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Im Land der glühenden Sonne: Die Australien-Saga (German Edition)

Im Land der glühenden Sonne: Die Australien-Saga (German Edition)

Titel: Im Land der glühenden Sonne: Die Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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dem kleinen Tisch, sein Hut lag neben seinem Becher mit Tee.
    »Hallo, Barney. Setz dich doch auf eine Zigarette zu mir.« Er erhob sich und griff nach einem der Becher, die unter einem Sims über dem Herd hingen.
    »Warum nicht? Hätten Sie auch ein Stück Kuchen, Mrs. Anderson?«
    »Unter dem Fliegenschutz auf dem Tisch da. Es ist nur ein ganz einfacher Sandkuchen«, antwortete sie und klopfte die Backformen gegen den Ofen, um die Brote darin zu lockern.
    Barney goss sich aus der blau-weiß gestreiften Kanne Milch in den Tee. »Ich habe vor, morgen zum Ausstand ein Barbecue zu veranstalten, bevor alle abfahren«, erklärte Barney und erntete dafür verdutzte Blicke von den Andersons. »Könnten Sie einen Kuchen backen, Mrs. Anderson? Um alles andere kümmert sich der Koch.«
    »Aber sicher mache ich das. Ich backe zwei große Früchtekuchen.«
    »Sie beide sind übrigens auch herzlich eingeladen. Es ist nichts Großartiges, nur Steaks, Koteletts und ein paar Bier.«
    »Danke, wir kommen gern.« Jim Anderson trank seinen Tee aus. »Gute Schur dieses Jahr?«
    »Ja, der Klassierer rechnet damit, dass wir einen anständigen Preis erzielen können. Hoffen wir, der Markt hält sich auch weiterhin so gut. Ich ziehe dann mal wieder los, habe noch ein paar Dinge zu erledigen.« Als die mit einem Fliegennetz bespannte Tür hinter Barney zufiel, blickten Jim und Rene Anderson sich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

    »So etwas hat es noch nie gegeben«, erklärte Phillip Holten streng. »Völlig überflüssige Sache. Gib ihnen ihr Geld und lass sie in der Stadt in irgendeinem Pub feiern.«
    »Ach, das machen sie sowieso, da bin ich mir sicher«, erwiderte Barney. »Aber nachdem wir so gut zusammengearbeitet haben, würde ich mich gern mit dieser Geste erkenntlich zeigen. Es sind doch nur ein paar Bier und ein Barbecue.«
    »Barnard, dass ich dir das erste Mal freie Hand gelassen habe und du die Schur ganz allein durchgeführt hast, bedeutet nicht, dass du diesen Männern etwas schuldig bist. Du hast ihnen einen Gefallen getan, indem du ihnen Arbeit gegeben hast.«
    »Aber sie waren nicht verpflichtet, in so kurzer Zeit so schwere Arbeit zu leisten.« Barney wusste, dass Streitigkeiten mit Scherern, die mit den Arbeitsbedingungen unzufrieden waren, sich verheerend auf einen Betrieb auswirken konnten. »Auf diese Weise bekommen wir vielleicht auch nächstes Jahr eine gute Mannschaft zusammen. Du weißt doch, wie sich so etwas herumspricht.« Barney hatte bei den Gesprächen der Männer zugehört und wusste, dass unter ihnen eine Art schwarze Liste unbeliebter Farmen und Schafzüchter kursierte.
    »Wie du meinst. Aber es ist deine Sache. Ich schaue vielleicht kurz vorbei, mehr nicht. Und solange ich auf Amba noch das Sagen habe, würde ich es begrüßen, als Erster über deine Einfälle informiert zu werden.« Er drehte sich auf dem Absatz um und ging eilig auf die Bibliothek zu.
    Enid hatte den Wortwechsel zwischen ihrem Mann und ihrem Sohn mitgehört und spürte, wie sich ihr Herz voller Traurigkeit zusammenzog.
    Mit wild klopfendem Herzen ging sie nach draußen auf die Veranda und beobachtete die Hunde, die im Gras herumschnüffelten, während langsam die Dämmerung übers Land kroch. Die Sorge um das gestörte Verhältnis zwischen Barney und Phillip reichte so tief, dass der Schleier der Gleichgültigkeit zerriss, der normalerweise verhinderte, dass sie die Welt zu deutlich wahrnahm. Jedes Mal, wenn Barney sich gegen Phillip behauptete, sah dieser sich in seiner Autorität angegriffen. Ließ ihr Sohn den Dingen aber ihren Lauf, ohne zu versuchen, sich durchzusetzen oder die Initiative zu ergreifen, bemängelte Phillip sein fehlendes Rückgrat. Sie begriff mit einem Mal, dass auch Barney wusste, dass er es Phillip niemals würde recht machen können. Die völlig grundlose Verbitterung und Wut, mit der Phillip ihm begegnete, hatte das Vater-Sohn-Verhältnis nachhaltig getrübt. Und sie trug die Schuld daran.
    Phillip hatte seine Unzufriedenheit über ihre Ehe auf den Sohn übertragen. Bilder aus der Vergangenheit, die zu vergessen sie sich so viel Mühe gegeben hatte, drängten an die Oberfläche. Die hübsche junge Frau, die sie einmal gewesen war, die sich in den Bruder ihrer Schulkameradin verliebt hatte. Ihre leidenschaftliche Romanze, der Erste Weltkrieg, die Verlobung, sein freiwilliger Eintritt in die Armee, der Abschied. Dann die Nachricht, er sei in der Nähe von Damaskus mit der Light Horse untergegangen. Sie

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