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Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit

Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit

Titel: Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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auch immer es war, es kam immer näher.
    Ein Flüstern erhob sich unter den Insassen – zwei Worte, die immerzu wiederholt wurden: » La Dorada .«
    Als daraufhin sogar die beiden bösen Sorceri verunsichert wirkten, fragte Carrow: »Wer ist La Dorada?«
    »Eine Zauberin«, erwiderte Lanthe. »Die Königin des Goldes – und des … Bösen .«
    Folglich wusste sie besser als jeder andere das Böse für ihre Zwecke einzusetzen.
    »Sie kündet die Apokalypse an«, sagte Ember. »Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geschehen würde.«
    »Ich hab gar nichts anzuziehen«, jammerte Portia, doch Carrow ahnte, dass sie lediglich versuchte, ihre Angst zu überspielen.
    Zwei Königinnen der Sorceri mit ihren außergewöhnlichen Kräften fürchteten diese La Dorada?
    » Riiiiiinnnnnnngggggg! «
    Wieder wurde geflüstert, doch jetzt fiel auch noch ein weiterer Name. » Lothaire … «
    »Ich glaube, sie ist vielleicht wegen des Vampirs hier«, sagte Lanthe.
    Wegen Lothaire, dem Erzfeind?
    »Ehe wir gefangen genommen wurden, hörten wir, er habe ihren Ring gestohlen und sie damit aufgeweckt.«
    »Ich wette, das bereut er inzwischen«, sagte Ember. Dann runzelte sie die Stirn. »Aber wenn er ihren Ring hatte, wie konnten ihn die Sterblichen dann überhaupt gefangen nehmen? Immerhin ist es der Ring … «
    Portia verschloss Ember mit ihrer Hand den Mund. »Sie kommt den Gang hinunter, immer näher.«
    Sekunden später hinkte La Dorada an ihrer Zelle vorbei. Sie besaß menschliche Gestalt, glich einer verrottenden, mumifizierten Leiche, die man ins Leben zurückgeholt hatte – und sie war tropfnass. Der größte Teil ihres nassen Körpers war in faulige Tücher gewickelt, die sie auch hinter sich herschleifte. Ihr Gesicht sah irgendwie angefressen aus, und ihr fehlte ein Auge. Ihre Brust war von einem goldenen Schutzpanzer bedeckt, der vollkommen fehl am Platz wirkte, und auf ihrem unförmigen Kopf saß eine Krone. Die Königin des Goldes.
    Sie hatte Wendigos im Schlepptau, von deren Fängen Sabber troff. Sie schienen unter ihrem Befehl zu stehen.
    Nicht auch noch die. Wendigos waren flinke, fleischfressende Zombies mit langen dolchartigen Klauen und ausgehungerten Körpern, die über ihre Kraft hinwegtäuschten. Das Einzige, was Carrow noch mehr als Ghule fürchtete, waren Wendigos. Beide Spezies waren ansteckend – ein einziger Kratzer eines Wendigos konnte sogar einen Mythianer in einen von ihnen verwandeln – , aber während Ghule nahezu hirnlos waren, waren Wendigos verschlagen.
    Bei jedem Schritt sickerten Goldstaub und Eiter aus La Doradas Körper. Die nasse Gaze, die sie hinter sich herzog, wischte von einer Seite des Steinfußbodens auf die andere und klang dabei wie ein Wischmopp.
    Carrow konnte sich nicht entscheiden, was gruseliger war: La Dorada oder die Wendigos, die ihr offenbar dienten.
    » Riiiiiinnnnnnngggggg! « , kreischte sie erneut.
    »Du willst deinen Ring?«, rief Lothaires tiefe Stimme. » Dann komm und hol ihn dir, du Miststück! «
    Während La Dorada vorbeikroch, fiel Portias Wendelring von ihrem Hals ab, danach auch Embers. Carrow blickte ungläubig in die umliegenden Zellen. Jedes Wesen, das zum Pravus gehörte, verlor seinen Wendelring. »Was ist da los, Lanthe?«
    »Sie verleiht dem Bösen Macht und manipuliert es. Die Ringe haben verhindert, dass die Unsterblichen Böses tun.«
    Genau wie Ruby und Carrow behielt auch Lanthe ihr Halsband.
    Portia hatte ihre leuchtenden Handflächen bereits hoch erhoben. Mit finsterem Gesicht bewegte sie einen unsichtbaren Berg aus Gestein. Der Boden unter ihren Füßen vibrierte. Direkt vor ihrer Zelle entstand ein Riss, durch den sich eine Steinmasse nach oben drängte.
    Auch Ember bereitete sich darauf vor, ihre Kräfte zu entfesseln. Ihre Augen leuchteten, ihre Iriden funkelten wie lodernde Flammen. Feuer tanzte in ihren Handflächen. Als sie das Glas mit einem Hitzestrahl bombardierte, warf sich Carrow auf den Boden und bedeckte Ruby mit ihrem Körper.
    Das Glas explodierte und ließ Scherben auf sie hinabregnen.
    »Ember, verdammt noch mal!«
    Unter dem unvorstellbaren Druck von Portias aufsteigendem Felsen brachen die Trennwände aus Stahl allmählich auf. Die gesamte Bausubstanz des Gebäudes war in Bewegung. Immer wieder zersplitterte Glas, wenn Stützbalken nachgaben.
    Weitere Unsterbliche kamen frei …
    »Crow, was ist denn hier los?«, wimmerte Ruby unter ihr.
    »Los, steh auf.« Wie lange würde es wohl noch dauern, bis das Dach einstürzte?

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