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Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit

Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit

Titel: Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Schultern zuckte, schepperte sein kunstvoller Harnisch. »Dein Spott hat für mich keinerlei Bedeutung, weil wir beide wissen, dass ich gewonnen habe. Und du, Scârb ˘a , wirst immer verlieren. Und wenn es auch Hunderte von Jahren dauert, du wirst letztlich doch versagen.«
    Noch nie zuvor hatte Malkom eine derart überwältigende Mordlust verspürt. Denn alles, was Ronath sagte, war die Wahrheit.
    Ich wollte mein Leben mit Carrow verbringen. Das war alles.
    Obwohl die Vorstellung, von seiner Frau ferngehalten zu werden, ihn schier in den Wahnsinn trieb – immerhin hatte er geschworen, sich niemals von ihr trennen zu lassen – , blieb ihm doch ein Trost: Ronath würde sie nicht finden. Also gewinne am Ende doch ich. Bis der Waffenmeister und seine Männer mit Malkoms Folter abgeschlossen hatten und zum Berg zurückkehren würden, um mit der Förderung zu beginnen, würde sie schon lange fort sein.
    Malkom hatte sie so wütend gemacht, dass nicht die geringste Chance bestand, dass sie ihm folgen würde. Auch vor dem Biss wäre das ohnehin wenig wahrscheinlich gewesen. Sie würde sich allein auf den Weg zum Portal machen und noch heute Nacht ohne ihn diese Ebene verlassen. Mit all der Macht, die sie heute Morgen demonstriert hatte, sollte sie den Weg zum Portal sicher überstehen.
    Ich hätte ihre Welt gerne gesehen, hätte sie mir gerne von ihr zeigen lassen.
    Ob sie sich wohl fragte, was aus ihm geworden war?
    Das spielte keine Rolle. Er würde hier sterben, und sie würde vor diesen Dämonen sicher sein.
    Ronath fuhr sich mit der Spitze seines Knochenspeers unter einer Klaue entlang. »Sicherlich erkennst du inzwischen, dass du nur zu einem Zweck geboren wurdest: um bestraft zu werden. Was ich nicht begreife, ist, warum du deinem Leben nicht einfach selbst ein Ende gesetzt hast. Mir scheint, du bist ein größerer Feigling als ich.«
    Kallen hatte ihn einmal nach seinem Lebenswillen gefragt, hatte darüber gestaunt, vor allem in Anbetracht der Entbehrungen seiner Kindheit und Jugend. Als Malkom heute Morgen in die Stadt gebracht worden war, hätten die Erinnerungen an seine Gefangenschaft und Kindheit ihn beinahe überwältigt. Doch dann hatte er sogar darüber gestaunt, was er alles schon überlebt hatte.
    Folter und Schmerz, niemals enden wollende Einsamkeit.
    In ebendieser Zelle hatte er tagelang mit der Leiche seines besten Freundes ausharren müssen. Mit der Leiche des Bruders, den er ermordet hatte …
    Nie zuvor hatte er etwas so sehr bereut. Noch ehe man ihn herausgelassen hatte, war Malkom klar geworden, dass Kallens Handlungen nicht etwa der Verrat gewesen waren, für den er ihn zunächst gehalten hatte. Der Prinz hatte sich lediglich für die rationale Vorgehensweise entschieden.
    Der bessere Mann überlebt, der geringere opfert sich.
    Innerhalb von vierhundert Jahren hatte Malkom nichts erreicht. Kallen hätte so viel mehr vollbringen können.
    Doch jetzt erkannte Malkom, dass er niemals seine Hexe kennengelernt hätte, wenn er in jener Nacht nicht den größeren Überlebenswillen an den Tag gelegt hätte, und er wäre jetzt nicht hier, um ihr das Leben zu retten.
    Er stellte sich Carrow vor, wie sie unter einer Locke ihres rabenschwarzen Haars zu ihm emporlächelte. Irgendwie war es Malkom gelungen, lange genug durchzuhalten, um die wunderbarste Frau zu beschützen, die jemals geboren worden war, und um ihr Vergnügen zu bereiten. Ich genoss ihre Schreie in meinem Ohr und beschützte sie bis zuletzt.
    Bei den Göttern, um wie viel leichter wäre es ihm gefallen, seine Vergangenheit zu ertragen, wenn er gewusst hätte, dass sie in seiner Zukunft auftauchen würde, und wenn auch nur für so kurze Zeit.
    In jener weit zurückliegenden Nacht war Malkom nicht bereit gewesen, für Kallen zu sterben, aber für die Hexe …
    … tue ich es mit Freuden.
    Malkom nahm die Schultern zurück. »Du weißt nichts über mein Leben, Ronath«, sagte er selbstgefällig.
    »Ich weiß zumindest, dass es bald enden wird«, erwiderte Ronath. Er wandte sich ab, um die Wachen zu rufen. »Die Zeit ist gekommen.«
    Die Zeit, um das grausame Ritual zu beginnen. Mit mir als Opfer. Doch selbst jetzt gab es nur eine Sache, die Malkom bedauerte: Er hatte das Versprechen, das er Carrow gegeben hatte, gebrochen.
    Sie war so schrecklich wütend auf ihn gewesen, und ihm fehlten die Worte, um ihr zu sagen, dass er sie nur gebissen hatte, weil er ihr sein Herz schenken wollte. In der kurzen Zeit war es zu ihrem Herz geworden, denn er

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