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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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wieder einzusetzen, als der Mensch die Schönheit der menschlichen Gestalt aufs Neue für sich entdeckt hatte. Rosettis Madonna mit dem Kind  … Michelangelos Pietà  … Ekstase der hl. Teresa.
    All diese Werke waren angeblich während der letzten zwei Jahre zerstört oder gestohlen worden.
    Christine drehte sich wieder zu Kalen um. Er lehnte mit der Hüfte am Podest eines römischen Streitwagens. Es erschreckte sie geradezu, dass sein riesiger Körper, der nur von einem Kilt verhüllt war, den Marmorgöttern und Heldenstatuen an Schönheit in nichts nachstand.
    »Du … du musst sie zurückgeben.«
    Er lachte kurz auf. »Das muss ich nicht. Sie sind gekauft und bezahlt.«
    »Das gibt dir noch nicht das Recht, sie zu besitzen! Du kannst nicht die ganze Geschichte westlicher Bildhauerei für dich allein beanspruchen! Diese Werke gehören in ein Museum, wo sie jeder bewundern und von ihnen lernen kann.«
    »Dem würde ich widersprechen. Sie waren bereits in Museen, und deren Verwalter fanden, dass sie frei über sie verfügen und sie verkaufen konnten. Ich gebe zu, dass es mich überraschte, wie leicht diese Schätze zu haben waren. Im letzten Jahrhundert ging es mit dem menschlichen Ehrgefühl ziemlich bergab. Und innerhalb des letzten Jahres verschwand es fast gänzlich.«
    Christine holte tief Luft. Der letzte Satz stimmte, und sie kannte auch den Grund dafür. Er hatte mit Tain und Kehksut zu tun.
    »Vielleicht wäre das nicht passiert«, überlegte sie unsicher, »wären die Unsterblichen nicht verschwunden. Die Menschheit braucht euch heute dringender denn je. Deshalb bin ich hergekommen, um dich zu suchen.«
    »Mich interessiert nicht, warum du hier bist. Die menschlichen Prüfungen sind nicht meine Sorge.«
    »Das ist gelogen! Du bist als Unsterblicher durch einen Schwur daran gebunden, auf den Ruf zu antworten.«
    »Wenn ich mich nicht irre, haben die Menschen den Rufzauber vergessen.«
    »Nein. Mein Hexenzirkel führte ihn vor einer Woche aus, aber er wurde von dunklen Mächten unterbrochen. Hast du ihn nicht gehört?«
    »Nein, doch das hat nichts zu sagen. Der Ruf hat keine Macht mehr über mich.«
    »Adrian scheint das anders zu sehen.«
    Kalen zuckte zusammen, stieß sich von dem Podest ab und kam auf sie zu. Als er wieder sprach, hörte Christine erstmals einen Anflug von echtem Gefühl in seiner Stimme. »Was weißt du über Adrian?«
    »Dass er der älteste Unsterbliche ist. Dein Bruder. Ihr wurdet gemeinsam an einem Ort jenseits der menschlichen Welt aufgezogen. Einem Ort namens Ravenscroft.«
    »Und hast du ihn gesehen – kürzlich?«
    »Na ja, nicht persönlich. Er ist in den Staaten bei einer anderen Hexe aus meinem Zirkel. Wir nennen uns Hexenzirkel des Lichts.«
    »Adrian und sich mit Hexen einlassen? Das erscheint mir schwer vorstellbar. Er konnte sie nie leiden.«
    »Er ist mit der Anführerin des Zirkels … befreundet. Und er hat mit ihr zusammen herausgefunden, wie es zu der Zunahme an Todesmagie kommt. Er sagte, Darius, Hunter und du würdet für uns kämpfen.«
    Ein eisiges Flackern erschien in seinen Augen. »Ach ja. Adrian hatte schon immer die Neigung, vorschnell Aufträge zu verteilen. Ich kann nicht für Darius und Hunter sprechen, aber was mich betrifft, kommt es nicht in Frage. Ich bin nicht mehr an den Ruf gebunden.«
    »Aber Adrian sagte …«
    »Adrian weiß gar nicht, was zur Hölle er da sagt! Jedenfalls nicht, was meine Person angeht. Ich bin kein Krieger mehr, und ich werde den Ruf nicht beantworten.«
    »Du weißt ja gar nicht, was auf dem Spiel steht! Kalen, es ist übel, richtig übel. Die Menschen brauchen euch Unsterbliche dringend!«
    »Mich brauchen sie nicht.«
    »Aber …«
    Er machte einen Schritt auf sie zu und packte ihr Handgelenk. Bei seiner Berührung hielt Christine hörbar die Luft an. Hitze schoss durch ihren Körper, sammelte sich in ihrem Bauch und in ihren Brustspitzen. Göttin, vor lauter Staunen über die verloren geglaubten Meisterwerke hatte sie schon wieder vergessen, dass sie obenherum nackt war!
    Er zog sie an den Statuen vorbei zu einer steilen Steintreppe an einer Seitenwand der Halle. Christine stolperte bei dem Versuch, mit seinen großen Schritten mitzuhalten.
    »Warte! Du kannst dich nicht einfach weigern! Ich akzeptiere kein Nein. Du musst uns helfen!«
    Er riss sie hinter sich her die Treppe hinauf. Währenddessen erloschen die Kerzen in dem großen Saal, und alles wurde wieder von Schatten verhüllt.
    »Ich muss überhaupt

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