Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
Terris Aufregung und Ehrfurcht waren nicht nur reizend zu beobachten, sondern geradezu ansteckend. Es waren Gefühle, die Bastien lange nicht mehr gehabt hatte. Auf den Flohmärkten und dem Straßenfest war es genauso gewesen. Ihre Freude an den einfachsten Sachen, ihr Lachen und ihre Begeisterung bei jedem dieser Ausflüge hatten auf ihn abgefärbt und seine eigene Freude vergrößert.
Terri lächelte ihn an, dann schaute sie hinab auf ihre immer noch miteinander verbundenen Hände. Ein leichtes Erröten färbte ihre Wangen.
Bastien verspürte den plötzlichen Drang, sich vorzubeugen und sie zu küssen, aber sie waren mitten in der Abteilung für mittelalterliches Christentum, und das schien einfach nicht der richtige Ort für Küsse zu sein. Also ließ er ihre Hand wieder los und schaute zu dem nächsten Ausstellungsgegenstand. „Oh, sieh nur!”, zog er sie auf. „Noch ein Reliquiar!”
Terri grinste, dann ging sie zum nächsten Glaskasten. Bald schon hatte sie Bastiens Neckerei vergessen und stieß erneut entzückte Rufe über diese Statue oder jenes Gemälde aus.
Bastien folgte ihr und fand gleichermaßen Gefallen an ihren Reaktionen wie an den Ausstellungsstücken. Bis sie sich entschieden, eine Pause einzulegen, um etwas zu essen und zu trinken, war er zu der Ansicht gekommen, dass es sich bei dieser Frau um ein weiteres Kunstwerk handelte. Ihre Freude war unverhohlen und natürlich, stellte er fasziniert fest. Sie war ebenso kostbar wie die Kunstwerke hier. Ja, sie war ein Schatz, und er konnte sich glücklich schätzen, dass dieser Schatz ihm über den Weg gelaufen war.
„Es ist schön draußen. Warum nehmen wir das hier nicht mit nach draußen und essen im Schatten?”, schlug Terri vor, als der Kassierer ihr das Wechselgeld gab. Sie hatte darauf bestanden zu zahlen und einfach schneller das Portemonnaie gezogen als Bastien. Er nahm an, die meisten Frauen hätten ihn gern jede Rechnung begleichen lassen. Aber Terri war nicht wie die meisten Frauen. Es kam für sie nicht darauf an, dass er reich war und sich problemlos leisten konnte, was sie nicht bezahlen konnte; sie wollte ihren Anteil leisten.
„Klingt gut”, stimmte er zu, nahm die Erdbeer-Smoothies vom Tablett und überließ es ihr, die Sandwiches zu tragen, als sie die Cafeteria verließen.
„Ich kann nicht glauben, dass es schon nach Mittag ist”, stellte sie fest, als sie sich auf das Steinsims setzten, das an der Vorderfront des Museums entlang verlief. „Der Morgen ist so unheimlich schnell vergangen.”
„Ja”, murmelte Bastien und konzentrierte sich halb auf das Sandwich, das er auspackte, halb auf den älteren Herrn, der auf dem Steinsims neben ihm saß. Der Mann hatte eine Plastiktüte mit Brot in der Hand. Während Bastien aß, beobachtete er, wie der Mann die Tüte öffnete, etwas Brot herausnahm, es in kleine Stücke brach und diese den Vögeln zuwarf, die sich schnell um ihn scharten. Bald schon waren die unterschiedlichsten Vögel dort versammelt. Kleine, große - Bastien kannte nicht alle, wohl aber erkannte er Wanderdrosseln, Katzendrosseln und Tauben. Die Tauben schienen am aggressivsten zu sein, und er beobachtete, wie immer mehr kamen und gierig nach den Brotstückchen schnappten, die der Mann ihnen zuwarf. Offensichtlich war dies ein regelmäßiges Ritual, denn die dreisteren Vögel fingen an, das Brot direkt aus der Hand des Mannes zu picken und sich sogar auf ihn zu hocken, um ihre Beute zu erwischen.
„Dieses Museum gefällt mir wirklich. Danke, dass du mich hergebracht hast”, sagte Terri.
Bastien schaute zu ihr hin und stellte fest, dass sie die Vögel ebenso interessiert betrachtete wie er, obwohl er fürchtete, dass sie das aus einem anderen Grund tat. Ihm gefiel nicht, wie aggressiv die Tiere wurden, und er wartete nur darauf, dass einer der Vögel auf die Idee kam, die Sandwiches, die er und Terri hielten, wären ebenfalls zu haben. Dann würden sich die Tauben wohl direkt auf sie stürzen. Terri jedoch schien nur unschuldig das Spektakel zu beobachten und keine Gefahr zu befürchten.
Bastien dachte daran, sie zu warnen, aber er wollte ihr nicht den Spaß verderben, also rückte er nur ein wenig näher zu ihr hin, sodass er sie im Falle eines Falles beschützen konnte. „Ich bin froh, dass es dir gefällt. Mir macht es ebenfalls viel Spaß.”
Sie lächelte ein wenig, dann hob sie ihren Smoothie, um einen Schluck zu trinken.
„Wie geht es deinen Füßen?”, fragte er. Sie waren mehr als vier
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