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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dem Kopf, als er die Fortschritte bemerkte, die der Computer bei der Dekodierung machte. »Er dachte, er könnte alles kontrollieren, ohne sich selbst die Hände schmutzig machen zu müssen. Dachte,
er könnte Bissel so lange an der kurzen Leine halten, bis er ihn nicht mehr braucht.«
    »Feigling.« Eve erinnerte sich daran, dass der Kerl bei ihrem Besuch im Krankenhaus in jämmerliches Schluchzen ausgebrochen war. »Aber Bissel wurde erpresst und wollte deshalb ein größeres Stück von diesem Kuchen haben. Wahrscheinlich hat auch Kade plötzlich Forderungen an Sparrow gestellt, und vor allem stand plötzlich Securecomp kurz vor einem Durchbruch und hat damit seinem netten, profitablen Unternehmen ein vorzeitiges Ende gemacht.«
    »Deshalb hat er Bissel einen neuen Auftrag gegeben, der all diese Probleme hätte lösen sollen.« Peabody schüttelte den Kopf. »Bissel war zu dämlich, um zu sehen, dass er als Sündenbock für all die Dinge herhalten sollte, die Sparrow verbrochen hat. Tut mir leid«, sagte sie zu Reva.
    »Kein Problem.«
    »Er war nicht nur zu dämlich«, fügte Eve hinzu. »Sondern auch zu egozentrisch. Er lebt in einer Fantasiewelt und war deshalb furchtbar stolz auf sich, weil er plötzlich die Lizenz zum Töten bekommen hat.«
    »Dallas!« Peabody strahlte über das ganze Gesicht. »Sie haben sich endlich einen Bond-Film angesehen.«
    »Ich mache eben meine Hausaufgaben. Aber jetzt steckt er hüfttief in der Scheiße. Er kann nicht mehr die Seite wechseln und hat mit der Flucht zu lange gewartet, weshalb inzwischen seine Konten eingefroren sind. Er hat getötet, um selber tot zu bleiben, als auch diese Tarnung aufflog, hat er versucht Sparrow umzubringen, dabei aber sein Ziel verfehlt. Statt im Leichenschauhaus liegt Sparrow unter Polizeiaufsicht im Krankenhaus
und wird alles in seiner Macht Stehende tun, um Bissel an den Strick zu hängen, weil er die Hoffnung hat, dass er auf diese Weise seinen eigenen Hals aus der Schlinge ziehen kann. Er hat seinen Traumjob verloren und kann nicht mal mehr als Künstler den Ruhm und die Bewunderung einheimsen, die er so dringend braucht.«
    »Wenn man diesen Müll überhaupt als Kunst bezeichnen kann.«
    Alle starrten Reva an, und sie erklärte grinsend: »He, Blair ist nicht der Einzige, der gut schauspielern kann. Ich habe seine Werke nie gemocht.« Sie ließ die Schultern kreisen, als würfe sie auf diese Weise ein Gewicht ab. »Es fühlt sich gut an, das endlich laut sagen zu können. Es fühlt sich wirklich gut an.«
    »Freuen Sie sich nicht zu früh«, wurde sie von Eve gewarnt. »Er hat bestimmt die Absicht, sich noch mal zu melden, aber vorher muss er seine Wunden lecken und irgendetwas tun, womit er sich selbst bestätigen kann. Reva, Sie haben gesagt, er wäre Bildhauer aus Leidenschaft.«
    »Ja. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese Leidenschaft gespielt war. Er hat jahrelang studiert und als Künstler gearbeitet. Er hat tagelang über einem Stück geschwitzt und kaum geschlafen und gegessen, wenn er in der richtigen Stimmung war. Auch wenn mir der Scheiß, den er gefertigt hat, nie gefallen hat, war er immer mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele - mit seinem ganzen rabenschwarzen Herzen und seiner ganzen noch schwärzeren Seele - bei der Sache. Ich werde bestimmt noch eine ganze Weile so verbittert sein«, fuhr sie mit entschuldigender Stimme fort. »Und werde so viele gehässige Bemerkungen über diesen Typen
machen, wie mir möglich sind.« Dann fing sie wieder an zu grinsen.
    »Das ist nicht nur gesund, sondern vor allem menschlich«, stimmte ihr Tokimoto zu.
    »Dann ist also seine Kunst ihm wirklich wichtig. Auch wenn sie ihm seinen Traumjob nehmen, hat er noch immer seine Kunst.« Eve nickte mit dem Kopf. »Er kann und muss auch weiter Skulpturen fertigen. McNab, gucken Sie sich mal die Mieter im Flatiron genauer an.«
    »Natürlich«, murmelte Roarke, als ihm ein Licht aufging. »Dabei kann ich Ihnen helfen, Ian«, sagte er zu McNab, sah aber weiter seine Gattin an. »Er wird in der Nähe seiner Arbeitsstätte bleiben wollen, in der Nähe des Orts, an dem er das Sagen hatte, an dem er wichtig war. Falls er noch eine andere Wohnung in dem Gebäude hat, hat wahrscheinlich Chloe McCoy etwas davon gewusst.«
    »Er war bestimmt mal mit ihr dort, und zwar nicht nur, um sie dort flachzulegen, sondern auch, um ihr zu zeigen, wie wichtig er ist. Nach dem Motto, sieh her, ich habe noch eine geheime, zweite Wohnung, von der außer uns

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