Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten

Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten

Titel: Immortals after Dark 05 - Verfuehrung der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
verstanden hatte. Dinge, die ein aufgeblasener Psychiater bereitwillig mit Medikamenten unterdrückt hatte.
    Ihre Leidenschaft für glänzenden Schmuck? Die teilte sie mit allen anderen Walküren, da sie Freyas Habgier geerbt hatten.
    Hollys Faszination für Blitze und ihr „unbezwingbarer Drang“ bei Gewittern nach draußen zu laufen? Walküren ernährten sich von Elektrizität, sie bezogen ihre Energie aus der Erde. Durch einen Blitz wurde die Spezies geschaffen – und Hollys Verwandlung in Gang gesetzt.
    Sie fragte sich, ob ihre „Großeltern“ wohl für diesen tröstlichen Blitz verantwortlich gewesen waren oder ob sie den Blitz durch den Aufruhr ihrer Gefühle herbeigerufen hatte.
    Und Hollys abartige Stärke, die zu verbergen sie sich solche Mühe gegeben hatte? Walküren waren übernatürlich stark, wild und kriegerisch.
    Sowie sinnlich …
    Sie erinnerte sich an das erste Mal, dass sie mit einem Mann im Bett gewesen war, einem Schulkameraden namens Bobby Thibodeaux. Sie waren sechzehn und ein paar von Bobbys unerfahrenen Küssen hatten sie durchdrehen lassen. Sie war auf ihn gesprungen und hatte ihn überwältigt.
    Holly war so außer sich gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, in welche Lage sie ihn gebracht hatte. Irgendwann hatte sie registriert, dass er sie nicht mehr zurückküsste und dass ihre Fingernägel sich in seine Arme gegraben und ihn festgehalten hatten, während er verzweifelt versucht hatte, sich von ihr zu befreien.
    Als er voller Angst zu ihr aufgeblickt hatte, hatte sie verständnislos auf ihn herabgesehen. Als ob jemand anderes ihren Körper in Besitz genommen hätte … Schließlich hatte sie mit kehliger Stimme gemurmelt: „Ich schätze, jetzt trennen sich unsere Wege?“ Sobald sie ihn losgelassen hatte, war er davongestürzt.
    Nachdem Bobbys Geschichte in der Schule die Runde gemacht hatte, wollte sich kein Junge mehr mit ihr verabreden, und sie hatte sich noch tiefer in ihre Studien vergraben.
    Danach hatte sie erst wieder in ihrem ersten Jahr am College versucht, mit einem Mann intim zu werden. Der einzige Unterschied zwischen dieser Begegnung und ihrer ersten Erfahrung lag darin, dass sie inzwischen noch aggressiver und sogar noch stärker geworden war.
    Holly schüttelte diese Erinnerungen ab und kehrte zu Gretas Seite im Buch der Kriegerinnen zurück. Greta die Kühne war eine ausgezeichnete Strategin gewesen und hatte in der großen Schlacht auf den Ebenen des Verderbens Truppen von Walküren, Hexen und Furien angeführt.
    Wenn die angegebenen Daten stimmten, war Greta bereits mit Holly schwanger gewesen, als sie in die Schlacht zog. Sechs Jahre später hatte Greta ihr Leben verloren, als sie in vorderster Linie der berüchtigten Belagerung der achtzehn Nächte gekämpft hatte.
    Holly kam in den Sinn, dass sie auch eine ganz neue Geschichte würde lernen müssen, wenn eine ganze neue Welt existierte.
    Sie fühlte sich plötzlich vollkommen ausgelaugt. Lustlos zerrte sie das schwere Lebendige Buch des Mythos auf ihren Schoß. Als sie die Seiten überflog, entdeckte sie enzyklopädische Einträge zu jeder der „bekannten Spezies“. Nach einer kurzen Einführung folgte eine etwas ausführlichere Chronik. Beim Weiterblättern fand sie alles, von Geistern bis Sirenen, von Wendigos bis zu Dämonarchien …
    „Möchtest du etwas essen oder trinken?“, erkundigt sich Cadeon.
    Sie verspürte keinen Hunger. „Hast du noch irgendwas anderes zu trinken als Red Bull?“
    Er zog eine Flasche Wasser hinter ihrem Sitz hervor und reichte sie ihr.
    Meine Lieblingsmarke.
    „Danke.“ Sorgfältig drehte sie den Verschluss auf, fest entschlossen den Rand nicht zu …
    Mist! Sie hatte den Rand der Flasche berührt. Mit einem Seufzer drehte sie den Verschluss wieder zu und stellte die Flasche zwischen ihre Füße.
    „Stimmt irgendwas nicht mit dem Wasser?“
    Sie erwog kurz, seine Frage einfach nicht zu beantworten, aber dann fiel ihr ein, dass er im Lauf der nächsten Wochen vermutlich sowieso ihre ganzen Eigenheiten und Marotten erleben würde – die Essstörungen, die krankhafte Angst vor Keimen, ihren unaufhörlichen Drang, in alles Ordnung bringen zu müssen.
    „Ich hab den Rand berührt.“ Sie hob das Kinn. „Dadurch kam es zu einer Kontaminierung. Jetzt kann ich es nicht mehr trinken.“
    Statt sie auszulachen, griff er hinter ihren Sitz und holte eine neue Flasche hervor. Er öffnete sie, ohne den Rand zu berühren, und reichte sie ihr. „Diese kleinen Verschlüsse

Weitere Kostenlose Bücher