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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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verlassen.« Der schwarze Schleier zitterte. »Es ist besser so. Es gibt nur eines, das ich sehr gerne wissen würde, bevor ich mich verabschiede, Mrs. Poole.«
    »Was denn?« fragte Beatrice.
    »Ist der Ring, den Ihr um den Hals tragt, wirklich einer der Verbotenen Ringe?« »Nein. Es ist der Monkcrest-Ring. Ich weiß wirklich nicht, wo die Verbotenen Ringe sind.«
    »Ich verstehe. Also wird das Geheimnis der Statue trotz allem ungelüftet bleiben.« Madame Tugend klang erschöpft. »Wie ironisch.«
    »Madame Tugend -« Beatrice machte einen Schritt auf sie zu. »Nein.« Leo stellte sich rasch zwischen sie. »Komm ihr nicht zu nahe.«
    Madame Tugends Lachen war ein heiseres Krächzen. »Es ist schon in Ordnung, Monkcrest. Ich versichere Euch, ich habe keine Trümpfe mehr im Ärmel.« Sie sah zu Beatrice. »Grämt Euch nicht, Mrs. Poole. Ihr könnt nicht jeden retten, wißt Ihr.«
    »Gütiger Gott.« Beatrice befreite sich aus Leos Griff.
    Er ließ sie los, denn es war offensichtlich, daß Madame Tugend im Sterben lag. Er beobachtete, wie Beatrice sie an den Schultern auffing.
    »Das wichtigste ist«, flüsterte Madame Tugend, »daß Ihr wenigstens ein paar rettet.«
    Sie erschauderte und brach in Beatrice’ Armen zusammen.

Kapitel 21
    Zwei Wochen später hob Lucy den Kopf von dem Brief des Anwalts, den sie gerade geöffnet hatte. Sie starrte Beatrice an, die gerade eine Bahn gelben Musselin auf der Theke inspizierte.
    »Das ist nicht zu fassen«, keuchte Lucy. »Hier steht, daß Madame Tugend ihr gesamtes Hab und Gut der Akademie hinterlassen hat.«
    »Ich weiß, daß es schwer zu begreifen ist«, begann Beatrice, dann schnitt sie eine Grimasse wegen des schlechten Französisch’, daß hinter einem Vorhang zu hören war. Arabella probierte gerade ihr Kleid für den Verlobungsball.
    Zu Beatrice’ großer Überraschung und Erleichterung war Lady Hazelthorpe angeblich von der Brautwahl ihres Sohnes hingerissen.
    »Was passiert, wenn sie entdeckt, daß Arabella doch keine Mitgift hat?« hatte Beatrice ihre Tante gefragt.
    Winifred machte eine abfällige Geste. »Lady Hazelthorpe ist nicht dumm. Sie ist sich sehr wohl bewußt, daß sie sich äußerst glücklich schätzen sollte, weil ihr Sohn eine Braut gewählt hat, deren Familie mit dem Earl of Monkcrest verbunden ist.«
    »Aber es ist eine so lockere Verbindung«, sagte Beatrice.
    »Nur eine Art bevorstehender Verlobung.« Sie brachte es nicht übers Herz, ihr zu sagen, daß Leo seine Absichten nur geäußert hatte, um ein Duell zu vermeiden.
    »Daran ist nichts Bevorstehendes«, konterte Winifred. »Und Arabellas Mitgift steht nicht mehr zur Debatte.«
    »Wie meinst du das ?«
    »Monkcrest hat mich neulich aufgesucht und mir versichert, er würde Arabellas Erbe wiederherstellen.«
    »Er hat was getan? Das hat er mit keinem Wort erwähnt.« »Er sagte, du würdest vielleicht Schwierigkeiten machen, da du diese albernen Antiquitäten nicht gefunden hast und er sie deshalb nicht von dir erwerben konnte. Also haben wir uns darauf geeinigt, die finanziellen Details unter uns auszumachen.«
    »Ich verstehe«, sagte Beatrice benommen.
    »Er hat auch gesagt, soweit es ihn betrifft, hat er das bekommen, was er sich aus dieser Vereinbarung erhofft hätte.«
    »Ich verstehe.« Beatrice fragte sich, was genau er wohl damit meinte. »Tante Winifred, was hast du gemeint, als du sagtest, diese Verlobung wäre alles andere als bevorstehend ?« Winifred schien überrascht von dieser Frage. »Meine Liebe. Monkcrest hat dir doch diesen prachtvollen Rubinring geschenkt, den du um den Hals trägst, nicht wahr?«
    »Nun, ja. Aber er hat nie gesagt, es wäre ein Verlobungsring. Es war eine Art Geschenk.«
    »Mumpitz. Jeder weiß, daß es der Monkcrest-Rubin ist. Es ist eine Familienlegende.«
    »Wessen Familie?«
    »Monkcrests natürlich. Die Earls geben diesen Ring nur der Frau, die sie lieben.«
    »Ich habe noch nie von dieser speziellen Monkcrest-Legende gehört.«
    »Wirklich? Die ganze Gesellschaft redet davon. Du mußt Seine Lordschaft fragen. Ich bin mir sicher, er wird dir alle Einzelheiten erzählen.«
    Aber die Frage war gar nicht so leicht zu stellen, wie Beatrice feststellen mußte. Sie sagte sich, sie würde nur auf genau den richtigen Augenblick warten und genau die richtige Umgebung, um sich nach dem Rubin zu erkundigen.
    Aber tief in ihrem Inneren wußte sie, daß sie die Frage vor sich herschob, weil sie die mögliche Antwort fürchtete. Das alte Ding? Hab ’s vor ein

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