Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Titel: Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
sie sie hübsch fand.
    Sie wird Tausende davon haben.
    Ganz zufällig war er auf das Nest eines kleinen Geistes gestoßen, angefüllt mit Tand, den sie den Lebenden gestohlen hatte, um eine Verbindung zwischen sich und ihnen herzustellen. Benommen ließ er sich auf das Bett sinken. Das ist alles, was sie hat. Für sie ist Elancourt die ganze Welt.
    Und du hast gedroht, es niederzubrennen.
    Er versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, hier eingesperrt zu sein, wenn sie sich in der jeweils umgekehrten Lage befinden würden. Sicher, auch er war eingesperrt, aber er hatte immer gewusst, dass er früher oder später wieder frei sein würde.
    Kein Wunder, dass sie so sehr an ihm festgehalten hatte. Sie musste verzweifelt gewesen sein.
    Dann stieß er mit dem Absatz seines Stiefels gegen etwas. Als er sich bückte, fand er ein in Leder gebundenes Album. Er wischte eine Staubschicht weg und öffnete es trotz des protestierenden Knirschens des Leders.
    Die Seiten waren deutlich beschriftet, der Inhalt – Programmhefte und Artikel über ihren Erfolg – sorgfältig mit Wachs umrandet.
    Er blickte auf. Er hatte das Gefühl, sie müsse gleich vor ihm erscheinen und anfangen, ihn wegen unerlaubten Betretens ihres geheimen Zimmers auszuschimpfen, aber zweifellos war sie hinter dieser Zeitung her wie ein halb verhungerter Terrier hinter einem Knochen. Also fing er an zu lesen …
    Einer der Artikel trug die Überschrift Niedergang des Balletts? Nicht länger nur für die kulturelle Elite . Néomi hatte dafür gesorgt, dass für Kinder aus dem Französischen Viertel und aus Storyville bei ihren Auftritten Plätze reserviert wurden.
    Einem anderen Artikel zufolge hatte Miss Néomi Laress mitsamt ihrer Clique wiederholt gegen die Gesetze von Schicklichkeit und Anstand des Bezirks New Orleans verstoßen.
    Russischer Prinz macht einheimischer Ballerina den Hof lautete eine andere Schlagzeile. Conrads Finger gruben sich tief ins Leder. Immer diese verdammten Russen!
    Als der Interviewer Néomi fragte, ob sie wohl in absehbarer Zeit nach Moskau umziehen würde, hatte sie geantwortet: „New Orleans verlassen? Niemals, und ganz besonders nicht für einen Mann, mag er ein Prinz sein oder nicht. Diese Stadt liegt mir im Blut.“ Zumindest hatte Néomi damit hellseherische Kräfte offenbart. Nicht mal der Tod konnte sie dazu bewegen, New Orleans zu verlassen.
    Warum sollte sie sich bloß für Conrad entscheiden, wenn sie sogar einem Prinzen einen Korb gegeben hatte? Enttäuschung legte sich auf ihn wie ein Gewicht, das seine Brust erdrückte. Sie hatte gesagt, sie seien zu verschieden. Er fragte sich, ob sie ihm, wäre die Situation eine andere gewesen, auch nur einen zweiten Blick gegönnt hätte.
    Andererseits war in Russland jeder ein Prinz!
    Gerade als er das Album beiseitelegen wollte, entdeckte er einen Artikel ganz weit hinten, der ungeschickt befestigt worden war und sich ohne die Wachsbehandlung teilweise schon auflöste. Mit hochgezogenen Brauen las er, soweit er dazu in der Lage war:
    Berühmte Ballerina von verschmähtem Ölmillionär brutal ermordet
    Néomi Laress, eine schillernde und angesehene Bürgerin von New Orleans, starb Samstagabend in ihrem Haus, als Louis Robicheaux, einer der begehrtesten Junggesellen der Stadt, ihr ein Messer in die Brust stieß. Gleich darauf richtete er die Klinge gegen sich selbst und schlitzte sich die Kehle auf.
    … aus einer geheimnisumwitterten Vergangenheit erhob sich Laress in die Ränge der professionellen Tänzerinnen und gewann landesweit Anerkennung als Primaballerina …
    „Es war schrecklich“, berichtete einer der Zeugen, der aufgrund der Tatsache, dass auf der Party Alkohol ausgeschenkt wurde, anonym bleiben möchte. „Sie atmete noch, als er das Messer in ihrer Brust herumdrehte und ihr befahl, sie solle es für ihn fühlen! Überall war Blut, sie war von oben bis unten voll davon. Ich dachte, ich würde in Ohnmacht fallen.“
    Conrads bebende Hände verkrampften sich um die Seiten des Albums. Er starrte in einen der Spiegel, und seine Augen waren röter, als er es je zuvor gesehen hatte.
    Nicht nur, dass er sie ermordet hatte, dieses Ungeheuer hatte auch noch dafür gesorgt, dass sie … litt . Conrad hatte gewusst, dass sie erstochen worden war, hatte sich schon tausend Mal ihren Schmerz vorzustellen versucht, aber niemals hätte er sich vorstellen können, dass jemand dazu fähig wäre, das Messer zu ergreifen und es in Néomis zarter Brust herumzudrehen – und ihr dabei

Weitere Kostenlose Bücher