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Im Wald der gehenkten Füchse

Im Wald der gehenkten Füchse

Titel: Im Wald der gehenkten Füchse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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und die er ausgeben könnte, für was es ihm gerade einfiel.
    Haudrauf-Sutinen hatte fünf Jahre Zeit gehabt, sich auszudenken, was er mit seinem riesigen Vermögen anstellen würde. Über fünf Jahre hinweg ist ein besonnener Mann sehr wohl imstande, die Verwendung seiner Geldmittel wie auch die eigene Zukunft exakt zu planen.
    Zunächst hatte Sutinen vor zu trinken. Er würde richtig sinnlos saufen, viele Monate hintereinander.
    Als Nächstes wollte er vögeln. Er kannte eine Reihe von Stockholmer Huren, die ihm in dieser Sache gern behilflich sein würden.
    Anschließend plante er den Kauf eines neuen Autos. Es sollte groß und rot sein, Zierleisten an der Seite und Stereolautsprecher in der Hutablage haben. Ein vierzylindriger Turbo wäre genau das Richtige.
    Mit diesen weitreichenden und konstruktiven Zukunftsplänen ausgestattet, drückte Sutinen auf die Klingel an der Tür eines soliden Steinhauses am Humlegård. Die Sprechanlage neben der Tür knackte. Sutinen erschrak und sah sich nach allen Seiten um: Warteten irgendwo Bullen?
    »Wer ist da?«, fragte die Sprechanlage mit der bekannten Stimme Oiva Juntunens.
    »Ich bin’s bloß, Sutinen. Mach auf, Oiva!«
    »Was, zum Teufel, tust du da? Müsstest du nicht in Långholmen sitzen?«
    »Ich bin entlassen worden, lass mich rein.«
    »Du bist wahrscheinlich geflohen. Haben wir nicht vor fünf Jahren ausgemacht, dass ihr alles anständig absitzt und nicht abhaut? Denk mal nach.«
    »Nee, wirklich, ich bin ganz legal raus. Drück schon auf den Knopf, verflucht noch mal.«
    Die Sprechanlage verstummte abrupt. Eine Weile geschah gar nichts. Schließlich ertönte kurz der Summer, und Sutinen konnte ins Haus schlüpfen.
    Oiva Juntunen führte Haudrauf-Sutinen in den Salon. Blaugraue lederne Polstermöbel, ein eichenes, mehrere Meter breites Bücherregal und große Gemälde beherrschten den Raum. An einer Wand stand eine Stereoanlage. Gegenüber befand sich eine kleine Bar, und daneben klaffte der große Rachen eines Kamins aus Natursteinen.
    »Zieh die Schuhe aus«, befahl Oiva Juntunen seinem ehemaligen Komplizen, der eilig seine spitzen Stiefeletten abstreifte, die vor fünf Jahren einmal modern gewesen waren. Betäubender Fußschweißgeruch erfüllte sofort den Raum.
    »Zieh die Schuhe wieder an«, knurrte Oiva Juntunen, während er die Klimaanlage einschaltete. Mit einem leichten Surren sog sie Sutinens Fußschweißgeruch im Nu auf.
    Sutinen saß staunend auf dem Sofa. Donnerwetter, eine tolle Bude hatte sich der Kumpel angeschafft! So also lebte man heutzutage draußen ... Da machte es Spaß, wieder ein freier Mann zu sein.
    Oiva Juntunen betrachtete seinen Komplizen abschätzend. Ein unangenehmer Typ. Seine Sprache war vulgär und beschränkt, wie nicht anders zu erwarten. Die Kleidung, bestehend aus Lederjacke und Jeans, war abgetragen und unmodern und sagte alles Wesentliche über ihren Träger aus. Am stümperhaft tätowierten Handgelenk prangte eine Taucheruhr, obwohl Haudrauf-Sutinen nicht einmal schwimmen konnte.
    Oiva Juntunen seufzte.
    Da hatte er ein echtes Problem am Hals. Diesem elenden Mistfink sollte er einen Goldbarren von zwölf Kilo Gewicht aushändigen? Der Gedanke erschien ihm völlig grotesk.
    »Was willst du denn jetzt anfangen?«, fragte Oiva Juntunen, obwohl er die Wunschvorstellungen des ehemaligen Baggerfahrers natürlich bereits erahnte.
    In leuchtenden Farben schilderte Sutinen, was er sich alles vorgenommen hatte. Je weiter er mit seiner Geschichte kam, desto überzeugter wurde Oiva Juntunen, dass es sich nicht lohnte, einem so ungehobelten Kerl Gold zu geben. Das würde letztendlich nur die Kriminalität und den Sittenverfall mehren. Außerdem bestand die Gefahr, dass Sutinen im Suff über sein Gold quatschen und dadurch auch Oiva Juntunen in Bedrängnis bringen würde.
    Man musste diesen Mann irgendwie ... eliminieren.
    »Gib mir den Goldklumpen rüber, dann verschwinde ich von hier«, verlangte Sutinen.
    Ja, natürlich! Einfach mir nichts, dir nichts, Gold austeilen, so als würde man eben mal einen Drink anbieten. Oiva Juntunen erklärte in offiziellem Ton, dass es keineswegs ratsam sei, jetzt die Beute aufzuteilen. Man müsse lange Zeit warten, denn die Behörden behielten das Haus im Auge und hatten Sutinen vermutlich beschattet, als er zum Humlegård gekommen war.
    Oiva gab Sutinen zweitausend Kronen für den Anfang und forderte ihn auf zu gehen.
    »Such dir irgendwo eine Bleibe, und morgen früh, sagen wir um zehn, treffen wir

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