — immer zu einem Scherzchen
aufgelegt.«
    »Erstens bin ich nicht deine
Mavis, und zweitens scherze ich nicht«, erklärte ich ihm nachdrücklich. »Nicht
daß man über einen Vorschlag bezüglich des ersten Punktes nicht sprechen
könnte. Aber diese Geschichte geht mir auf die Nerven, Johnny — ich habe
Angst!«
    »Du brauchst dich nicht zu
fürchten«, sagte er fest. »Ich fahre nach Santa Barbara, sobald du hier
abgereist bist.«
    »Du Schuft!« sagte ich. »Ich
nehme das Risiko auf mich, ermordet zu werden oder Schlimmeres zu erleiden, und
du machst Urlaub! Du bist einer von der Sorte, die ein Mädchen nach Haus
bringt, nachdem es schon ja gesagt hat!«
    »Mavis«, sagte Johnny bedrückt,
»weißt du denn überhaupt, wo dieses Haus der Ebharts steht — diese Villa Toledo?«
    »In Spanien?« forschte ich.
»Versuch ja nicht, das Thema zu wechseln!«
    »Es liegt zehn Kilometer
südlich von Santa Barbara, direkt an der Küste«, sagte er. »Ich werde also fast
in Rufweite sein.«
    »So«, sagte ich und fühlte mich
ein bißchen besser.
    »Ich würde doch nie das Risiko
eingehen, daß meiner Teilhaberin etwas zustoßen könne«, sagte er ernsthaft.
»Das weißt du doch.«
    »Und was war damals, als ich im
Löwenkäfig festsaß?« sagte ich kühl. »Ich kann mich nicht erinnern, daß du mich
herausgeholt hättest.«
    »Da hatte ich doch anderswo zu
tun«, meinte er.
    »Und seinerzeit in Mexiko«,
sagte ich, »als mich jemand in die Arena stieß, in der dieser riesige Stier
herumrannte! Da warst du auch nicht zur Stelle.«
    »Wir sind doch Partner«, sagte
er. »Das weißt du, Mavis. Du bist die Exekutive der Firma, und ich bin die
Denkzentrale.« Er zündete sich eine Zigarette an und runzelte die Stirn.
»Jedenfalls holt Ebhart dich morgen früh in deiner Wohnung ab und fährt mit dir
hin. Ich habe mir in einem Motel schon ein Zimmer für die nächsten drei Tage
bestellt. Adresse und Telefonnummer schreibe ich dir auf. Sobald du dich
häuslich eingerichtet hast, nimmst du Verbindung mit mir auf — und berichtest
mir, was läuft.«
    »Ich — wahrscheinlich«, sagte
ich.
    »Das ist es, was ich an dir so
schätze,

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