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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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222 und genoss den ungewöhnlich lauen Herbstabend. Sie war eine schamlose Voyeurin und spähte um die Ecke des Sandsteinhauses, um einige Leute zu beobachten, die im Gegensatz zu ihr Zeit für ein Privatleben hatten und auf dem Bürgersteig vor dem Nachtclub auf der anderen Straßenseite standen, sich unterhielten und lachten.
    Seit einigen Minuten schaute sie wie gebannt auf eine langbeinige Rothaarige und ihren Freund, einen dunklen, sonnengebräunten, gut gebauten Typ in Jeans und weißem T-Shirt. Dieser drängte die Rothaarige an die Mauer, hielt ihr die Hände über dem Kopf fest und küsste sie, als gäbe es kein Morgen - er setzte seinen ganzen umwerfenden, durchtrainierten Körper ein. (Mann, was er mit seinen Hüften macht! So wie er sich an ihr reibt, könnten sie es auch gleich da unten auf der Straße treiben!)
    Jessi atmete tief durch.
    Gott, war sie jemals so geküsst worden? So, als könnte es der Mann kaum erwarten, in sie zu dringen? Als wollte er sie verschlingen oder ganz und gar von ihr Besitz ergreifen?
    Die Rothaarige befreite eine ihrer Hände. Sie packte das Hinterteil des Typen und krallte sich regelrecht daran fest. Jessis Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten.
    Als der Typ mit beiden Händen über die Brüste der Rothaarigen strich und seine Daumen die Brustspitzen umkreisten, wurden Jessis Brustwarzen hart wie kleine Perlen. Fast konnte sie sich vorstellen, diejenige zu sein, die so geküsst wurde - diejenige, die der Typ heiß und animalisch ...
    Warum kann ich nicht ein solches Leben haben ?, dachte sie.
    Das kannst du, antwortete eine innere Stimme - wenn du dein Examen abgelegt und deinen Doktor in der Tasche hast.
    Heute war dieser Gedanke nicht annähernd so wirksam wie Vorjahren, als sie das erste Examen gemacht hatte. Sie hatte es satt, Studentin und pleite zu sein, und war es leid, ständig von den Vorlesungen zu ihrem zeitraubenden Job als Professor Keenes Assistentin zu rasen, anschließend nach Hause zu hasten, um im stillen Kämmerlein zu lernen oder, wenn sie richtig Glück hatte, vier, fünf Stunden zu schlafen, bevor dann alles wieder von vorn begann.
    Ihr anstrengender, straff organisierter Stundenplan ließ ihr keine Zeit für ein Privatleben. Und in letzter Zeit war sie deswegen ziemlich niedergeschlagen. Wo sie hinschaute, sah sie glückliche Pärchen.
    Nur sie war allein. Sie hatte keine Zeit, sich mit jemandem zusammenzutun. Sie gehörte nicht zu den Glücklichen, die ohne finanzielle Sorgen ihre Ausbildung machen konnten. Sie musste jeden Cent zusammenkratzen, sparen und sich ihr Geld selbst verdienen. Zusätzlich zu ihrer Arbeit für Professor Keene und ihren eigenen Vorlesungen, gab sie auch noch Unterricht. Ihr blieb kaum Zeit, zu essen, zu duschen oder zu schlafen.
    Gelegentlich hatte sie versucht, sich mit jemandem zu verabreden, aber die Jungs hatten immer schnell die Nase voll, weil sie so wenig Zeit hatte, weil Jungs ganz tief unten auf ihrer Prioritätenliste standen und sie nicht sofort mit ihnen ins Bett hüpfte (die meisten Studenten schienen zu denken, dass mit einem Mädchen, das sie nicht bei der dritten Verabredung flachlegen konnten, etwas nicht stimmte!). Sie suchten meist ziemlich schnell das Weite.
    Aber bald würde sich ihre Disziplin auszahlen. Zwar schienen es einige Leute schrecklich zu finden, dass sie Archäologin wurde (insbesondere ihre Mutter konnte diese Berufswahl nicht nachvollziehen und verstand nicht, warum Jessi nicht längst verheiratet war und Kinder hatte wie ihre Schwestern), aber sie hatte Spaß daran, sich mit alten, schmutzigen, oft auch toten Sachen abzugeben. Jessi konnte sich keine aufregendere Betätigung vorstellen, auch wenn das für andere kein Traumberuf sein mochte.
    Dr. Jessi St. James. Sie war ganz nahe dran. Noch eineinhalb Jahre, dann hatte sie das Seminar für die Doktorandenprüfung hinter sich.
    Dann hatte sie Gelegenheit, sich jeden Abend mit jemandem zu verabreden und die verlorene Zeit nachzuholen. Doch im Moment konnte sie sich das nicht leisten. Sie hatte nicht so hart gearbeitet und sich in Schulden gestürzt, nur um jetzt alles aufs Spiel zu setzen, weil sie eine Art Hormonstau hatte.
    In ein paar Jahren, tröstete sie sich, würden die Leute, die sich jetzt in diesem Club da unten amüsierten, vielleicht immer noch dort herumlungern und dasselbe Leben führen, während sie zu fernen Orten reiste, die Überbleibsel der Vergangenheit ausgrub und tolle Abenteuer erlebte.
    Und vielleicht wartete

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