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Im wilden Meer der Leidenschaft

Im wilden Meer der Leidenschaft

Titel: Im wilden Meer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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befehlen. Selbst wenn er sie in die Kabine eingesperrt hätte, hätte sie einen Weg gefunden, ans Ufer zu gelangen!
    Sie hatte zuerst gedacht, nichts könne unerträglicher sein, als an Deck des Schiffs zu stehen und dem Duell nur hilflos aus der Entfernung beizuwohnen. Doch jetzt, als das Boot immer näher kam, fragte sie sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Sie fuhr mit der Hand unter ihr Mieder und drückte sie fest auf ihren Bauch, um das Gefühl des Schwindels und der Übelkeit zu vertreiben. Um nicht mehr daran zu denken, dass so viel, dass ihr ganzes weiteres Leben von diesem bevorstehenden Kampf abhing.
    Balthazar sah zu ihr hinüber und schenkte ihr ein zuversichtliches Lächeln. Er schien nicht im Geringsten beunruhigt zu sein. Sein Gesichtsausdruck war gefasst und konzentriert, als er den Griff seines Schwerts in der Hand drehte.
    Er hatte Hemd und Wams ausgezogen und Bianca überreicht, bevor er sich zur Vorbereitung einen kleinen Übungskampf mit Mendoza lieferte. Seine muskulösen Schultern und sein durchtrainierter Rücken leuchteten im Sonnenschein, und Bianca konnte nicht umhin, die Stärke und die perfekte Schönheit seines Körpers zu bewundern. Sie erinnerte sich daran, dass Gerüchte über Balthazars Duelle in Venedig dort regelmäßig die Runde gemacht hatten und dass er immer als Sieger daraus hervorgegangen war. Sie musste einfach darauf vertrauen, dass dies auch der heutige Ausgang sein würde. Doch sie konnte ihre Übelkeit nicht überwinden.
    Bianca sah ihm eindringlich in die Augen, um ihm ihre eigene Stärke zu übertragen, ihren unerbittlichen Willen, ihn triumphieren zu sehen. Die ungewisse Zukunft sollte für sie beide in hellen, leuchtenden Farben gemalt werden, und sie würde alles dafür tun, jegliche dunklen Töne daraus zu verbannen.
    Balthazar nickte ihr zu, als könne er ihre Gedanken lesen und ihre verzweifelte Hoffnung erkennen. „Wenn wir hier fertig sind, Bianca cara , nehmen wir sofort Kurs auf Santo Domingo.“
    „Santo Domingo?“
    „Es ist die nächste Stadt, in der wir einen Priester finden können. Allmählich ist es Zeit für eine Hochzeit, findest du nicht?“
    Bevor Bianca antworten, ja, eine Erwiderung überhaupt formulieren konnte, war das Boot, das ihr Glück bedrohte, kurz vor der Küste angekommen. Ihr Blick richtete sich von Balthazar auf Diego Escobar, der in einen langen schwarzen Umhang gekleidet an Land kam, wie eine Krähe, die die Sonne verdeckte. Die Zeit, die während ihres Wartens fast zum Stillstand gekommen schien, beschleunigte sich nun und nahm wieder ihren unerbittlichen Gang auf.
    Sie sah hinüber zu Balthazar, und eine Million unausgesprochener Dinge überfluteten sie und ließen sie verstummen. Ihr blieb nur noch kurze Zeit, um ihm so viel, um ihm alles, was zählte, zu sagen, und doch brachte sie kein Wort heraus.
    Aber er schien sie auch so zu verstehen. Er reichte ihr sein Fernrohr und drückte lange und zärtlich ihre Hand.
    „Warte hier auf mich“, sagte er. „Sobald dies alles vorbei ist, bin ich wieder bei dir, und dann hätte ich gern eine Antwort auf meinen Antrag.“
    „Darauf musst du nicht warten“, brachte Bianca leise hervor. „Ich kann dir jetzt schon sagen, dass die Antwort ja lautet. Ja, ja und tausendmal ja. Aber …“
    Balthazar schüttelte den Kopf und führte ihre Finger für einen letzten Kuss an seine Lippen. „Ja ist alles, was ich hören wollte, Bianca. Ich glaube, ich habe seit Jahren darauf gewartet, dies aus deinem Mund zu hören.“
    Sie ließen sich los, und Balthazar wandte sich ab, um seinen Feind zu grüßen. Auch Bianca, die sich plötzlich so kalt und einsam fühlte, als habe es sie von einer tropischen Insel auf eine schneebedeckte, verlassene Steppe verschlagen, drehte sich um. Benommen stieg sie eine kahle, windige Düne hinauf. Von dort oben konnte sie das Duell durch Balthazars Fernrohr beobachten, war aber weit genug entfernt, um seine Konzentration nicht zu stören. Denn die brauchte er, um sein Schwert zu führen und seinen Feind zu besiegen.
    Bianca berührte den Griff ihres eigenen Dolchs und wünschte, sie hätte stattdessen seinen Bogen und seine Pfeile bei sich. Wünschte, sie könne den Bogen genauso gut bedienen wie Balthazar, um ihn zu retten, so wie er einst seinen Bruder vor dem Tod bewahrt hatte.
    Doch sie hatte keine Möglichkeit, ihm zu helfen. Sie konnte nur hilflos zusehen. Was hätte sie dafür gegeben, ihm zur Seite stehen zu können!
    Plötzlich spürte

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