Immer dieser Knasterbax
Mann, der jeden Tag für sein Essen und
Trinken und sein warmes Zimmer mit der schönen Aussicht arbeiten muß.“
Knasterbax verstand immer noch nicht recht.
„Aber hast du doch verfolgt
mich sogar mit Milchauto!“
„Natürlich“, sagte
Siebenschütz, „aber nicht, um dich einzusperren, sondern um dir zu sagen, daß
eine Belohnung von 5000 Mark auf dich wartet.“
Der Räuber schüttelte den Kopf
und murmelte: „Armes Siebenschütz ist sich ganz verrückt geworden von vieles Gespensterei .“
„Nein, das ist er nicht“,
widersprach der Schutzmann. „Er ist ganz normal. Das Geld hast du dir verdient,
als du in meiner Uniform den Sparkassenräuber verhaftetest. Der Direktor der
Sparkasse schenkt es dir aus Dankbarkeit.“
Knasterbax machte ein
ungläubiges Gesicht.
„Und darum bist du gerannt wie
Wiesel hinter mir her und geklettert auf gefährliches Dach von Kaufhaus?“
„Ja, ich wollte, daß du mit dem
Geld ein anderes Leben anfängst.“ Als er das vernommen und eine Weile darüber
nachgedacht hatte, legte sich Knasterbax der Länge nach aufs Bett und drückte das
Gesicht in die Kissen. Eine Zeitlang lag er ganz still, aber dann schüttelte es
ihn heftig hin und her.
Der arme Kerl weint, dachte
Siebenschütz und beugte sich über ihn. Da merkte er jedoch, daß Knasterbax
lachte und vor übergroßer Fröhlichkeit nicht stilliegen konnte. Und nun wurde
sein Gelächter auch hörbar. Er prustete, schnaufte, bullerte und hatte Mühe,
dabei das Atmen nicht zu vergessen.
Nachdem er sich mehrere Minuten
lang so ausgeschüttet hatte, drehte er sich langsam um und blickte Siebenschütz
aus feuchten Augen treuherzig an.
„Warum hast du großes Esel von
Kamel denn kein Wort gesagt von Belohnung?“ fragte er.
„Das habe ich doch versucht“,
antwortete der Schutzmann. „Immer wieder habe ich es dir zugerufen. Aber du
bist ja nur gelaufen und hast nicht hören wollen.“
Daraufhin lachte Knasterbax
noch eine Weile weiter, diesmal aber über seine eigene Dummheit. Schließlich
beruhigte er sich.
„Und was wird nun?“ fragte er.
„Bleibst du hier für lustiges Gespensterei ?“
„Nein“, sagte Siebenschütz,
„das geht leider nicht. Ich hab mich schon viel zu lange mit dir aufgehalten.
Jetzt mußt du allein zurechtkommen. Ich muß mich um andere Räuber kümmern.“
„Wie soll ich machen Gespensterei allein?“ fragte Knasterbax. „Kann ich nicht
sein gleichzeitig das eine Zwilling und das andere!“
„Doch“, sagte Siebenschütz, „du
brauchst nur etwas mehr Zeit dafür. So habe ich den Spukplan nämlich
ausgeheckt. Das war mein kleines Trick von Anfang an.
Denke mal darüber nach!“
„Tatsächlich!“ stellte
Knasterbax verblüfft fest. „Hast du mich herumgeführt an Nase wie Tanzbär. Das
nenn’ ich größtes Gemeinheit von Welt!“
„Freu dich“, sagte Siebenschütz
lächelnd. „Jetzt kannst du auch ohne mich weiterspuken und bist dein eigener
Herr. Deine Belohnung schicke ich dir mit der Post zu, wenn du willst.“
„Nein“, wehrte Knasterbax ab,
„laß liegen auf Sparkasse für später, wenn ich bin zu alt für Burggespenst.
Dann ich kann leben wie ehrliches Rentner. Jetzt hab’
ich Bett und Zimmer und Essen und brauch nix Geld.“
„Ein guter Gedanke“, sagte
Siebenschütz. „Ich werde den Direktor der Sparkasse bitten, ein Konto für dich
einzurichten, dann bekommst du sogar noch Zinsen.“
Es klopfte an die Tür.
Der Burgführer kam herein und
meldete, daß es Zeit sei, mit der Gespensterei zu
beginnen, über fünfzig Leute stünden bereits im Hof.
„Wir kommen schon“, rief
Knasterbax, „fang an mit Führung. In zwei Minuten sind wir auf Gruselposten.“
Und dann machten die beiden
ungleichen Zwillinge aus ihrer letzten gemeinsamen Geisterei eine so schaurige Sache, daß selbst eine Zeitung aus England darüber
berichtete, obwohl es dort doch in jedem Haus spukt und gespenstert und die
Leute mit den Geistern auf du und du stehen.
Knasterbax
und Siebenschütz
Eine lustige Räubergeschichte mit
vielen Verwechslungen und heiteren Zwischenfällen.
96 Seiten, laminierter Einband,
ISBN 3-451-16290-3
Knasterbax
als Burggespenst
Neue Erlebnisse des pfiffigen
Räubers Knasterbax, der diesmal einen Unterschlupf für den Winter sucht.
96 Seiten, laminierter Einband,
ISBN 3-451-16825-1
In
Schinkenbüttel ist der Affe los
Ein Krimi, der es in sich hat,
voller Spaß und Abenteuer.
96 Seiten, laminierter Einband,
ISBN
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