Im Palast der Liebe
die wundervollste Nacht gewesen, die sie je erlebt hatte. Die Erinnerung daran machte sie ganz schwach, so dass Caterina beinah auf dem Absatz kehrtgemacht hätte und die Treppe hinuntergelaufen wäre.
Schließlich riss sie sich zusammen. Ihr war klar gewesen, dass es nicht leicht sein würde, aber sie hatte sich entschieden. Also atmete sie einmal tief durch, ballte die Hände zu Fäusten und ging den Flur entlang.
Die Tür zu Matthews Schlafzimmer stand offen, und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als Caterina einen Blick auf das blaue und goldene Dekor und das große Bett in der Mitte erhaschte. Doch sie gab sich einen Ruck und ging hinein.
Matthew war nicht im Zimmer. Wieder verspürte sie einen Anflug von Panik. Hatte er sie kommen hören und sich irgendwo versteckt? Bisher war ihr gar nicht in den Sinn gekommen, dass er sich weigern könnte, sie zu sehen.
Gerade als sie überlegte, was sie als nächstes tun sollte, kam er aus dem Ankleidezimmer hinter ihr.
„Na, weh haben wir denn da", hörte sie ihn sagen.
Caterina wirbelte herum. Sie würde gewinnen oder verlieren, aber wenn sie nicht gewann, das wurde ihr jetzt klar, würde sie es .nicht überleben. Wie hätte sie es auch ertragen können, einen so wundervollen Mann wie Matthew zu verlieren?
Er hatte offenbar geduscht, denn sein dunkles Haar, das er sich aus der Stirn gekämmt hatte, war noch feucht und glänzte. Außerdem trug er nur eine graue Baumwollhose. Seine Miene war ausgesprochen finster. .
„Wie bist du hereingekommen?" fragte er. „Ich hatte doch genaue Anweisungen gegeben, dass ich niemanden sehen will."
Caterina atmete erneut tief durch. „Ich habe mich einfach an deinem Hausmädchen vorbeigedrängt."
Es ist hoffnungslos, dachte sie, denn als sie den Blick über seine sonnengebräunte, muskulöse Brust und die breiten Schultern schweif en ließ, verspürte sie ein heftiges, schmerzliches Verlangen. Sie liebte ihn. Sie liebte alles an ihm. Und selbst wenn er sie so ansah, dass es ihr das Herz zerriss, änderte es nichts daran.
Schließlich riss sie sich zusammen. „Dein Hausmädchen kann nichts dafür. Sie wollte mich nicht hereinlassen, aber ich habe mich einfach an ihr vorbeigedrängt. Es tut mir leid, aber ich musste dich unbedingt sehen. "
Matthew schwieg und betrachtete sie eine Weile mit unergründlicher Miene. Dann kniff er die Augen zusammen. „Und warum bist du hier?"
Caterina schluckte mühsam. Zumindest schien er bereit zu sein, ihr zuzuhören. Sie hatte nämlich befürchtet, er könnte sie hinauswerfen. Vergeblich versuchte sie, einen klaren Gedanken zu fassen und sich zurechtzulegen, was sie zu ihm sagen wollte. Sie musste wohl auf ihren Instinkt vertrauen.
„Ich bin hier", begann sie gestelzt, „weil ich die Wahrheit wissen möchte. Alles ist so verwirrend. Es ergibt einfach keinen Sinn. Jetzt bin ich bereit, dir zuzuhören."
„Vielleicht bin ich jetzt nicht in der Stimmung, es dir zu erklären."
Sein abweisender Gesichtsausdruck brachte sie um. Re gungslos stand sie da, bemüht, nicht die Fassung zu verlieren.
Wieder schluckte sie. „Es tut mir leid, dass ich dir vorhin nicht zugehört habe. Es war nicht richtig, aber ich war wütend. Und ich wünschte, du würdest es mir jetzt erklären."
Da sie es nicht ertragen konnte, Matthew in die Augen zu sehen, schaute sie woandershin. Dabei fiel ihr Bück auf die Frisierkommode, auf der eine Porzellanschale mit Manschettenknöpfen stand.
Dann endlich brach Matthew sein Schweigen. „Also gut", meinte er und schob die Hände in die Hosentaschen, „du sollst deine Erklärung haben. Allerdings muss ich dir vorher etwas sagen, was ich dir schon ein paarmal gesagt habe, nämlich dass der Schein manchmal trügen kann."
O nein, nicht schon wieder! Ungeduldig blickte Caterina ihn an. „In dem Fall sollte ich dir vielleicht sagen, dass ich dich und Claire schon vorher im Festzelt gesehen habe. Ich habe gesehen, wie ihr beide euch geküsst habt."
Seltsamerweise schien ihn das nicht zu überraschen. „Ich weiß", erwiderte er ruhig,
„das ist mir bereits klar geworden. Aber du kannst mir glauben, dass es nicht so war, wie es den Anschein hatte."
Stimmte das, oder würde er ihr jetzt eine besonders dreiste Lüge auftischen? „Und was war es dann, wenn es nicht so war, wie es den Anschein hatte?" entgegnete sie spitz.
Wieder wandte sie ängstlich den Blick ab und ließ ihn nervös über die Frisierkommode schweifen.
Matthew beobachtete sie. Er merkte, wie
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