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Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Titel: Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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bleibt mir keine Wahl: Ich muss mit dir hier draußen bleiben.“
    „Was ist mit der Sonne? Bist du verrückt? Vergessen wir das … Bist du vollkommen verblödet?“
    „Sag mir, was heute Nacht passiert ist, oder komm rein. Eins von beiden.“
    „Va t’en au diable.“
    „Dann bleibe ich also bei dir.“ Er ließ sich mit störrischer Miene neben ihr nieder.
    „Dann werde ich gehen.“
    „Und wohin?“, fragte er. „Gehst du immer hierher, wenn du nicht bei mir bist?“
    „Nein. Ich bin hier draußen, weil du nicht aufgehört hast, in meinem Haus herumzubrüllen!“, fuhr sie ihn an. Sie war mit ihrer Geduld am Ende. „Ich weiß nicht, wieso das passiert. Jeden Monat, immer zur selben Zeit. Ich tanze. Ich kann nicht damit aufhören, kann es nicht beherrschen. Und wenn ich mir das Herz aus dem Leib getanzt habe, werde ich erstochen. Monat für Monat.“
    „Du hast gesagt, du wärst allein hier.“
    „Bin ich auch. Ich sehe Louis nicht. Ich sehe das Messer nicht. Ich kann es einfach nur … fühlen.“
    „Ich habe schon von Geistern gehört, die gezwungen sind, gewisse Aspekte ihres Todes immer wieder durchzumachen.“
    „Also, jetzt, wo ich weiß, dass es mir nicht allein so geht, fühle ich mich schon viel besser. Du kannst jetzt gehen. Adieu .“
    Wenn Néomi vorher fröhlich und zuversichtlich erschienen war, wirkte sie jetzt zutiefst erschüttert und aufgewühlt, als ob sie sich am liebsten verkrochen hätte, um ihre Wunden zu lecken.
    Aber Conrad war von dem überzeugt, was er zu ihr gesagt hatte. Sie wollte ihn in ihrer Nähe haben – selbst wenn sie sich kratzbürstig gab. Natürlich war sie immer noch wütend auf ihn wegen seines Verhaltens vorhin, aber er glaubte, dass sie auch deshalb so aufgeregt war, weil er sie hatte tanzen sehen. Wahrscheinlich waren Frauen einfach so – jedes Mal, wenn sie nur das kleinste bisschen Verletzlichkeit zeigten, gingen sie mit ausgefahrenen Krallen auf einen los.
    „Komm mit mir, Néomi.“
    Sie legte ihre zarte Hand an ihre Stirn. Sie wirkte ausgelaugt, ihr Bild flackerte, ihre Augen waren matt, hatten ihr Strahlen verloren. Die Veränderungen im Haus, die Musik und diese ganze gespenstische Umgebung mussten wohl von ihr gespeist worden sein, von ihrer ureigenen Essenz.
    „Warum sollte ich?“
    Weil er sie in seiner Nähe haben musste. Weil das, was er vorhin mit angesehen hatte, etwas in ihm ausgelöst hatte. Er war verändert. Es war mehr als nur die bloße Überzeugung, dass sie die Seine sei. Es war mehr als sein Vorsatz, deswegen etwas zu unternehmen, und mehr als sein neu entstandenes Bedürfnis, sie zu beschützen.
    Er fühlte sich, als ob sich ein fremdartiges Gefühl in seiner Brust festgesetzt hätte, das jetzt nach allen Seiten boxte und stieß, um sich mehr Raum zu verschaffen.
    Aber alles, was er sagte, war: „Warum nicht?“
    Ihre Erschöpfung war offensichtlich, doch trotzdem reckte sie ihr zartes Kinn in die Höhe. „Du bedauerst mich. Aber du musst nicht den Babysitter für mich spielen. Ich versichere dir, dass ich schon Schlimmeres ganz allein bewältigt habe.“
    „Das weiß ich.“ Achtzig Jahre lang hatte sie jeden Monat ihren Tod noch einmal erlebt – allein. Nie wieder. „Du würdest aus keinem anderen Grund hineinkommen, als mich vor der Einäscherung zu bewahren. Denn, tantsija , ich kann genauso dickköpfig sein wie du.“
    „Was bedeutet dieses Wort?“
    „Es bedeutet Tänzerin .“
    Während die ersten zarten Sonnenstrahlen nach ihnen griffen, schürzte sie die Lippen. „Na gut.“ Sie richtete sich schwebend auf und begleitete ihn zum Haus zurück.
    Trotz ihres Murrens gelang es ihm, sie in sein Zimmer zurückzubringen. Wahrscheinlich war sie zu müde, um Widerstand zu leisten. Drinnen angekommen, glitt sie sofort auf das Bett zu und rollte sich auf der Seite liegend ein, wenige Zentimeter über der Matratze schwebend.
    Ihm war schon früher aufgefallen, dass sie über Stühlen schwebte, als ob sie darauf sitzen würde. Jetzt wusste er, dass sie auch in Betten schlief.
    Innerhalb von Sekunden war sie eingeschlafen …
    Den ganzen Tag lang beobachtete er sie und sah dabei zu, wie ihr Bild immer stärker wurde, was ihn glücklicher machte als alles andere in jüngster Zeit.
    Er verspürte Bedürfnisse, die er nie gekannt hatte, unerklärliches Verlangen … Er wollte sich hinter sie legen. Ihren zarten Körper an sich ziehen. Immer wieder strichen seine Hände über die Umrisse ihrer Haare, und er stellte sich vor, wie

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