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Im Netz der Sinnlichkeit

Im Netz der Sinnlichkeit

Titel: Im Netz der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Tyler vermutlich nicht mehr am Leben.
    »Die Atemwege sind erst einmal frei.« Sie hatte ihm kurzfristig Erleichterung verschafft und suchte nun nach Hinweisen, was die beinahe tödliche allergische Reaktion hervorgerufen haben könnte. Insektenbisse oder Schlangengifte erforderten eine andere Behandlung als pflanzliche Auslöser.
    »Hier.« Am Knöchel über dem Sockenrand. »Da ist ein Stich.«
    Lara sorgte weiter dafür, dass der Junge atmen konnte und sein Herz weiterschlug, und bat Walker, ihn zur Krankenstation zu tragen. »Wo ist Judd?« Walker hätte sicher seinen Bruder alarmiert und für eine schnelle Teleportation gesorgt, wenn es möglich gewesen wäre.
    »Bis heute Abend um acht am anderen Ende des Landes. Es hätte ihn völlig ausgelaugt, herzukommen, seine Energiereserven sind erschöpft. Er hätte Tyler nicht helfen können.«
    »Ich glaube nicht, dass ein TK-Medialer ihn schneller zu mir gebracht hätte als du.« Lara holte den Scanner, und Walker legte Tyler auf die Behandlungsliege.
    Er sah Lara an. »Ich muss los, die Jungen sind allein und stehen unter Schock.«
    Lara nickte, sie war ganz auf ihren Patienten konzentriert. »Dann geh. Ich sage dir Bescheid, wenn er außer Gefahr ist.«
    Walker ging, nicht ohne Tyler noch einmal über die schwarzen Locken zu streichen und die Hand kurz an Laras Wange zu legen. Als die Eltern des Jungen kamen, sorgte Lucy dafür, dass sie Lara nicht störten.
    Denn diese verstand zwar die Sorge der Eltern, musste sich jetzt aber ausschließlich um den Jungen kümmern. Der Scanner hatte ihren Verdacht bestätigt, dass Insektengift den allergischen Schock ausgelöst hatte. Eine solch heftige Reaktion hatte sie noch nie erlebt. Normalerweise spürten Gestaltwandler, selbst wenn sie noch Kinder waren, höchstens den Stich und vielleicht eine Stunde ein Jucken an der Stelle, aber damit hatte es sich dann.
    Doch bei Tyler drohten sämtliche Körperfunktionen zu versagen.
    »Ich hab dich. Wird schon wieder«, murmelte sie und injizierte ein Medikament, das die gefährlichsten Auswirkungen mindern sollte, bevor sie mit ihren Fähigkeiten den Jungen weiter stabilisierte. Sie kümmerte sich dabei nicht nur um die akuten Auswirkungen, sondern sorgte auch dafür, dass Tyler nie wieder so stark auf einen solchen Stich reagieren würde.
    Einem M-Medialen oder Menschenarzt hätte sie nicht erklären können, was sie da tat. Sie spürte einfach ein Ungleichgewicht, das die Reaktion ausgelöst hatte, und musste dann nur noch Tylers Körper wieder ins Gleichgewicht bringen.
    Es dauerte fast drei Stunden, bis sie es geschafft hatte.
    »Ich habe das Risiko einer erneuten heftigen Reaktion beseitigt«, erklärte sie den Eltern und rieb sich den steifen Nacken. »Das müsste ihn auch vor anderen Allergenen schützen, aber ich werde ihn noch hierbehalten, um zur Sicherheit eine Reihe von Tests durchzuführen.«
    »So lange, wie du es für richtig hältst.« Sie umarmten Lara und setzten sich dann an das Bett ihres Jungen.
    »Hast du mit Walker gesprochen?«, fragte Lara Lucy, als sie unter sich waren. Sobald sie sicher war, dass Tyler durchkommen würde, hatte sie der Krankenschwester Bescheid gesagt.
    »Ja«, antwortete Lucy. »Er ist noch bei den anderen Kindern, will sich davon überzeugen, dass es allen gut geht.«
    Etwas anderes hatte Lara auch nicht von ihrem Gefährten erwartet. »Und Hawke?«
    »Der ist nicht in der Höhle, aber ich habe ihn informiert.« Lucy trat Lara in den Weg, als sie das Büro verlassen wollte. »Du musst dich hinsetzen und ausruhen. Im Aufenthaltsraum befinden sich frischer Kaffee und belegte Brote. Ich sorge schon dafür, dass Tyler und seine Eltern alles haben, was sie brauchen.«
    Lara widersprach ihr nicht, sie war sehr erschöpft … doch sie konnte sich nicht entspannen, sosehr sie es auch versuchte. Das Band war auf Walkers Seite immer noch eiskalt. Sie hätte schreien mögen, die Wölfin schlug die Krallen von innen gegen ihre Haut. In Walkers Augen hatte sie gesehen, dass die Sorge ihn fast zerrissen hatte, doch in ihrem Band wirkte er vollkommen unbeeindruckt von der Tragödie, die sich beinahe ereignet hätte.
    Lara schluchzte laut.
    Oh Gott, sie war so wütend auf ihn.
    Walker hatte gerade die letzten Schützlinge zu ihren Eltern gebracht und wollte in der Krankenstation nach Tyler sehen, als er Marlee und Toby in der Weißen Zone entdeckte. Beide waren in ihre Beschäftigungen versunken und bemerkten ihn nicht, wofür er sehr dankbar war. Er

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