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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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die Mörder auftauchten.
    Es waren drei: »Ich kann fast Frances’ Hand auf ihren Schultern spüren«, sagte Loren. »Das sind die Schuldigen.«
    Es gab eine ganze Menge Einzelfotos von ihnen, jedoch nur eines mit allen dreien. Das Bild, auf dem sie in die Kamera lachten, war bei einer Party entstanden.
    »Bist du sicher?«, fragte Fairy.
    »Ganz sicher. An ihren Händen klebt Blut.«
    »Dann hol ich sie mir.«
    »Ja, Rache.« Er leckte sich die Lippen. »Rache schmeckt nach Orangensaft und Champagner.«
    Fairy lachte. »Für dich hat alles mit den Sinnen zu tun, stimmt’s? Sehen, hören, riechen, schmecken, berühren …«
    »Ja, darauf lässt sich das Leben letztlich reduzieren …«
     
    Für die Killerjagd erwarben sie einen alten Honda Prelude auf einem Straßenmarkt am Highway 36 und zahlten bar. Meldeten den Wagen nicht um, ließen ihn nicht versichern, hielten ihn verborgen.
    Dann begannen sie auszukundschaften und zu beobachten. Schon bald kristallisierte sich heraus, dass der Barkeeper im Zentrum der Verschwörung stand, denn er war der Dreh- und Angelpunkt von Frances’ Gothic-Welt. Er warb Leute an, kannte Orte, Ereignisse und Pläne, wusste, was lief.

    Fairy sprach dreimal mit ihm: einmal auf dem Gehsteig, als er sich nach ihr umdrehte. Sobald er vorbei war, rief sie ihm nach: »Entschuldigen Sie, sind Sie Mr. Ford?«
    Er ging zu ihr zurück, charmant grinsend, die Schultern gestrafft, die Hände in den Taschen seiner Jeans. »Ja. Kennen wir uns?«
    »Ich war vor ein paar Wochen mit Frances Austin im A1«, antwortete Fairy. »Hast du gehört, was passiert ist?«
    »Ja. Es wird ziemlich viel drüber geredet.«
    »Ich kann’s immer noch nicht fassen.« Fairy schüttelte den Kopf. »Manche behaupten, es wären Drogen im Spiel gewesen, andere, dass sie einen Lover hatte.«
    »Hin und wieder hat sie Hasch geraucht, das weiß ich«, sagte Ford, »aber ich glaub nicht, dass ihr Verschwinden was mit Drogen zu tun hatte. Muss was anderes gewesen sein.«
    »Die Polizei meint … weil sie eine von uns war …« Fairy ließ die Hände über ihre schwarze Bluse gleiten. »Sie meint, vielleicht hat jemand sie rüber auf die andere Seite geschickt, um zu sehen … was geschieht.«
    »Ist ja gruselig«, bemerkte Ford. »Wie heißt du eigentlich?«
    Sie dachte sich einen Namen aus. »Mary, Mary Janson.« Sie gaben einander die Hand. »Leute haben versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Auf der anderen Seite.«
    Ford hob die Augenbrauen, lächelte. »Ohne Erfolg, was?«
    »Du glaubst also nicht daran?«
    »Hm. Früher schon. Jedenfalls hab ich’s behauptet. Für mich ist das Ganze eher eine Möglichkeit, Leute kennenzulernen«, gestand er und senkte den Blick. »Ich hör mir an, wie andere drüber reden, über das Leben, den Tod, das Rüberwechseln und so. Ist interessant, zieht mich aber auf Dauer zu sehr runter.«
    Fairy warf ihre schwarzen Haare in den Nacken. »Die Sache beschäftigt mich. Wenn ich wüsste, wohin sie verschwunden,
was mit ihr passiert ist, würd’s mir besser gehen. Dann könnte ich endlich wieder schlafen.«
    Ford trat näher an sie heran. »Wenn du mich fragst, ging’s um Geld.«
    »Um Geld?«
    »Hast du sie gut gekannt?«, fragte Ford.
    »Ja.«
    »Dann weißt du wahrscheinlich, dass sie reich war.«
    »Sie hatte keine finanziellen Probleme, ja.«
    »Nein, sie war reich«, beharrte Ford. »Hat von ihrem Vater ungefähr zwei Millionen geerbt, zusätzlich zu dem Treuhandvermögen, das die Eltern in den boomenden Neunzigern für sie eingerichtet hatten, ungefähr eine Million.«
    »Das ist ein ganzer Batzen mehr, als ich wusste«, sagte Fairy.
    »Wir haben uns ausgemalt, dass wir einen Club eröffnen«, erzählte Ford. »Sie sollte ihn finanzieren, ich ihn leiten. Mit Gothic-Musik, das hätte die Szene hier aufgemischt und eine Menge Kohle gebracht.«
    »Interessant.«
    Ford lächelte wehmütig. »Tja …« Er sah auf seine Uhr. »Ich muss los, sonst komm ich zu spät in die Arbeit. Sieht man sich wieder, Mary Janson?«
    »Ja«, versprach Fairy.
    »Du riechst gut.«
    »Bis bald im A1.«
     
    Loren, der das Gespräch hinter einer alten Ulme belauscht hatte, gesellte sich zu Fairy. »Du riechst gut.«
    »Stimmt ja auch.«
    »Du hast gehört, was er gesagt hat.«
    »Geld.« Sie schienen die Gedanken des jeweils anderen lesen zu können.
    »Offenbar hat sie’s an die große Glocke gehängt«, meinte
Loren. »Und ein paar Leuten Hoffnungen auf einen Club, eine neue Szene gemacht. Aber im Grunde

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