Im Sturm erobert
übersetzte rasch.
»Die Schlüssel der Aphrodite.«
Er wandte sich der Statue zu. Dann sah er Beatrice an.
Sie lächelte. »Bedient Euch, Mylord.«
»Ich kann nicht glauben, daß wir möglicherweise die Verbotenen Ringe gefunden haben.« Er ging durch das Arbeitszimmer zu der Stelle, wo die Statue neben dem Kamin auf dem Boden stand.
Elf hob den Kopf und beobachtete mit fauler Neugier, wie Leo die Ringe langsam in die flachen, kreisförmigen Rillen am Fuß der Statue steckte.
Als der zweite Ring einrastete, war ein deutliches Klicken zu hören. Zuerst dachte Beatrice, es wäre nichts passiert, doch dann stellte Leo die Statue auf den Kopf.
»Da ist ein Spalt im Fuß, der vorhin noch nicht da war«, sagte er.
Er zog vorsichtig, nahm aber schließlich einen seiner Dietriche zu Hilfe.
»Sie ist wahrscheinlich seit ihrer Erschaffung nicht mehr geöffnet worden.« Beatrice eilte zu ihm. »Stell dir vor, sie ist seit zweihundert Jahren versiegelt.«
»Andererseits könnte sie auch jemand vor zehn Jahren geöffnet und den Schatz entfernt haben.« Wieder ein Klicken. »Ah, ja. Da. Jetzt haben wir’s.«
Ein Teil des Fußes der Statue glitt beiseite. Beatrice spähte in die kleine Öffnung, die sichtbar wurde.
»Leo, da drin ist etwas.«
»Tatsächlich.« Leo zog einen kleinen Zylinder heraus.
Beatrice hockte sich neben ihn. »Was ist das?«
»Ein Blatt Pergament.« Er rollte es vorsichtig auf. »Die Schrift ist lateinisch.«
»Was steht da?« forderte Beatrice. »Lies es laut vor, Leo. Mach es nicht so spannend.«
Leo überflog rasch die lateinischen Zeilen. Dann lächelte er, aus dem Lächeln wurde ein Grinsen, und dann fing er an zu lachen.
»Was ist denn so komisch?«
Leo lachte noch mehr.
»Leo. Was ist es?«
»Es ist in der Tat ein Schatz«, brachte er mit Mühe heraus. »Aber es ist die Vorstellung eines Alchimisten von einem Schatz.«
»Laß mich das sehen.« Beatrice riß ihm das Pergament aus der Hand. »Mein Latein ist schwach. Es scheint eine Reihe von Instruktionen zu sein.«
»Um Blei in Gold zu verwandeln. Völliger Unsinn.«
»So viele Menschen mußten für diesen Unsinn sterben«, flüsterte Beatrice.
Leos Fröhlichkeit erstarb. Er sah sie an. »Heute ist es leicht, zu sagen, daß die Alchimisten irregeleitete, verwirrte Narren gewesen waren. Aber vor zweihundert Jahren glaubten sie inbrünstig an die Wissenschaft ihrer Kunst. Für sie wäre das Geheimnis, wie man Blei in Gold verwandelte, jeden Mord wert gewesen.«
»Wenn Onkel Reggie doch nur die Wahrheit über den Schatz, den er suchte, gewußt hätte.«
Leo packte ihre Schultern. »Beatrice, hör mir zu und hör mir gut zu. Es gibt immer solche, die Schätze suchen, besonders die Alten. Für manche ist die Verlockung wie ein Fieber. Nichts, was man sagt oder tut, kann sie entmutigen.«
»Du hast wohl recht.« Sie stellte sich seinem Blick. »Ich weiß, wieviel dir alte Legenden und Kunstgegenstände bedeuten, Leo. Ich bin mir sehr wohl bewußt, daß es für dich schwierig gewesen sein muß, die wenigen Dinge in Trulls Museum, die mich störten, zu zerstören. Es war sehr gütig von dir, mir diesen Gefallen zu tun und sie zu entfernen.«
»Denk dir nichts dabei.« Er zog die Schulter galant hoch. »Es ist eine weithin bekannte Tatsache, daß die Monkcrest-Männer um der Liebe willen leiden müssen. Teil der Familienlegende.«
»Um der Liebe willen?« Mit einem Mal schwebte sie fast. »Leo, willst du damit sagen, du liebst mich?«
Er sah ihr direkt in die Augen und lächelte. »Ich hab es in der Nacht gesagt, als ich dir den Monkcrest-Ring gab.«
»Das hast du ganz sicherlich nicht. Glaub mir, daran würde ich mich erinnern.«
Er sah in ihr Gesicht. »Ich dachte, jeder würde die Familienlegenden um den Monkcrest-Rubin kennen. Er wird nur einmal im Leben verschenkt, und ich mußte all die Jahre warten, bis ich ihn dir geben konnte.«
Sie berührte den Ring, spürte seine Wärme an ihrer Brust. »Du hast ihn noch nie jemand anderem gegeben?«
»Nie.«
Überschäumende Freude explodierte in ihr. »Ich liebe dich so, Leo.«
Er grinste. »Genug, um eine Heirat mit dem Irren von Monkcrest zu riskieren?«
»Wenn Ihr Euch je die Mühe gemacht hättet, einen meiner Romane zu lesen, Mylord, wüßtet Ihr, daß meine Heldinnen gute Legenden lieben.«
Epilog Ein Jahr später
Leo stürmte ins Kinderzimmer, mit einem vertrauten Journal in der Hand. »Diese verfluchten Idioten vom Quarterly Review werden damit nicht ungeschoren
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