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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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nichts!«, erwiderte er. »Die Menschheit kam bestens ohne mich zurecht – ohne irgendeinen der Unsterblichen, um genau zu sein – und das seit siebenhundert Jahren. Mich wundert, dass ein Hexenzirkel aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert je vom Rufzauber gehört hat. Er gilt seit langem schon als verloren. Nein«, korrigierte er sich, »nicht verloren. Vielmehr wurde er von denselben Menschen zur Blasphemie deklariert, die er beschützen sollte. Weißt du, wie viele Hexen auf dem Scheiterhaufen starben, nur weil sie den Zauber kannten?«
    »Glaub mir, ich bin mit der Geschichte meiner Zunft wohlvertraut. Eine Menge Leute misstrauen uns Hexen bis heute.«
    Er blieb auf dem Treppenabsatz in der Mitte stehen. »Wie habt ihr von dem Rufzauber erfahren?«
    »Adrian erzählte uns davon, aber er kannte den Wortlaut nicht. Der Hexenzirkel des Lichts hat überall auf der Welt danach gesucht, und ich hatte Glück. Ich war gerade in Rom und fand die lateinische Fassung auf einem mittelalterlichen Pergamentfragment im Keller eines kleinen Museums. Adrian konnte den Text als den echten Rufzauber identifizieren.«
    »Schon wieder Adrian!« So wie Kalen den Namen seines Bruders aussprach, fragte Christine sich, welche Probleme die beiden Unsterblichen miteinander haben mochten. Amber hatte nichts erwähnt, aber vielleicht hatte Adrian ihr auch gar nichts gesagt.
    Kalen eilte derweil weiter mit ihr die Treppe hinauf und gab Christine erst wieder frei, nachdem sie oben angekommen waren. Dann ging er nach rechts einen weiteren langen dunklen Korridor hinunter, ohne sich ein einziges Mal nach ihr umzudrehen. Offensichtlich war er sicher, dass sie ihm folgen würde und er sie nicht mehr hinter sich herschleifen musste.
    Christine zögerte und blickte in die düstere Halle hinunter. Er hatte recht. Wo sollte sie sonst hingehen? Selbst wenn sie einen Weg aus der Burg fand, war sie immer noch auf einer Insel. Und da Kalen kein Boot brauchte, um aufs Festland zu gelangen, dürfte er auch keines besitzen.
    Sie war weit gereist, um ihn zu finden. Und auch wenn er nicht der Held sein mochte, den sie erwartet hatte, blieb er doch ein Unsterblicher. Falls auch nur die winzigste Chance bestand, dass sie ihn überreden konnte, seine gewaltige Macht für die Sache des Zirkels einzusetzen, musste Christine sie nutzen.
    Weil sie auf einmal fröstelte, rieb sie sich die Arme. Und vielleicht, ganz vielleicht konnte sie ihn außerdem überreden, ihr ein Hemd zu leihen.
    Sie tapste hinter ihm her durch die Dunkelheit. Rechts und links vom Korridor gingen hohe Türen auf, die sämtlich geschlossen waren. Kalen blieb vor einer davon stehen, die ebenso bogenförmig war wie die unten. Als Christine neben ihm angekommen war, öffnete er den schlichten Riegel.
    Die polierte Holztür schwang vollkommen lautlos nach innen auf. Dahinter war es genauso finster wie im Korridor, so dass Christine nur vage Schatten erkennen konnte.
    »Kannst du Licht machen? Ich sehe im Dunkeln leider nicht besonders gut.«
    »Natürlich.« Mit einer winzigen Handbewegung brachte Kalen ein Dutzend Kerzen in einem kunstvoll gefertigten Gußeisenständer zum Brennen.
    Dann hielt er die Tür weit auf und bedeutete Christine einzutreten. Das Erste, was ihr auffiel, war ein großer Spiegelschrank, in dem problemlos sechs Leute Platz gefunden hätten. Unweit davon stand ein Kleiderständer aus Mahagoni und Marmor. Von dort wanderte Christines Blick zu einem gigantischen Himmelbett, einem Sekretär mit Klauenfüßen und einem passenden Stuhl. Die Wandbespannung war golden und sah aus wie Seide.
    In einer Wandnische stand eine elegante griechische Nymphenstatue, bei der es sich allerdings nicht um das einzige Kunstwerk in dem Raum handelte. Anscheinend beschränkte sich Kalens Kunstgeschmack nicht auf Statuen. An den hohen Wänden hingen goldgerahmte Ölgemälde, und das größtenteils in fünf Reihen übereinander. Von der Holzvertäfelung unten bis zum Stuck oben an der Decke war alles vollständig mit Kunstwerken ausgefüllt.
    Sprachlos sah Christine sich die Meisterwerke an. Die meisten von ihnen kannte sie. Giotto, Caravaggio, Raffael, Rembrandt, Tizian. Jedes dieser Bilder galt als gestohlen oder zerstört.
    Sie musste sich an einem Tisch festhalten. Allein in diesem Raum fanden sich Schätze von unermesslichem Wert. Und sie wusste, wie groß Kalens Burg war. Es war ein gigantischer Bau. War etwa jeder Raum hier voller einzigartiger Kunstwerke?
    Kalen hob noch einmal die Hand,

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