Im Palast der Liebe
lächerlich ihre Vorwürfe gewesen waren, er sei ein Emporkömmling. Der Titel des Herzogs von Weyland war noch älter als der des Herzogs von San Rinaldo. Es war eines der ältesten Herzogtümer in England!
Nun erinnerte sie sich auch an Damianos Worte, dass es, was Matthew Allenby betraf, viele Dinge gebe, die sie überraschen würden.
Sie warf Matthew einen Blick zu. „Weiß Damiano davo n?"
Er nickte. „Ja, Damiano weiß es." Dann lächelte er kaum merklich. „Aber nur deswegen, weil er mich überprüft hat, bevor er mich engagiert hat. Dein Bruder ist ein sehr gewissenhafter Mann, und ich habe große Hochachtung vor ihm. Trotzdem habe ich ihn gebeten, über meine Herkunft nichts verlauten zu lassen. Ich bin Architekt und aufgrund meiner Fachkenntnisse bekannt. Die Leute brauchen also nicht zu wissen, dass ich mit dem Herzog von Weyland verwandt bin."
Nun kam er noch näher. In seinen Augen lag ein verlangender Ausdruck. „Aber genug davon. Jetzt bist du dran. Du hast eben etwas gesagt, was du mir näher erklären musst."
Als Matthew ihr übers Haar strich, lief ihr ein Schauer über den Rücken. „Du hast gesagt, dass ich wissen muss, was du für mich empfindest. Ich weiß es aber nicht, und ich möchte, dass du es mir sagst."
Caterina zögerte nur einen Moment. „Du musst doch wissen, dass ich dich liebe", erklärte sie dann und lächelte.
Endlich hatte sie ihm ihre Gefühle gestanden, und nun wurde ihr auch klar, wie sehr sie sieh danach gesehnt hatte.
Matthew dagegen erwiderte ihr Lächeln nicht, sondern betrachtete sie ernst.
„Bist du ganz sicher?" fragte er, während er ihr weiter übers Haar strich. „Was ist mit Orazio?"
„Orazio?" Es war seltsam, aber ihr schien es, als würde Orazio jetzt zu einem anderen Leben gehören. Sie streckte die Hand aus und berührte liebevoll Matthews Gesicht. „Orazio bedeutet mir nichts mehr. Ich wusste, dass du denkst, ich würde noch etwas für ihn empfinden. Du hast dich geirrt. Ich bin schon lange darüber hinweg."
Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, küsste sie ihn auf den Mund.
„Außerdem hat er mir lange nicht soviel bedeutet, wie du mir bedeutest." Eine Weile schaute sie ihm tief in die Augen. „Ich liebe dich, Matthew. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Erst als ich mich in dich verliebt habe, wusste ich, was Liebe ist."
Matthew nahm sie zärtlich in die Arme, doch bevor er etwas erwidern konnte, fuhr sie fort: „Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich Angst hatte. Das war albern. Ich habe die Lügen geglaubt, die Orazio über dich verbreitet hat, und ich hatte Angst davor, dass du mich nur benutzen könntest, falls du wirklich ein Emporkömmling bist."
Caterina lachte zerknirscht. „Mittlerweile ist mir klar, dass es lächerlich war.
Aber nach der Geschichte mit Orazio hatte ich wohl einfach Angst davor, wieder einem Mann zu vertrauen, obwohl mein Instinkt mir gesagt hat, ich könnte dir trauen..."
Erlegte ihr einen Finger auf die Lippen. „Du brauchst es mir nicht zu erklären. Ich verstehe dich."
Glücklich schaute er ihr in die Augen. Er hatte sich bei dem Festessen im Rathaus in sie verliebt, als er aus einem Impuls heraus beschlossen hatte, sie zu heiraten.
Allerdings hatte es Momente gegeben, in denen er befürchtet hatte, seinen Plan nicht in die Tat umsetzen zu können. Doch er hätte niemals aufgegeben, sondern bis zuletzt um Caterina gekämpft.
Nun blickte er in das Gesicht der Frau, die er über alles liebte. „Das einzige, was ich wissen muss, ist, ob du mich liebst", sagte er. „Denn ich liebe dich mehr als mein Leben, Caterina."
Caterina war so glücklich, dass ihr fast die Tränen kamen. Sie legte ihm die Arme um den Nacken und barg das Gesicht an seiner Schulter. •
„Oh, Matthew! Ich liebe dich über alles."
Dann küsste er sie leidenschaftlich, um ihr zu beweisen, wie viel sie ihm bedeutete.
Für sie war es wie ein Wunder. Endlich gehörte dieser wundervolle Mann ihr!
Schließlich löste sie sich von ihm und betrachtete ihn stirnrunzelnd. „Hättest du mir denn nie verraten, wer du laust?" Diese Vorstellung gefiel ihr nämlich überhaupt nicht.
Matthew schüttelte den Kopf. „Ich wollte es dir erst dann sagen, wenn ich weiß, dass du mich liebst." Wieder küsste er sie.
„Aber von jetzt an wird es keine Geheimnisse mehr zwischen uns geben und auch keine dummen Missverständnisse. Wo wir gerade davon sprechen … Das mit Claire glaubst du mir doch, oder?"
Lachend gab Caterina ihm einen Kuss
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