Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis
weiß nicht, wieso das geschah“, gab sie zu. „Aber ich habe aufgehört, mir darüber den Kopf zu zerbrechen.“
„Warum lässt du mich nicht den Wettkampf an deiner Stelle gewinnen? Das war der einzige Grund, warum ich teilnehmen wollte.“
„Dann gibt es niemanden in deiner Vergangenheit, den du retten möchtest? Niemanden, den du liebst?“ Sie bemerkte, dass ein Schatten seine Augen verdüsterte. Wen hatte er verloren? „Vielleicht eine verstorbene Frau?“
„Du weißt genau, dass ich nicht daran glaube, dass dieser Schlüssel funktioniert.“
Er hatte ihre Frage nicht beantwortet. Er war verheiratet? „Warum bist du dir da so sicher?“
„Es ist unmöglich, durch die Zeit zu reisen“, antwortete er in einem Tonfall, der jeglichen Zweifel ausschloss.
Und die Frau? „Ich wette, du hast auch die Existenz von Vampiren für unmöglich gehalten, bis du mit einem ausgeprägten Verlangen nach Blut erwacht bist.“
„Nein, der Aberglaube war in meiner Kultur tief verwurzelt. Sogar mit meinem Wissen über die Natur fiel es mir leichter, daran zu glauben, als ich gedacht hätte. Davon abgesehen ist der Vampirismus mit den Naturgesetzen nicht unvereinbar.“
Und was ist mit der Frau?
„Außerdem war ich nie verheiratet.“
Sie wunderte sich darüber. Und darüber, dass diese Tatsache sie irgendwie glücklich machte. „In deinem Alter?“, fragte sie. Sie setzte sich. „Du musst an die dreißig gewesen sein.“
„Einunddreißig. Aber mein Leben spielte sich, seit ich neunzehn war, an der Front ab. Es war mir nicht möglich zu heiraten.“
„Doch jetzt fühlst du dich bereit?“
Er blickte ihr in die Augen, als ob er einen heiligen Schwur ablegte. „Ja.“ Ihre Zehen krümmten sich in ihren Kletterschuhen.
„Und was ist mit dir, Kaderin? Willst du mir nicht endlich verraten, warum du so darauf versessen bist, diesen Wettkampf zu gewinnen?“ Er blickte zur Seite. „Willst du einen Ehemann zurückholen?“
Als sie nicht antwortete, sah er sie wieder an.
Nach einem Augenblick schüttelte sie widerwillig den Kopf. „Ich war nie verheiratet.“ Den wahren Grund dafür würde sie ihm nie verraten, dazu bestand keine Veranlassung, selbst wenn sie gewollt hätte. Aber sie wollte nicht, dass er glaubte, sie kämpfe so hart für einen verlorenen Ehemann oder Geliebten. „Meine Koven und die Furien haben mir eine große Ehre erwiesen, als sie mich für diesen Wettkampf auserwählten.“ Dann zuckte sie mit den Schultern und fügte wahrheitsgemäß hinzu: „Außerdem will ich einfach alle besiegen.“
„Dann geht es hier also nur um deinen Stolz und dein Ego?“
„Ist das nicht Grund genug?“ Sie bemühte sich, in gelangweiltem Tonfall zu antworten.
„Ich denke nicht. Es gibt mehr im Leben, als diesen Wettstreit zu gewinnen.“
„Da stimme ich dir zu. Es geht auch noch darum, Vampire zu töten. Diese beiden Dinge geben meinem Leben einen Sinn.“
Er nahm ihren Kommentar stumm hin, warf ihr nur einen unergründlichen Blick zu. Sie wusste, dass er ihre Prioritäten und ihre Art zu leben ablehnte, aber angesichts dieses Blicks argwöhnte sie, dass er außerdem Mitleid mit ihr verspürte. Sie neigte den Kopf zur Seite. „Sag mir eins – wie würdest du dir unser gemeinsames Leben vorstellen?“
„Wir könnten uns die ganze Welt ansehen. Das Schloss wieder aufbauen, eine Familie gründen.“
Eine Familie? Wenn Sebastian und sie Kinder hätten, wären sie vielleicht wie ihre kleine Nichte Emmaline, die ebenfalls zur Hälfte Vampir war. Kaderin schüttelte sich innerlich. „Ich lebe in New Orleans, ich nehme an Wettkämpfen teil, und ich töte Vampire. Erwartest du vielleicht, dass ich all das aufgebe?“ Sie zog die Knie an ihre Brust. „Du willst, dass ich mich wie die Frauen verhalte, die du kanntest, und das wird nie passieren.“
„Nein, ich will wahrhaftig nicht, dass du dich wie die Frauen verhältst, die ich kannte“, sagte er so heftig, dass sie überrascht war. „Und es ist mir gleich, wo wir wohnen. Ich würde überallhin gehen, wo du glücklich bist. Vampire töten? Fein. Die Tour? Ebenfalls akzeptiert. Solange ich bei dir bin.“
„Akzeptiert?“ Sollte das ein Witz sein? „Je länger ich dich kenne, umso klarer wird mir, dass die Tatsache, dass du Vampir bist, nur ein Grund von vielen ist, wieso du mir gleichgültig bist.“
Akzeptiert? Sobald er das Wort ausgesprochen hatte, sogar schon bevor es in ihren Augen blitzte, wusste er, dass das nicht das passende Wort im
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