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Im Schatten des Ringes

Im Schatten des Ringes

Titel: Im Schatten des Ringes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Felice
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ich das Summen und Heulen des Luftroders hörte, blickte ich auf und sah ihn aufsteigen und fliegen. Ich schickte mich an, von dem Bauplatz zu flüchten, falls er mich nicht bemerken sollte und einen Baumstamm auf mich herabfallen ließ, doch der Luftroder segelte über den Wald hinweg, bot im Flug einen majestätischen Anblick und verschwand schnell. Später summte eine kleine runde Maschine über die Lichtung auf mich zu, und ich konnte, als sie nahe genug heran war, Sergi und Joan unter der transparenten Kuppel erkennen. Die Maschine landete und blieb stehen. Dann stieg Sergi aus.
    „Joan und ich wollen heute morgen den Peilsender überprüfen. Wir dachten, du würdest sicher gerne mitkommen“, sagte er. „Damit bekommst du Gelegenheit, in einem Flieger mitzufahren und dir anzuschauen, wie die Welt aus der Luft aussieht.“
    Ich stand auf und war sofort Feuer und Flamme. „Können wir damit auch zur Himmelsbrücke, zum planetaren Ring, fliegen?“ fragte ich. „In den Legenden heißt es, daß die Götter ihre Botschaften darauf geschrieben haben.“
    Er lachte mich an. „Heao, hast du überhaupt eine Vorstellung, wie hoch der planetarische Ring ist? Hier unten haben wir nichts anderes als Bodengeräte und troposphärische Flieger, die nur in der niedrigsten Region der Atmosphäre funktionieren. Über den Wolken wird die Luft dünn und geht nach und nach in den Raum über. Man braucht spezielle Geräte, um bis dorthin vorzudringen. Selbst wenn ich einen Gleiter zur Verfügung hätte und dich mitnehmen könnte, würdest du feststellen, daß dort nichts aufgeschrieben ist. Dort gibt es nichts als Staub und Geröll eines zerschmetterten Mondes.“ Er lachte wieder, und ich war beleidigt und enttäuscht zugleich. „Es tut mir leid. Ich habe dir für heute morgen eine Lektion in Astrophysik versprochen, und ich denke, wir werden die Zeit bestens nutzen. Auf dich wirken wir sicherlich sehr mächtig und stark, doch auch uns sind Grenzen gesetzt. Einige davon sind rein ökonomischer Natur … ich weiß, daß du keine Schwierigkeiten hast, das zu verstehen.“
    Meine Verletztheit ließ nach, und ich lächelte. „Teon wird sich auch dafür interessieren“, sagte ich.
    „Er ist bereits mit Adriana im Luftroder unterwegs“, meinte er bedauernd. „Es fällt schwer, ihr etwas abzuschlagen.“
    Vor allem jemandem wie Teon, der es nicht gewohnt war, Bitten abzuweisen. „Ich finde es schade, daß sie mich nicht leiden kann“, sagte ich.
    „Nun, dafür ist sie auch die einzige, die so denkt“, tröstete Sergi mich.
    „Sie scheint Teon zu mögen.“ Wir gingen zu Joan und dem kleinen Flieger hinüber.
    „Adriana mag jeden, der ihr das Bett wärmt und …“ Er unterbrach sich und warf mir einen nervösen Blick zu. „Leon ist ein netter Bursche, aber er ist so … leicht beeinflußbar.“
    Es betrübte mich zu wissen, daß Adriana Teon nun mit Beschlag belegte und vielleicht ausnutzte, jedoch hatte ich keine Idee, warum sie daran Gefallen fand, außer sie war eine Abenteuerin. Solche Leute hatten ihren Spaß an unerwarteten Dingen, und auf solche Leute mußten Teon und ich reichlich exotisch wirken.
    „Spring rein“, forderte Joan mich gutgelaunt auf. Doch mir fiel auf, daß Sergi nicht sprang, und ich machte ihm seine sorgfältigen Schritte nach.
    Sergi schnallte mich auf einen aufrechten Sitz fest und sicherte sich dann auf gleiche Weise. Die transparente Kugel klappte über unseren Köpfen herab und rastete ein. Der Flieger begann zu summen, allerdings nicht so laut, wie ich ihn draußen gehört hatte. Ich spürte durch meinen Sitz ein seltsames Vibrieren, und dann stiegen wir auf, und der Boden fiel unter uns weg.
    Für einen Moment glaubte ich, das sei für mich, Sergi und Joan, sogar für den Flieger das Ende. Wie ein Projektil wurden wir zwischen den hohen Bäumen nach oben gedrückt, doch als ich meinen Mund zu einem Schrei öffnete, machte ich zum Glück gleichzeitig auch die Augen auf, und ich sah, daß die Baumwipfel bereits unter uns waren und aussahen wie ein Moosteppich. Kurz darauf war die Lichtung nur mehr ein schwacher Fleck, und die Welt versank in einem dumpfen Grau ohne Tiefe oder besondere Merkmale.
    Wie der Wind flogen wir durch die Wolken (welche nicht mehr waren als wirbelnder Nebel) und Sonnenschein. Ich lehnte mich zurück und sah Joans Hände, wie sie über die Kontrollen glitten, und lauschte ihm, wie er zum Dröhnen des Fliegers eine Melodie summte.
    „Das dort unter uns sind die

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