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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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gesehen haben, denn er nickte ernst. »Dachte ich mir.«
    »Auch wenn ich keine wahre Liebe erlebt habe, kann sie trotzdem existieren.«
    »Vielleicht. Aber überleg mal: Ich bin seit fast drei Jahrtausenden auf der Welt und habe noch keine menschliche Liebe gesehen, die die vielen Meisterwerke wert wäre, die zu ihren Ehren geschaffen wurden.«
    »Aber was ist mit deinem eigenen Leben? Denk doch einmal daran, wenn schon sonst an nichts!«
    »Ich versichere dir, das werde ich. Ich habe nämlich nicht vor zu sterben. Und jetzt, meine Liebe, musst du mich entschuldigen, denn ich habe Geschäftliches, um das ich mich kümmern muss.«
    Geschäftliches? Was für Geschäfte konnten wichtiger sein, als die Welt zu retten?
    Bevor sie etwas erwidern konnte, schwenkte er die Hand.
    »Du darfst dich gern noch an allen Kunstwerken ergötzen, die dein Gefallen fi nden.«
    Bewegungslos stand sie da, während seine Schritte auf der Treppe verhallten. Sie spielte mit dem Gedanken, ihm nachzueilen, doch was würde das nützen? Er würde ihr nur ein weiteres Mal sagen, dass er sich weigerte, ihnen zu helfen. Seufzend sank sie auf die pelzbespannte, penisbefußte Couch. Bisher war ihr ganzes Unternehmen ein einziges Desaster. Ja, sie hatte Kalen gefunden, aber hatte sie ihn überzeugt, sich dem Hexenzirkel des Lichts anzuschließen? Nein. 187
    Ihre Argumente und was sie über Adrian erzählte, hatten ihn lediglich wütend gemacht.
    Aber noch gab sie nicht auf. Sie konnte nicht glauben, dass alles verloren war – nicht, solange Kalen menschliche Kunst so sehr schätzte. Er hatte einiges auf sich genommen, um Europas künstlerisches Erbe zu schützen. Folglich konnte seine Seele gar nicht so verhärtet sein, wie er sie glauben machen wollte. Letzte Nacht hatte sie gesehen, dass er durchaus verwundbar war. Seine Seele hatte nach etwas gegriffen, das er dringend brauchte. Was genau das war, wusste sie nicht. Aber Christine, die es nie aushielt, jemanden leiden zu sehen, hatte ihr Bestes gegeben, um diese Leere zu füllen. Sie war sogar so weit gegangen, dass sie jedwede Kontrolle über ihre Magie aufgegeben hatte. Und sie wusste, dass sie es wieder tun würde, wenn er sie darum bat.
    Wem machte sie hier etwas vor? Wie könnte sie Kalen überreden, gegen seinen Bruder zu kämpfen? Weder hatte sie ein Druckmittel in der Hand, noch konnte sie sich gegen das überwältigende Verlangen nach ihm wehren. Und zudem hatte sie keinerlei Möglichkeit, irgendjemanden zu kontaktieren, der ihr helfen könnte.
    Was in der Göttin Namen sollte sie tun?
    188
    Kapitel 10
    M iss.«Die abgehackte Silbe, gesprochen von einer strengen weiblichen Stimme, hätte Christine
    fast einen Herzinfarkt beschert. Sie wandte sich erschrocken um. Eine vierschrötige, einzigartig hässliche Frau stand auf der obersten Stufe zum Turmzimmer. Sie trug ein schlichtes graues Kleid und darüber eine schneeweiße Schürze. Ihre enorme Brust wölbte sich vor wie ein Schiffsbug. Ein paar blassgraue Fransen ragten vorn unter ihrer weißen Haube hervor, die kleine schwarze Augen, eine rote Knollennase und ein spitzes warziges Kinn umrahmte. Die unschönen Gesichtszüge drückten nichts als tiefen Widerwillen aus.
    Die Frau war zu klein, um menschlich zu sein, zu groß für eine Fee, eine Elfe oder ein Heinzelmännchen. Krauses graues Haar ringelte sich auf ihren Hand-und Fingerrücken wie auch auf ihren nackten Füßen und Zehen.
    Christine starrte sie einen Moment lang fassungslos an, ehe ihr Gehirn zumindest einen willkürlichen Rateversuch unternahm. Ein Halbling? Vielleicht, aber ihre Haut war viel zu grau.
    »Der Master schickt mich.« Ihr Ton ließ keinen Zweifel daran, dass sie Besseres zu tun hatte. Und ihr Akzent war so eindeutig schottisch, dass Christine das, was die Frau von sich gab, zweimal durchdenken musste, bevor sie es verstand.
    »Ihr Master? Meinen Sie Kalen?«
    »Jap, was dachten Sie denn? Selbstverständlich Kalen, Sie 189
    Närrin! Er sagte, Sie haben vielleicht Hunger und Durst und woll’n was frühstücken.«
    Bei dem Gedanken an Essen knurrte prompt Christines Magen. »Oh!«, sagte sie und hielt sich den Bauch. »Ich glaube, da hatte er recht.«
    Die Frau lächelte nicht. »Kommen Sie!« Sie drehte sich um und watschelte die dunkle Treppe hinunter, wobei sie sich deutlich schneller bewegte, als Christine es für möglich gehalten hätte. Sie musste sich beeilen, um sie einzuholen. »Sind Sie eine der Bediensteten hier?«
    »Jap«, antwortete die Frau, ohne

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