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Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit

Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit

Titel: Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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mit Lothaires Plan abgefunden zu haben, fügte aber hinzu: »Selbst wenn das funktioniert, darfst du sie trotzdem nicht küssen, Chase.«
    »Weil ihre Lippen Männer berauschen? Ist das überhaupt wahr?«
    »Aidan hat mir gegenüber einmal zugegeben, dass ihre Lippen wie eine Droge seien, aber ich glaube nicht, dass er das wörtlich meinte. Eure Münder haben sowieso so gut wie immer aufeinandergeklebt. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass ein Kuss dich den Erinnerungen an dein früheres Leben näherbringt.«
    Die Vorstellung, sich in Aidans Erinnerungen zu verlieren, hatte mittlerweile jeglichen Schrecken für ihn verloren. Besonders wenn dadurch Declans Erinnerungen an die Folter, seine Drogensucht und das Leid, das er Regin zugefügt hatte, verblassen würden. Stattdessen würde er sich daran erinnern, wie es war, von seinen Männern respektiert anstatt gefürchtet zu werden und von Regin angebetet anstatt gehasst zu werden.
    »Du glaubst also wirklich an diesen Fluch?« Es waren schon seltsamere Dinge in der Mythenwelt passiert, aber Declan war schon einmal verflucht worden und wusste, wie sich das anfühlte. Würde er es nicht spüren, wenn sein Untergang kurz bevorstand?
    »Ich habe es schon zu oft mit eigenen Augen gesehen«, sagte Brandr. »Also, du wirst sie nicht küssen und dich in ihrer Gegenwart auch nicht der Berserkerwut hingeben. Und auf gar keinen Fall darfst du mit ihr bis zum Letzten gehen.«
    Nicht bis zum Letzten gehen? Sollte die Walküre tatsächlich ihre Beine spreizen und ausgerechnet Declan begehren …?
    »Oh Mann, das musst du schon verstehen …« Sein Blick bohrte sich in Brandrs. »Sollte ich wirklich eine Chance bei ihr haben, dann wär ich doch wohl verrückt, sie nicht zu ergreifen.«

43
    Ist da draußen in der Dunkelheit jemand? Regins Ohren zuckten. Und beobachtet mich?
    Sie erstarrte im Wasser des Bachs, den sie nicht weit von ihrem Lager entfernt entdeckt hatte. Mit zusammengekniffenen Augen suchte sie die Umgebung ab: eine sumpfige Hochebene weit oben in den Bergen. Hier sammelte sich der Bach in einem natürlichen Becken, ehe er in einen Wasserfall überging. Ihr Schwert und ihre frisch gewaschenen Kleider lagen auf einem Felsen in Reichweite.
    Eine Sekunde verging, dann eine weitere. Vielleicht war es auch nur der Nieselregen gewesen, der unaufhörlich fiel.
    Also setzte sie ihr Bad fort und rieb sich mit fahrigen Bewegungen Sand über die Arme. Sie befürchtete, dass sie sich schon wieder viel zu sehr mit ihrem Innenleben beschäftigte.
    Ihr trauriges Sechsergrüppchen war den ganzen Nachmittag und den größten Teil der Nacht gewandert, hatte dann aber beschlossen, bis zur Morgendämmerung eine Pause einzulegen. Auch wenn Regin noch hätte weiterlaufen können – ihre Brust war vollständig verheilt –, mussten Brandr, Chase und Natalya etwas essen und waren auf die Jagd gegangen.
    Außerdem drohte Thad schlappzumachen. Drei Biere waren keine gute Idee gewesen. Er war sentimental geworden und hatte nur noch davon geredet, wie sehr er seine Familie, Freunde und die Schule vermisste. »Der Junge sollte lieber Blut trinken, und kein Bier«, hatte Regin zu Natalya gesagt.
    »Gibst du einen aus, Walküre?«, hatte die Feyde erwidert.
    Ganz gleich, wie sehr Regin Thad auch mochte, sie würde sich auf keinen Fall anzapfen lassen. Einen Vampir nicht zu hassen war eine Sache, eine leere Bierdose mit dem eigenen Blut zu füllen, um ihn damit zu füttern, eine ganze andere.
    Chase hatte sie den ganzen Nachmittag über ignoriert, genau wie damals, als sie noch in ihrer Zelle saß. Als sie es nicht länger aushalten konnte, hatte sie Brandr beiseitegenommen und versucht, ihn auszuquetschen, worüber die vier Männer geredet hatten.
    Er hatte nur mit den Achseln gezuckt und gesagt: »Frag Declan.« Sie hatte Brandr einen Schlag auf den Hinterkopf versetzt und war davongestürmt.
    Aber sie konnte einfach nicht aufhören, über Chase und die Narben nachzudenken, die er ihr gezeigt hatte. Sie sahen alt aus, was bedeutete, dass er noch ziemlich jung gewesen sein musste, als ihm die Verletzung zugefügt worden waren …
    Endlich gelangte die Erinnerung an die Oberfläche, die in der vergangenen Nacht an die Türe ihres Bewusstseins geklopft hatte, und sie erinnerte sich an das Foto, das er ihr gezeigt hatte: ein Paar, das bei lebendigem Leib von Neoptera gefressen worden war.
    Diese kurvigen, wohlüberlegt zugefügten Wunden, die der Mann und die Frau auf dem Bild hatten, passten zu

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