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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Nachhall seiner Magie in sich, was es ihr äußerst schwermachte, klar zu denken. Und es wurde nicht unbedingt dadurch leichter, dass sie halbnackt war und er sie so unverhohlen anstarrte. Seine Augen verrieten ihr, dass er nichts dagegen hätte, wenn sie die Arme wieder herunternähme. Mochte die Göttin ihr beistehen, aber fast hätte sie es getan!
    »Ich …«, begann sie und schluckte. »Danke, dass du mich da rausgeholt hast! Aus der Tour, meine ich.«
    »Ach ja, die Tour. Macht es dir etwas aus, mir zu erklären, was zur Hölle du dir dabei gedacht hast, eine ganze Horde von Halbblut-Sidhe gegen dich aufzubringen? Mir fallen wahrlich bessere Methode ein, wie sich eine menschliche Hexe umbringen lassen kann.«
    »Ich … ich hatte nicht bedacht, was passieren könnte.«
    »Tja, das war offensichtlich.«
    Sie wurde ärgerlich. »Ich hätte überhaupts nichts tun müssen, hättest du Leanna aufgehalten! Wie konntest du einfach danebenstehen und zugucken, wie sie einen Dämon herbeiruft?«
    »Sie wollte keinen Dämon herbeirufen«, entgegnete er streng. »Sie hat einen Fruchtbarkeitszauber ausgeführt.«
    »Zuerst ja, aber ganz am Schluss hat sie Schattenrunen …« Christine brach mitten im Satz ab. »Du hattest vor, sie heute Nacht zu schwängern?«
    Schlagartig waren seine Züge wie versteinert. »Darüber möchte ich nicht reden.«
    Mit diesen Worten machte er zwei Schritte auf sie zu und fasste sie beim Ellbogen. Bei der plötzlichen Berührung durchfuhr sie eine Welle von Erregung, die regelrecht schockierend war. Magie, Unsterblichenmagie, jagte durch ihren Körper, so dass Christine weiche Knie bekam und ihre Gedanken – oder was davon noch übrig war – ausgelöscht wurden.
    »Komm mit!«
    Christine dankte dem Himmel, dass er anscheinend nicht bemerkte, welche Wirkung er auf sie hatte. Folglich handelte es sich auch nicht um einen beabsichtigten Zauber. Sie versuchte, sich ihm diskret zu entwinden, doch er ließ nicht locker. Stattdessen zog er sie zu einer schmalen Tür in einem Ecktürmchen. Drinnen führte er sie in schwindelerregendem Tempo eine steile Wendeltreppe hinunter.
    Mindestens über fünf oder sechs Stockwerke bewegten sie sich kreiselnd nach unten. Schließlich stolperte Christine aus dem Treppenhaus auf ebenen Boden. Kalen hielt sie immer noch fest, wechselte die Richtung und schritt mit ihr durch einen langen dunklen Korridor.
    »Warte …«, stammelte sie und versuchte noch einmal vergebens, sich von ihm zu befreien. In dem Gang war es so dunkel, dass sie von Kalen kaum mehr als einen Schatten wahrnehmen konnte. Dennoch bewegte er sich so schnell, als wäre alles hell und klar, Christine weiter hinter sich herziehend.
    »Wohin bringst du mich?«
    »Das siehst du noch früh genug.«
    An einer Tür, die in einen großen Raum führte, blieb er stehen. Seine riesige Gestalt füllte den Bogenrahmen fast vollständig aus. Und nun endlich, endlich ließ er Christine los. Sie holte erschrocken Luft, als ihr Körper gegen den abgebrochenen Kontakt aufbegehrte. Sie presste sich mit dem Rücken gegen die Steinmauer im Korridor und verschränkte erneut die Arme vor ihren nackten Brüsten. Kalens Blick jedoch wich nicht von ihrem Gesicht, und sie wusste nicht, ob sie erleichtert oder gekränkt sein sollte.
    »Mich würde da etwas interessieren«, begann er. »Sind eigentlich alle amerikanischen Hexen so tollkühn wie du?«
    »Ich …« Sie atmete tief durch. »Ich bin überhaupt nicht tollkühn. Genau genommen bin ich die langweiligste Hexe, die ich kenne.«
    »Es fällt mir extrem schwer, das zu glauben.«
    »Ist aber so. Ich hätte Leanna auch nie herausgefordert, wäre da nicht das Dämonenportal gewesen.«
    Er winkte ungeduldig ab. »Ich habe dir doch gesagt, es war ein Fruchtbarkeitszauber, mehr nicht. Sidhe und Dämonen passen nicht zusammen. Konntest du denn Todesmagie fühlen?«
    Natürlich konnte sie das nicht, aber das besagte gar nichts. Sie fühlte Magie einzig durch Berührung, und sie hatte Leanna während ihres Zaubers nicht berührt. Trotzdem nagten leise Zweifel an ihr. Könnte sie sich bloß eingebildet haben, dass Leanna dieselben Runen zeichnete wie Shaun? Hatte sie überreagiert? Immerhin war sie nicht unbedingt der rationalste Mensch, wenn es um Dämonen ging.
    »Du hast nichts gefühlt, stimmt’s?«, fragte Kalen ruhig.
    »Nein«, gestand sie. »Was aber nicht heißt …«
    »Was es heißt, ist, dass du ein Problem hast. Keiner kann einem so ausdauernd gram sein wie

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