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Im Wald der gehenkten Füchse

Im Wald der gehenkten Füchse

Titel: Im Wald der gehenkten Füchse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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Eispickel im Auge behielt, der am Brunnendeckel lehnte. Wenn er den Kerl damit zu Boden schmettern würde, dann müsste der schon ziemlich standhaft sein, um anschließend noch Verlangen nach Goldbarren zu haben.
    Die Begegnung auf dem Hof war recht schroff. Hemmo Siira begrüßte Major Remes mit der Pistole in der Hand. Er erkundigte sich, wo dessen Freund, der Verräter Juntunen, sei. Er habe in seiner Waffe ein paar Schuss Munition für den Schädel des Schweins reserviert.
    Der Major bat den Gast in die Stube. Er schlug vor, erst mal Kaffee zu trinken und die Sache zu besprechen. Oiva Juntunen befinde sich zufällig gerade auf Wanderschaft, das heißt, er sehe nach den Fuchsfallen, sei aber vor Einbruch der Dunkelheit zurück.
    Als Siira die luxuriös ausgestatteten Räume sah, stieß er einen heftigen Fluch aus.
    »Mit dem von mir gestohlenen Gold wird hier in Saus und Braus gelebt, verflucht noch mal!«
    Der Major setzte auf dem Elektrokocher Kaffeewasser auf. Er spielte den Lebensstil am Kuopsu ein wenig hinunter.
    »Wir haben natürlich versucht, diese Bruchbude ein bisschen herzurichten, waren aber sehr sparsam. Wir haben kein Geld zum Fenster rausgeschmissen. Nehmen Sie doch Platz.«
    Der Mörder setzte sich misstrauisch hin, die Pistole hielt er schussbereit. Er schielte nach dem schwarzbärtigen Major. Siira war ein entschlossener Charakter. Er hatte mit seinem letzten Geld eine lange und anstrengende Reise in diese eisige Wildmark unternommen. Unterwegs hatte er immer nur an eines gedacht: Er würde aus Oiva Juntunen »die Luft rauslassen« und ihm das Gold entreißen. Wenn dieser Major dabei Schwierigkeiten machen würde, dann wäre auch dessen Schicksal besiegelt. Auf seiner Tour von Pulju über den Iso Aihkiselkä bis zu dieser Hütte war Siira müde und noch verbitterter geworden, als er es ohnehin schon war. Fünf Jahre Knast umsonst, das lastete unbeschreiblich schwer auf seiner Seele.
    Das Wasser kochte. Der Major tat Kaffee in den Kessel. Dann deckte er den Tisch, legte ein sauberes Tischtuch auf, das aus Naskas letzter Wäsche stammte, und stellte saubere Tassen hin. Im Vorratsschrank fand er einige von Naskas Blätterteigstücken und Reste von den Plätzchen, die die Freudenmädchen gebacken hatten.
    »Extra meinetwegen eine Kaffeetafel zu decken, das wäre doch nicht nötig gewesen«, wehrte Siira steif ab.
    »Nun, hier kommt selten Besuch vorbei. Nach einer langen Skitour braucht der Mensch doch etwas Heißes zu trinken«, erwiderte Remes wohlgesonnen. Er bat den Gast an den Tisch und goss heißen Kaffee ein. Siira hielt in der einen Hand die Pistole, in der anderen ein Blätterteigstück.
    »Recht gut, dieser Kuchen«, erklärte er.
    »Probieren Sie auch die Plätzchen, hier sind welche«, wies der Major auf das Angebot auf dem Tisch hin. »Nehmen Sie nur reichlich, Sie brauchen sich nicht zu genieren.«
    Siira legte für einen Augenblick die Pistole aus der Hand und nahm von Christines schonischen Schweinchenpfefferkuchen mit Augen aus Rosinen. In dem Moment, da sich sein Mund öffnete, um das Schweinchen aufzunehmen, schlug Major Remes ihm die Faust ins Gesicht. Es krachte scheußlich. Siira wurde an die Wand geschleudert und blieb dort liegen, im Mund Pfefferkuchenkrümel und Blut. Der Major nahm die Pistole vom Tisch und steckte sie ein, dann löste er den Dolch von Siiras Gürtel, warf sich den bewusstlosen Mann über die Schulter und trug ihn über den Hof zur Gefängniszelle.
    Dort wurden die Insassen ausgetauscht. Siira, der immer noch bewusstlos war, wurde in den Verschlag geworfen, und anschließend die Tür fest verschlossen. Dann gingen die Männer ins Haus, um sich über die entstandene Situation zu beratschlagen.
    Ganz offensichtlich hatten die Mädchen, sobald sie wieder in Stockholm waren, über die Bewohner der Hütte geplaudert, die Geschichten waren Hemmo Siira zu Ohren gekommen, und er hatte sich aufgemacht, seine Beute zu holen. Das Flüchtlingsleben zeigte sich wieder einmal von seiner schlechten Seite.
    Oiva Juntunen schlürfte Kaffee aus Siiras Tasse und aß Kekse. Eigentlich war Major Remes ein großartiger Mann. Der Vertriebskaufmann Siira befand sich im Gefängnis, genauso sicher verwahrt wie die Goldbarren unten im Brunnen. Oiva Juntunen konnte wieder befreit atmen, jedenfalls solange der Mörder in der Zelle lag.
    Sie beschlossen, vorläufig nichts zu unternehmen. Sollte Siira erst mal ein paar Tage im Gefängnis sitzen und seine Forderungen nennen. Schließlich

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