Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit
lastete auf ihm.
Er fühlte sich, als ob er drauf und dran wäre, den Verstand zu verlieren. Er wusste, dass sie ganz in der Nähe sein musste, konnte aber weder ihre Spur finden noch ihre Witterung aufnehmen. Das Einzige, was er im Laufe seiner Suche aufgespürt hatte, waren ihre Sachen. Ihre Nahrung, ihr Wasserbehälter und ihre Tasche hatten bei den Leichen der Dämonen in den Büschen verstreut gelegen.
Er hatte all ihre Besitztümer eingesammelt und den seltsamen Schlauch mit Nahrung bestaunt, den sie gepackt hatte, sowie die merkwürdigen Flaschen und Behältnisse. Doch dann hatte er alles in der Nähe seiner Mine verstaut und nur ihre gefüllte Wasserflasche mitgenommen, für den Fall, dass er sie finden würde.
Der Anblick der Flasche hatte ihm ins Gedächtnis gerufen, dass sie schon jetzt unter den gefährlichen Auswirkungen des Flüssigkeitsmangels leiden musste. Schwindel, Delirium. Ein völlig unnötige Qual. Malkom besaß Wasser in Hülle und Fülle.
Was würde er nicht darum geben, die Zeit noch einmal zurückdrehen zu können. Dann hätte er sie in der letzten Nacht nicht in Angst und Schrecken versetzt und diese Dämonen nicht in unkontrollierbarer Wut abgeschlachtet.
Er versuchte, sich einzureden, dass er auch ihr Blut nicht trinken würde, aber bei der Erinnerung an diese Wonne musste er sich eingestehen, dass das eine Lüge war …
Ihr Geruch.
Endlich! Stundenlang war es ihm unmöglich gewesen, eine Spur zu finden, aber jetzt rannte er Hals über Kopf los. Doch als Malkom in ihre Nähe kam, verlangsamte er sein Tempo. Es war besser, sie nicht merken zu lassen, dass er da war, sonst würde sie sich vielleicht wieder unsichtbar machen oder ihn mit ihren Händen in die Luft sprengen.
Deshalb erklomm er eine Felswand, um ihr dort oben zu folgen. Als er sie zum ersten Mal erblickte, rauschte ein Gefühl der Erleichterung durch seine Adern. Trotzdem vergaß er nicht, sie sorgsam im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass sie nicht etwa in eine seiner zahlreichen Fallen tappte oder einem räuberischen Ungeheuer in die Fänge lief. Er folgte ihr, beobachtete ihr Verhalten und versuchte, diesen fremdartigen kleinen Sukkubus besser zu verstehen.
Ja, er war immer der Beobachter. Aber diesmal genoss er es. Er könnte sie stundenlang nur betrachten, so faszinierend war ihr Mienenspiel. Auch wenn er nicht verstand, was sie da vor sich hinmurmelte, so erkannte er doch den Tonfall. Sie hatte keine Angst mehr, sie war sauer. Sie versetzte den Felsbrocken in ihrem Weg immer wieder Tritte und schien sie gleich darauf zu verfluchen.
Sie war zwar sichtlich erschöpft, doch trotzdem wunderschön. Mit vor Stolz geschwellter Brust wanderte sein Blick über ihre bezaubernden Züge. Ihre Wimpern waren lang, ihre Wangenknochen hoch und elegant. Ihre Lippen waren voll.
Ehe er ihr begegnet war, hatte er nie begriffen, warum andere Männer ständig grübelten, wie ihre Gefährtinnen wohl aussehen würden, welche Farbe ihr Haar oder ihre Augen haben mochten. Als ob einem Mann das Aussehen einer Frau wichtiger sein sollte als das eines guten Pferdes! Jetzt aber verschaffte es Malkom eine nie zuvor gekannte Befriedigung, dass seine Frau eine schwarzhaarige Schönheit war.
Zuvor hatte er vielleicht vermutet, dass seine Gefährtin in jeder Hinsicht zu ihm passen würde: eine leidgeplagte, abgehärtete Dämonin, die an ein entbehrungsreiches Leben gewöhnt war. Doch sie war in so vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil.
Sie besaß weder Fänge noch Klauen, und ihre Haut wirkte, als ob sie noch nie der prallen Sonne ausgesetzt worden wäre. Während er der Sohn einer Hure war, so schien sie als Adlige erzogen worden, wie er zumindest glaubte.
Und doch trug sie eine Kette um den Hals, wie es bei Sklaven üblich war. Bei dem Gedanken, sie auf diese Weise zu besitzen, versteifte sich sein Glied. Er stellte sich vor, wie er sie auswählte, ein Vermögen ausgab, um sie zu erwerben, und sie dann in sein Versteck mitnahm, um sich an ihr zu erfreuen.
In der Vergangenheit hatte seine Disziplin ihn davon abgehalten, ständig über Sex nachzudenken, doch jetzt, wo die reale Möglichkeit bestand, sie zu der Seinen zu machen, konnte er seine Ungeduld kaum noch zügeln. Er wollte ihren Körper in Besitz nehmen, wann immer ihn die Gelüste überkamen, und ihren weiblichen Körper erkunden.
Wenn er sie nur lange genug studierte, würde er herausfinden, wie er einer Frau Lust bereiten konnte. Wie die Dinge jetzt lagen, hatte er
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