I#mNotAWitch 1
weglaufen.
Ich sprang auf und wollte gerade zur Tür laufen, als diese mit einem Knall aufgeschlagen wurde.
„Madison, was ist los?“ Jack erschien mit einem entgeisterten Gesichtsausdruck im Zimmer. Sobald er mich bemerkte, erstarrte er mitten in seiner Bewegung. „Quinn! Was ist mit dir geschehen?“
Jäh endeten Madisons Beschwerden. Fauchend stürzte sie sich auf mich.
Kapitel 29
Jack warf sich ohne Zaudern dazwischen, und schirmte mich vor Madison ab. Er stieß sie weg und schrie verstört: „Was hast du denn, Madison? Lass sie in Ruhe!“
Das Vampirmädchen krümmte sich vor Wut zusammen, verengte ihre stahlblauen Augen und musterte Jack bösartig. „Sie ist eine Gefahr für uns!“
„Das ist sie nicht!“, widersprach Jack. „Nun beruhige dich doch endlich!“
Als Madison spürte, dass sie keine Chance gegen uns beide hatte, fegte sie aus dem Raum. Dabei flogen die Funken ihres lodernden Kleides wie Glühwürmchen durch die Luft.
„Was ist hier passiert?“, fragte Jack erneut und drehte sich zu mir um. „Du siehst schrecklich aus. Geht es dir gut? War das Madison?“
Ich schüttelte müde den Kopf. Der Adrenalinstoß, der mir meine Kräfte ermöglicht hatte, verrauschte genauso schnell, wie er gekommen war. Ich fiel zurück auf das Bett und ließ meinen Kopf zwischen meine Beine sinken.
„Quinn?“ Jack klang wirklich ängstlich. Er griff nach meiner Hand und tätschelte sie.
Einen Herzschlag später erklang eine weitere Stimme im Zimmer. „Ich habe Madison gerade gesehen... Was ist...“ Aiden stockte. „Ist das Quinn?“
„Ja, ich weiß nicht, was passiert ist. Madison war wirklich wütend.“ Jack streichelte weiterhin meinen Handrücken.
Aiden starrte mich undurchdringlich an, wartete offenbar auf irgendein Zeichen von mir. Seine Hände zitterten leicht. Als er es bemerkte, verschränkte er sie schnell hinter seinem Rücken. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Nur seine Augen stachen wie dunkelblaue Edelsteine hervor. Für einen Moment dachte ich, dass sie in meine Seele blickten.
Ich wollte mit ihm alleine sein. Ich wollte seine Arme spüren, die mich sicher und beschützerisch umschlossen. Und seine zarten Lippen, die die brennende Wunde an meinem Hals küssten.
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich tatsächlich in ihn verliebt war. Nicht in die Vorstellung von ihm, einem Ausweg, oder einer Rache an meiner Familie. Nein, sondern einfach nur in ihn, in seine Nähe, in sein Lächeln.
Warum lächelte er nicht? Ich vermisste ihn plötzlich mit jeder Faser meines Körpers. Jacks Berührung fühlte sich nicht richtig an. Ich brauchte Aiden, um vollständig sein zu können. Ich brauchte ihn, weil er mir meine Freiheit ließ.
Auch jetzt schien er abzuwarten, sich zu versichern, ob er zu mir kommen sollte, oder ob ich Jack bevorzugte. Seine Vorsicht, seine Bedachtsamkeit, ließen mich verstehen, dass nur er es war, den ich nun bei mir haben wollte.
Sanft schob ich Jacks Hand weg und bat ihn: „Könntest du mich vielleicht kurz mit Aiden alleine lassen?“
Jack, der nichts von meinen Gefühlen geahnt hatte, wirkte im ersten Moment verwirrt. Er warf einen bestürzten Blick zu Aiden, der ihn gedankenvoll zurückmusterte. Dann räusperte er sich und nickte zögerlich. „Wie du möchtest. Aber wenn du mich brauchst, kannst du mich rufen. Ich werde sofort hier sein.“
„Danke.“
Langsam stapfte er an Aiden vorbei, ohne seinen Blick von ihm abzuwenden. Ich spürte die unangenehme Spannung in der Luft. Es tat mir leid, dass ich Jack trotz seines liebevollen Charakters so häufig verletzt hatte. Aber ich konnte es nicht ändern.
Nachdem Jack die schwere Tür hinter sich geschlossen hatte, kam Aiden unverzüglich auf mich zu. „Was ist los? Was ist mit dir passiert?“ Ich konnte die Sorge in seinem Blick erkennen. Er legte seine Hände um meinen Nacken und kniete vor mir nieder. „Hat Madison dir etwas angetan?“
Ich erklärte ihm kurz und knapp, was geschehen war. Ich hatte nicht die Kraft, länger auszuschweifen. Außerdem wollte ich ihm noch nichts von meinem Nachmittag berichten. Wir hatten uns die sorgenfreien Minuten gemeinsam verdient. Die Geschichte mit Lucien würde nur dafür sorgen, dass diese nicht mehr möglich wären.
„Dieses Miststück“, murmelte er. „Ich habe mir schon immer gedacht, dass sie irgendetwas vor uns verbirgt. Aber einen weiteren Vampir im Haus, das hätte ich nun nicht erwartet.“
Hatten sie ihn denn nie gehört? Hatten sie den
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