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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Herz. »Und was es dich gekostet hat, dich meinem Wunsch zu beugen? Das macht dich zu dem mutigsten Menschen, der mir je begegnet ist.«
    »Dich zu verletzen, war bestimmt nicht mutig. Und das habe ich getan.«
    »Du hast mein Heil über dein eigenes gesetzt. Das war sehr mutig und sehr stark. Du hast nicht einfach so getan, als ob du meine Wünsche respektieren würdest, um dann heimlich hinter meinem Rücken das zu tun, was du tun wolltest. Du wolltest nicht, dass eine Lüge zwischen uns beiden steht.«
    »Ich will nicht, dass irgendetwas zwischen uns beiden steht.«
    »Nein, weil du weißt, was echte Liebe ist. Weil du weißt, wie man ein echter Mann ist. Weil du weißt, wie man mit Menschen umgeht, ganz gleich, wie wichtig sie dir sind. Du bist wirklich clever und du kannst wirklich Furcht einflößend sein, gleichzeitig aber auch unglaublich liebevoll und sanft. Du siehst immer das Gesamtbild, übersiehst dabei aber nicht das winzigste Detail. Du hast mehr Macht, als sich die meisten Menschen auch nur erträumen können, aber du trampelst deshalb
trotzdem nicht auf kleinen Leuten herum. Weißt du, wozu dich das macht?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Zum genauen Gegenteil von Blair Bissel.«
    »Ah. Dann geht es dir bei deinem Lob also mal wieder um den Fall. Es kratzt an meinem Ego, dass es dir nicht um mich zu gehen scheint.«
    »Man könnte nicht einmal mit einem Meißel an deinem Ego kratzen. Das war es, worum es mir unter anderem ging. Im Gegensatz dazu ist Bissels Ego ungemein zerbrechlich, denn es basiert auf Schall und Rauch. Er ist weder sonderlich intelligent noch allzu clever, noch hat er wirkliches Talent. Die Skulpturen, die er baut, sind der totale Müll, auch wenn sie vielleicht modern sind und er jede Menge Geld dafür bekommt. Obwohl er die Frauen reihenweise erobert, hat er offenbar noch nie eine richtige Beziehung zu einer Frau gehabt. Erst als er von Felicity für Homeland angeworben wurde, hat er ein gewisses Selbstwertgefühl erlangt. ›Bin ich nicht obercool? Schließlich bin ich ein Spion.‹«
    »Und?«
    »Sie hätte ihn niemals rekrutieren dürfen. Sieh dir doch nur sein Profil an. Er ist unreif, leichtsinnig und instabil. Aber genau aus diesem Grund haben Kade und Sparrow ihn gewollt. Er hat keine echten Bindungen zu irgendwem. Er ist attraktiv, kann durchaus charmant sein, hat Beziehungen in Künstlerkreisen und ist relativ weit gereist.«
    »Außerdem ist er völlig gewissenlos. Was in einigen Bereichen seiner verdeckten Tätigkeit bestimmt durchaus von Vorteil war.«
    »Richtig, solange er sich kontrollieren ließ. Dann aber
wurde Sparrow gierig und hat mehr von ihm verlangt als das, wozu er fähig war. Er hat Bissel als Mordmaschine eingesetzt, ohne zu bedenken, dass Bissel vielleicht nicht einfach mit eingekniffenem Schwanz das Weite suchen würde, wenn er erst dahinterkäme, dass er genau wie Reva benutzt worden ist. Er dachte, falls Bissel irgendwelche Schwierigkeiten machen würde, würde er es so drehen, dass die HSO Bissel für einen Überläufer hält und deswegen aus dem Verkehr zieht, oder falls das nicht funktionert, einfach Doomsday oder irgendeiner anderen Gruppe so viele Informationen über Bissel zuspielen, dass die ihn mundtot macht.«
    »Da hast du sicher Recht, nur haben sie die Rechnung offenkundig ohne dich gemacht. Sie oder zumindest Sparrow hätten sich denken müssen, dass du früher oder später auf der Bildfläche erscheinst. Dadurch, dass sie Reva benutzt haben, haben sie schließlich indirekt auch mich und somit dich benutzt. Falls es ihnen klar gewesen ist, haben sie anscheinend nicht gedacht, dass du nicht nur mir und Reva, sondern vor allem deinem Job zuliebe so weit gehen würdest, wie du gegangen bist.«
    »So aber wurde es plötzlich eng. Sparrow hat darauf nicht anders reagiert, als zu erwarten war. Er hat seine Position bei Homeland ausgenutzt und es mit Drohungen, mit vernünftigen Argumenten und schließlich mit dem Angebot zur Kooperation bei mir versucht.«
    »Wenn Bissel nicht auf ihn geschossen hätte, hätte er als nächsten Schritt versucht, dich umzubringen oder eher umbringen zu lassen, weil er selbst dafür zu feige ist.«
    »Ganz bestimmt. Vorher aber hätte er noch alle anderen
Möglichkeiten ausgeschöpft. Was ich nicht verstehe, ist, dass er so dumm war, nicht daran zu denken, dass Bissel nach den beiden Morden größenwahnsinnig würde. Er hat es geschafft zwei Menschen umzubringen, hat etwas aus seiner Sicht Unglaubliches

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