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Im Netz der Meister (German Edition)

Im Netz der Meister (German Edition)

Titel: Im Netz der Meister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Berling
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geschehen ließ, was er wollte, und schrie vor Lust, als sie zu zucken begann und ihre Muskeln seine Finger rhythmisch fest umschlossen.
    Er ließ sie nur kurz zur Ruhe kommen. Sie nahm seine Hand, die er ihr entgegenstreckte, und zog sich daran hoch. Ihre Knie zitterten. Karel nahm sie in den Arm, legte einen Arm fest um ihre Schulter, sie schmiegte sich bebend an ihn. Sie erschrak, als er brutal die Finger in den Mund bohrte, die eben noch in ihr gesteckt hatten. Er drückte auf ihre Zunge und damit den Kiefer hinunter. Sie schmeckte sich. »Bedank dich!«
    Sie wollte die Finger mit der Zunge aus dem Mund stoßen, um sprechen zu können, aber er ließ es nicht zu.
    »Bedank dich!«
    Die Laute, die sie ausstieß, waren nicht als Wort zu verstehen. Den Mund weit geöffnet, Karels Finger fest auf ihre Zunge gepresst, versuchte sie ein paar Mal, artikuliert »danke« zu sagen.
    Die Laute, die sie von sich gab, klangen albern und tumb, und sie fühlte sich unglaublich erniedrigt.
    Karel warf sie aufs Bett, warf sich auf sie, drückte mit dem Knie ihre Beine auseinander und nahm sie einfach.

    Dieses Mal war es anders, nach Hause zu kommen. Simone fürchtete sich während der langen Heimfahrt vor der Begegnung mit Gerald und den Kindern. Sie fühlte sich schmutzig – obwohl die Tage mit Karel wunderbar gewesen waren. Ihr war, als könnte man in ihrem Gesicht lesen, dass sie geschlagen und benutzt worden war. Und dass es ihr – wieder und wieder – gefallen hatte.
    Obwohl Karel sie nicht geschont hatte, gab es keine sichtbaren Spuren an ihrem Körper. Er ist eben ein erfahrener Könner , dachte sie lächelnd.
    Als sie vor dem Haus aus dem Taxi stieg, kam ihr wieder alles klein und eng vor. Mein Gott, ist das alles spießig , dachte sie, als sie das Buchsbaumherz im Vorgarten und die ordentlichen Gardinen vor den Fenstern der benachbarten Neubauten sah.
    Es war niemand zu Hause. Nur Carlos stand träge aus seinem Körbchen auf, streckte sich genüsslich, kam schwanzwedelnd auf sie zu und leckte voller Hingabe ihre Hände ab. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel: »Hallo Liebes, gut angekommen? Bin in der Firma, Mädchen sind im Kino. Komme gegen zehn. Kuss, G.«
    Simone atmete tief durch und bekämpfte die aufsteigenden Tränen. Sie war traurig und erleichtert zugleich, weil niemand daheim war.
    Sie packte ihren Koffer aus, steckte Wäsche, Strümpfe und Blusen in die Waschmaschine und duschte ewig lange. Immer wieder seifte sie sich ein, schrubbte ihren Körper ab, bis die Haut rot wurde.
    Sie schlüpfte in einen weichen Hausanzug, ging in die Küche und kümmerte sich um das Abendessen. Die vertrauten Dinge des Haushalts, die alltäglichen Geräusche, die üblichen Handgriffe erschienen ihr unwirklich und fremd. Gehöre ich wirklich hierher? , fragte sie sich.
    Am Abend war alles wie immer. Die Mädchen herzten und küssten sie und Gerald war gelassen und ausgeglichen wie immer. Er sah sie zärtlich an, freute sich, dass sie wieder da war und dass sie ihren »geschäftlichen« Termin so erfolgreich erledigt hatte.
    Später zwang Simone sich, mit ihm zu schlafen. Er war liebevoll wie immer, und sie spielte ihm einen Orgasmus vor.

    Am nächsten Tag im Geschäft war Simones erste Handlung, den Computer zu starten, sich bei Love.Letters einzuloggen und ihre Mails zu lesen.
    Von Karel konnte sie in den kommenden Wochen keine Nachrichten erwarten, er hatte sich wegen einer Reise in die USA für vier Wochen verabschiedet. Sie dachte gern an ihn, nahm ihn aber in der Erinnerung kaum als Person wahr. Ein sehr angenehmes Gefühl hatte sie beim Gedanken an ihn, aber mehr nicht.
    War das Treffen ein Irrtum gewesen?
    Nein, es war klasse gewesen. Er hatte sie gelehrt, sich gehen zu lassen und zu vertrauen. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, die begehrenswerteste, attraktivste und wichtigste Frau der Welt zu sein. Sie hatte wunderbare Höhepunkte mit ihm erlebt. Aber die großen Emotionen hatten nur für dieses Treffen gereicht, jetzt waren sie weg. Es war eine Momentliebe , dachte Simone.
    Sie hatte reichlich Post, aber noch bevor sie alles gelesen und auf den Profilseiten geschaut hatte, wer sie angeschrieben hatte, betrat Karin den Laden. Ihr breites Grinsen sprach Bände.
    »Hallo, ma chérie, hattest du ein himmlisches Wochenende? Du siehst so entzückend entspannt aus, aber sehrsehr. «
    »So entspannt, wie man nach so vielen Terminen bei einem Literaturfestival eben sein kann«, versuchte Simone auszuweichen.
    Sie traute sich

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