Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
Sein Brotbeutel war leer, aber die Vögel hatten immer noch Hunger.
Bastien warf den Rest seines Sandwichs mitten in den Vogelschwarm, räusperte sich und sah Terri wieder an. „Hast du für heute genug vom Museum? Wir können an einem anderen Tag wiederkommen und es uns weiter ansehen, wenn du willst.”
Terri zögerte. Tatsächlich hatte sie an diesem Tag schon viel vom Museum gesehen. Ihre Füße taten zwar nicht weh, aber sie glaubte nicht, dass das noch wesentlich länger anhalten würde. Wesentlicher aber war, dass sie die Befürchtung hegte, dass alles in ihrem Kopf zu einem einzigen Durcheinander verschmelzen würde, wenn sie sich noch mehr ansahen. Dennoch, sie war bereit, beides hinzunehmen, denn sie wollte nicht, dass dieses Intermezzo ein Ende fand.
„Wir könnten ein wenig einkaufen gehen”, schlug Bastien vor.
Terri strahlte bei diesem Vorschlag. Bastien wollte ihren Ausflug nicht beenden, nur den Schauplatz wechseln, und der Gedanke daran, shoppen zu gehen, war sehr verlockend. Am Sonntag hatte sie nicht wirklich etwas gekauft. Sie hatten sich alles nur angesehen, aber sie wollte unbedingt ein paar Dinge erstehen, solange sie hier war. In England war alles so schrecklich teuer.
New York war billig im Vergleich dazu.
„Das klingt, als würde es Spaß machen - wenn es dich nicht langweilt”, fügte sie plötzlich besorgt hinzu. Die meisten Männer mochten Einkaufen überhaupt nicht, und sie wollte Bastien nicht auf die Nerven gehen, indem sie ihn zwang, mit ihr zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen durch die Läden zu ziehen.
„Ich gehe gerne einkaufen”, versicherte er ihr, während er aufstand. Er wandte sich der Treppe zu und griff so selbstverständlich nach Terris Hand, dass sie es kaum registrierte. Als es ihr schließlich bewusst wurde, biss sie sich auf die Lippen und vermied es, ihn anzusehen. Sie gingen die Treppe hinunter zum Bürgersteig vor dem Museum. Terri fühlte sich wieder wie ein Teenager, nervös und ungelenk und kaum fähig, etwas zu sagen.
Sie gingen in einträchtigem Schweigen die Straße entlang, und Terri betrachtete voller Neugier alles, was es zu sehen gab. Sie war erst zum dritten Mal in New York. Sie hatte Kate schon vorher einmal besucht, aber damals hatten sie den größten Teil ihrer Zeit damit verbracht, sich zu unterhalten, wenn sie nicht gerade im Village einkaufen gewesen waren.
Kate und Terri hatten einander immer sehr nahe gestanden, mehr wie Freundinnen als nur Cousinen. Sie lächelte über diesen seltsamen Gedanken. Es klang, als wären für sie Freunde wichtiger als Verwandte, und in gewisser Weise traf das auch zu. Freunde konnte man sich aussuchen, Verwandte nicht. Terri hatte in der Hinsicht Glück gehabt, dass die meisten ihrer Verwandten auch Freunde waren. Ihre Familie bestand aus einigen starken, fürsorglichen und hingebungsvollen Tanten, Onkeln und deren Kindern. Terri liebte sie alle. Das war, was sie bei ihrem Leben in England am meisten vermisste: ihre Verwandten.
„Wie bist du überhaupt in England gelandet?”, fragte Bastien plötzlich und hielt ihr die Tür zu Bloomingdale’s auf.
Terri dachte eine Weile über die Frage nach und wurde von Traurigkeit überwältigt. „Ich bin dort hingezogen, als ich heiratete. Mein Mann war Engländer.”
„Du sagtest, du wärest nicht verheiratet, also nehme ich an, die Ehe endete entweder mit einer Scheidung oder dein Mann ist gestorben”, sagte Bastien leise. „Ich denke, Letzteres.”
Terri sah ihn überrascht an. „Du hast recht. Aber wieso bist du darauf gekommen?”
Er zuckte die Achseln. „Schlechte Erinnerungen hätten dich wahrscheinlich nach Amerika zurückkehren lassen. Nur gute Erinnerungen würden dich in einem fremden Land halten, auch wenn es den Grund, weshalb du dorthin gezogen bist, nicht mehr gibt”, erklärte er. „Außerdem würde nur ein Narr einen Schatz wie dich aufgeben.”
Terri spürte, wie sie vor Freude über das Kompliment rot wurde, aber die Frage und seine Worte brachten auch schmerzliche Erinnerungen zurück. Sie war jung gewesen, als sie geheiratet hatte und ein Jahr nach dem Tod ihrer Mutter nach England gezogen war, nicht einmal zwanzig. Ian war nur ein paar Jahre älter gewesen. Es war ihr alles zunächst wie ein großartiges Abenteuer vorgekommen. Er hatte weiter für die Regierung gearbeitet, sie hatte die Universität besucht.
Sie hatten ein kleines Cottage gekauft und ein paar Jahre Familie gespielt.... bis bei ihm das Hodgkins-Lymphom
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