Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
zu lügen. Sie war von sich selbst enttäuscht, ihr altes Ich, die Ny vor dem Witwenstand, hatte sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt, aber sie spürte auch die Erregung - und die Scham - ihrer neu entdeckten Fähigkeit zum Widerstand. Ja, ich habe unrecht Ich verstoße gegen das Gesetz, aber ich hab's geschafft - ich hab's durchgezogen. Der Wachmann versuchte weiterhin, die Gedanken des Akks wieder auf dessen Suchpflichten zu lenken, während sie die Luke schloss.
    Stang, sie hoffte, die beiden bekamen in dem Tank noch genug Luft. Bevor die Cornucopia nicht den Sprung in den Hyperraum gemacht und sie den Autopilot auf Kurs gestellt hatte, konnte sie nicht nachsehen. Den Orbit von Mezeg zu verlassen, schien Stunden statt Minuten zu dauern, und in dem Augenblick, in dem sich die Sterne vor dem Cockpitfenster von kleinen Lichtpunkten zu den gefrorenen Streifen der Unendlichkeit dehnten, überprüfte sie den Kurs und übergab die Steuerung an den Navigationscomputer der Cornucopia.
    Im hinteren Frachtabschnitt herrschte Stille, bis auf das Wummern der Antriebe und das Rasseln loser Beschläge. Ny holte tief Luft und begann den Handlochdeckel der Wassertanks im Deck zu entriegeln, wobei sie sich fragte, ob sie wohl zwei Leichen statt lebendiger Jedi vorfinden würde.
    „Das wurde ja wirklich eng." Ny stemmte die Metallplatte hoch und reichte den Passagieren die Hand. Der Raum zwischen den Wassertanks war äußerst knapp bemessen, selbst für ein kleines, dürres Mädchen wie Scout. Und die Kaminoanerin musste es wirklich ziemlich unbequem gehabt haben. „Wie habt ihr das hinbekommen?"
    Scout zwängte sich mit zerzausten rotbraunen Haaren aus dem Loch im Deck. Sie sah aus, als hätte sie seit einer Woche nichts mehr gegessen. Kina Ha herauszubekommen, dauerte etwas länger. Nicht nur, weil die Kaminoa-nerin viel größer war, sie war auch sehr viel älter - wie alt genau, darüber war sich Ny nicht im Klaren, aber sie war nach allgemeinem Maßstab eine ehrbare Dame. Normalerweise konnte Ny das Alter nichtmenschlicher Spezies kaum einschätzen, aber Kina Ha war ganz offensichtlich alt, das konnte jeder sehen.
    Tiefe Runzeln zogen sich durch ihre graue Haut und die hängenden Lider. Sie bewegte sich langsam und Ny fühlte sich dadurch angenehm verjüngt.
    „Als es zu nervös wurde, habe ich den Verstand des Akks beeinflusst, damit es den Knochen findet", sagte Scout. „Aber es geht uns gut. Nicht wahr, Kina?"
    „Wir leben", erwiderte die Kaminoanerin. „Schon allein das zählt.
    Danke, dass du so viel für uns riskierst."
    Noch vor ein paar Tagen hätte Ny dieses Dankeschön ganz locker weggesteckt, aber nun plagten sie Gewissensbisse deswegen. Keine der Jedi wusste, wohin die Reise ging, und die beiden hatten sie auch nicht dazu gedrängt, es ihnen zu verraten, aber auf der anderen Seite hatte sie ihnen auch nicht sonderlich genau erklärt, wer ihre Gastgeber sein würden.
    Das könnte noch ... interessant werden.
    Aber egal: Wie Kina Ha gesagt hatte - sie waren am Leben und allein das zählte bereits.
    Die Cornucopia war ein typischer alter CIG Frachter der Monarch-Klasse, einfach und kastenförmig, mit einer lang gestreckten Bank entlang dem Schott hinter den Sitzen von Pilot und Copilot. Kina Ha nahm wie eine schrullige Herzogin auf der Bank Platz und legte sich den Sicherheitsgurt um. Scout schlüpfte neben Ny auf den Copilotensitz.
    Ny riss ein paar Rationsbeutel auf und reichte sie herum. Sie hatte keine Ahnung, was Kaminoaner aßen - Fisch und andere Meeresfrüchte vielleicht - aber Yobshrimps würde Kina Ha hier nicht serviert bekommen. Skirata hatte erzählt, Kaminoaner hassten helles Sonnenlicht und wären am glücklichsten, wenn es bewölkt war und wie aus Kübeln schüttete. Das auf Mandalore hinzubekommen, wäre ebenfalls eine Herausforderung. Aber es würde noch das geringste von Kina Has Problemen darstellen.
    „Wir fliegen nach Mandalore", sagte Ny schließlich. Irgendwie erwartete sie wenigstens ein Japsen oder sogar einen Aufschrei des Protests. Die beiden Jedi blieben jedoch still. „Ihr habt mich schon verstanden, oder? Mandalore? Manda'yaim?"
    „Ja, wir haben dich verstanden, danke", erwiderte Kina Ha. „Wie passend abgelegen und abschreckend. Ich bewundere euren Einfallsreichtum."
    „Ihr habt kein Problem mit Mandalorianern?"
    „Sollten wir?"
    „Naja, 'ne Menge von denen haben ein Problem mit euch. Jedi, meine ich."
    Kina Ha blickte in den offenen Rationsbeutel, als wolle sie aus

Weitere Kostenlose Bücher