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Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde

Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde

Titel: Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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schwarze Holz eingraviert waren.
    Die Waffe war genauso exquisit und stolz wie ihre Besitzerin.
    Sie verharrte bewegungslos, während sie direkt auf den Fleck zielte, an dem er ihre Beute gewittert hatte. Hatte sie etwa vor, sie durch die Erde hindurch zu treffen?
    Aye, denn mit einer Stimme, so düster wie die des Sensenmannes, flüsterte sie: »Dein Versteck unter der Erde wird dich nicht retten.«

3
    Ich kann ihn atmen hören, jetzt eher gedämpft. Lucia wusste, dass der Kobold sich unter die Erde verkrochen hatte und um sein Leben rannte. Sie hatte ihn bis hierher verfolgt, indem sie mit Leichtigkeit die Zeichen gelesen hatte, die jede Beute hinterlässt.
    Aus diesem Winkel auf dem Baum konnte sie direkt in die Erde hineinschießen, und ihr Pfeil würde bis in den Tunnel darunter vordringen. Ihr besonderer Pfeil – schlank und aerodynamisch würde er sein Ziel erreichen und dann drei rasiermesserscharfe Widerhaken freisetzen, sobald er auf Widerstand stieß.
    Schon bald würde sie der komplett durchgeknallten Nïx zwei bestätigte Tötungen melden können. So wie Lucia es immer tat. Und was dann? Dann wird dieser Tag sich wieder und immer wieder wiederholen, bis zur Akzession.
    Wenn die Albträume kamen.
    Jetzt erledige erst mal den Kobold und dann geh nach Hause.
    Doch aus irgendeinem Grund dachte sie an breite Schultern und hagere Wangen und erinnerte sich daran, wie dieser Lykae sie angesehen hatte, kurz bevor er zu Boden gerissen worden war. Er hatte sie angestarrt, während sich seine breite Brust unter keuchenden Atemzügen gehoben und gesenkt hatte und ihm der Schweiß über den muskulösen Oberkörper gelaufen war. Bis er dann von ein paar der gewaltigsten Dämonen umgerannt worden war, die sie je gesehen hatte.
    Sein offensichtliches Interesse hatte sie aus der Fassung gebracht. Genau genommen hatten sich aller Augen auf sie gerichtet, und das kam nicht allzu oft vor, da sich Lucia für gewöhnlich in der Gesellschaft der frechen, strahlenden, atemberaubenden Regin der Ränkevollen befand, die stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand.
    Für den Fall, dass irgendjemand, dieser Mann eingeschlossen – der seine schmutzige Pfote mit Sicherheit nicht nach ihr ausgestreckt hatte – , neugierig geworden und ihr gefolgt sein sollte, hatte sie jedenfalls ihre Spuren verwischt.
    Lucia schüttelte heftig den Kopf und holte tief Luft, um sich wieder auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Sobald sie ausgeatmet hatte, verhielt sie sich vollkommen bewegungslos und spähte an dem Pfeil entlang. Die uralten Inschriften auf ihrem Bogen schienen zu glühen.
    Dann ließ sie die Sehne los. Mit einem dumpfen Geräusch durchbohrte der Pfeil den Boden und bohrte sich tief hinein, bis zu dem Fleck, an dem der Kobold wühlte. Ein erstickter Schrei war zu hören.
    Ziel getroffen. Selbst unter der Erde hatte sie ihn erwischt. Was nicht überraschend war, denn sie hatte seit Jahrhunderten nicht ein einziges Mal danebengeschossen. Skadis Essenz wirkte Wunder, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Lucia schwang sich den Bogen wieder über den Leib und sprang hinunter, um ihrer unsterblichen Beute mit einer raschen Enthauptung endgültig den Garaus zu machen. Es ist schwer, so gut zu sein, dachte sie, während sie zur Stelle schlenderte. Und noch schwerer, sich bescheiden zu geben . Sie seufzte. Jeder muss sein Kreuz tragen, und das ist das meine.
    Der Skadianische Kodex umfasste drei Grundsätze: Ehrlichkeit, Keuschheit und Demut. Mit der Ehrlichkeit hatte sie – meistens – keine Probleme, genauso wenig wie mit der Keuschheit, aber was das mit der Demut sollte, das kapierte sie einfach nicht.
    Als sie sich näherte, huschte die Kreatur durch den Tunnel unter ihren Füßen, sodass der Pfeilschaft einen wilden Tanz in dem schlammigen Boden aufführte, der sie belustigte.
    Das war ihre größte Freude: die Jagd. Wenn sie so wie heute unterwegs war, fühlte sie sich weniger wie eine Hochstaplerin voller schändlicher Geheimnisse. In diesen Augenblicken fühlte sie sich nicht, als ob ihr ihre Sünden auf der Stirn geschrieben stünden, sodass alle Welt sie sehen konnte. Und sie vergaß für kurze Zeit, was in der nahenden Akzession über sie hereinbrechen würde.
    Sie schüttelte diesen Gedanken ab, kauerte sich hin, um ihre Beute aus der Erde zu holen, und zerrte sie in einem Hagel von Matsch und Wurzeln beim Fußknöchel heraus. Der Kobold, nach wie vor in seiner engelsgleichen Gestalt, zappelte wild hin und her. Ihr Pfeil ragte aus

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