Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
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Dana Steele hielt sich für eine flexible, offene Frau, die ein gerüttelt Maß an Geduld, Toleranz und Humor besaß.
Wahrscheinlich stimmten nicht alle Menschen mit dieser Selbsteinschätzung überein, aber sie konnten ja auch nicht wissen, dass ihr Leben ohne ihr eigenes Zutun innerhalb eines Monats völlig aus der Bahn geraten war und eine so unerwartete Wendung genommen hatte, dass sie sich weder zurechtfand noch den eingeschlagenen Weg erklären konnte.
Also ließ sie sich einfach treiben.
Ohne mit der Wimper zu zucken, hatte sie hingenommen, dass Joan, die bösartige Direktorin der Bibliothek, ihre angeheiratete Nichte anderen Kandidaten, die qualifizierter, verlässlicher, gewissenhafter und ganz bestimmt attraktiver waren, vor die Nase gesetzt hatte. Aber sie, Dana, hatte sich doch gut gehalten und still ihre Arbeit gemacht, oder etwa nicht?
Und als durch die völlig ungerechtfertigte Beförderung der Nichte einer gewissen, wesentlich qualifizierteren Angestellten die Arbeitszeit und das Gehalt gekürzt wurden, hatte sie da die grässliche Joan und die unablässig stichelnde Sandi gewürgt, geviertelt und in die Umlaufbahn geschossen?
Nein, natürlich nicht. Und das bewies doch, wie gut sie sich beherrschen konnte.
Als ihr gieriger Blutsauger von Vermieter ihr zudem die Miete erhöht hatte, hatte sie ihm da etwa eine Stinkbombe vor die Tür gelegt? Nein, im Gegenteil, wieder einmal hatte sie heroische Selbstbeherrschung gezeigt.
Eigentlich sollten diese Tugenden schon Belohnung genug sein, aber Dana zog leider greifbarere Erfolge vor.
Wer immer diesen Quatsch erfunden hatte, dass sich eine Tür öffnete, wenn sich ein Fenster schloss, der verstand nichts von keltischen Göttern. Danas Tür hatte sich nicht nur geöffnet, sondern sie war aus den Angeln gehoben worden.
Und jetzt saß sie trotz der Erlebnisse in den letzten vier Wochen hinten im Auto ihres Bruders und fuhr mit ihm wieder einmal die steile, kurvenreiche Straße zu dem prächtigen Haus am Warrior’s Peak hinauf.
Dieses Mal stürmte es nicht wie damals, als sie und noch zwei andere Frauen von Rowena und Pitte eine Einladung zu »Cocktails und Gesprächen« bekommen hatten. Und dieses Mal fuhr sie auch nicht allein, und vor allem wusste sie genau, was sie erwartete und worauf sie sich eingelassen hatte.
Sie schlug ihr Notizbuch auf und las ihre Zusammenfassung der Geschichte, die sie bei ihrem ersten Besuch auf Warrior’s Peak gehört hatte.
Der junge keltische Gott, der König werden soll, verliebt sich während seines obligatorischen Aufenthalts in der Welt der Sterblichen (der meiner Meinung nach am Frühlingsanfang stattfindet) in ein Mädchen. Die Eltern lassen ihn gewähren, brechen die Regeln und erlauben ihm, das Mädchen hinter den Vorhang der Träume oder der Macht, wie er auch genannt wird, in das Reich der Götter zu bringen.
Einige Götter finden das gut, andere aber werden stinksauer. Es folgen Krieg, Streitigkeiten und Intrigen.
Der junge Gott wird König und macht die sterbliche Frau zur Königin. Sie bekommen drei Töchter.
Jede Tochter - sie sind alle Halbgöttinnen - hat eine besondere Gabe. Bei der einen ist es Kunst oder Schönheit, bei der zweiten Wissen oder Wahrheit, bei der dritten Mut oder Tapferkeit.
Die Schwestern stehen sich sehr nahe und wachsen zu glücklichen jungen Frauen heran, bla bla bla, sorgsam bewacht von der Lehrerin und dem Krieger, denen der Gottkönig diese Aufgabe übertragen hat.
Die Lehrerin und der Krieger verlieben sich ineinander und sind so abgelenkt, dass sie nicht mehr auf die Mädchen aufpassen.
In der Zwischenzeit schmieden Bösewichter ein Komplott. Sie wollen keine Menschen oder Halbgötter in ihrer Welt, vor allem nicht in Machtpositionen. Dunkle Mächte gehen ans Werk. Ein besonders böser Zauberer (der wahrscheinlich mit der Bibliotheksdirektorin Joan verwandt ist) ist ihr Anführer. Er belegt die Töchter mit einem Zauber, während die Lehrerin und der Krieger sich anhimmeln. Die Seelen der Töchter werden gestohlen und in einen Glaskasten, den Kasten der Seelen, eingeschlossen, der nur mit drei Schlüsseln, die Menschenhände drehen müssen, geöffnet werden kann. Die Götter wissen zwar, wo die Schlüssel sind, aber von ihnen kann keiner den Zauber brechen und die Seelen befreien.
Lehrerin und Krieger werden verbannt und durch den Vorhang der Träume in die Welt der Sterblichen gejagt. Dort kommen in jeder Generation drei Frauen zur Welt, die in der Lage
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