Imperial Commando - Die 501.
sich mit der Großen Armee einzulassen. Aber das Mädchen würde sowieso noch alles mit eigenen Augen sehen. „Schießt wie Unkraut."
„Und der Knochen? Wozu war der Knochen? Für irgendein primitives mandalorianisches Ritual? Ich habe gehört, sie krönen ihren Anführer mit einem echten Schädel."
„Ich denke, der Schädel ist symbolisch, Scout." War er das? Ny mochte Mandos, aber sie hatten einen Hang zu anatomischen Trophäen. „Der Knochen war für Mird. Falls du noch nie ein Strill gesehen hast... die machen schon was her. Sehr seltene, einheimische Tiere."
„Hab ich noch nie von gehört."
„Dann steht dir eine neue Erfahrung bevor."
Ny lehnte sich in ihrem Sitz zurück und ihr wurde klar, dass sie dem Imperium nicht entkommen war. Sie hatte lediglich eine Krise überstanden und jagte mit Multilichtgeschwindigkeit geradewegs in die nächste.
„Ich glaube, ich erinnere mich an Strills", sagte Kina Ha geistesabwesend. „Aber das war, noch bevor die Sith untertauchten."
Ny hörte nur mit halbem Ohr zu und überprüfte die Instrumententafel der Cornucopia. „Entschuldigung, wann sind die Sith verschwunden?" Sie blickte über die Sitzlehne. Nur sehr wenige gewöhnliche Leute hatten je von Sith gehört und es war seltsam, dass Kina Ha den Namen erwähnte. „Ich bin nicht so gut in Geschichte."
Die Jedi verzog konzentriert das Gesicht und ihre runzelige Stirn kräuselte sich bis ganz nach hinten, wo ihre Ohren gewesen wären, wenn Kaminoaner welche gehabt hätten.
„Oh ... vielleicht eintausend Jahre?" Sie wiegte ihren unglaublich langen Hals wie eine Schlange. „Es ist so lange her... so viele Kriege. Ich vergesse vieles."
Ny war sich nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte, aber dann wurde ihr klar, dass es so war, und die Galaxis veränderte sich für sie bis zur Unkenntlichkeit - mal wieder.
Kaserne der Sondereinsatztruppen, Hauptquartier der 501sten Legion, Imperiales Zentrum (ehemals Coruscant)
Niner kam zu dem Schluss, dass mit medizinischer Technologie so gut wie alles machbar war, außer Darman zu heilen.
Er sah zu, wie sein Bruder seine frisch zugeteilte Imperiale Rüstung anlegte, dunkles Aschgrau und Schwarz. Die Farbe glich in etwa ihren mattschwarzen Katarn-Form platten ihrer alten Rüstungen, aber damit endeten die Ähnlichkeiten auch schon. Alles an der Form, vom Helm über den Brustpanzer bis zu den Beinschienen, war einen Tick anders. Darman sah darin wie ein Fremder aus. Und er kam Niner auch so vor.
Darman hatte sich über Nacht verändert. Niner konnte eigentlich auch nichts anderes erwarten. Wie würde irgendein anderer Ehemann reagieren, wenn er dastehen und zusehen müsste, wie seine Frau getötet wurde? Aber das hier war mehr als Trauer. Sowohl er als auch Darman hatten Brüder im Krieg verloren, und es war ihnen nichts übrig geblieben, als ihr Leben weiterzuführen und im nächsten Augenblick wieder zu kämpfen.
Mit Trauer ging man langsam und vertraulich um. Schlussendlich arrangierte man sich mit ihr. Aber Niner hatte niemals eine Frau geliebt oder ihr ein Kind geschenkt, und daher sah er ein, dass Dar-mans Kummer wahrscheinlich etwas Neues und Unbeschreibliches war, verbunden mit zerschlagenen Hoffnungen auf eine Zukunft, von der kein Klon je geglaubt hätte, sie haben zu können.
Aber wir können dieses Leben haben. Die kleinen, einfachen Dinge. Fi hat eine Frau. Und Atin auch. Und Ordo. Sie leben als Mandalorianer, als freie Männer. Ich weiß, was ich sein kann.
Niner hatte Kyrimorut nie zu Gesicht bekommen und jetzt musste er sogar vergessen, dass er jemals den Namen gehört hatte. Wenigstens wusste er nicht, wo die Heimstätte lag. Diese Information konnte niemand aus ihm herausprügeln. Er hatte Angst, in ihren neuen Quartieren über irgendetwas zu reden, nicht einmal in den Umkleideräumen, weil er fürchtete, der Imperator könnte Überwachungsanlagen installiert haben lassen, um zu überprüfen, wer loyal war und wer Bande zum alten Regime hegte.
Es mochte der gleiche Chef mit einem neuen Titel sein, aber das neue Imperium wirkte im Vergleich zur Republik bereits jetzt schon wie eine völlig andere Welt.
Darman brachte seine Rüstungsplatten an seinem Unteranzug an und klammerte sich an sein DC-17 Gewehr wie an eine Schmusedecke. Die 501ste hatte die Com-mandos diese vorläufig behalten lassen. Wahrscheinlich steckte ein schonungslos pragmatischer Grund dahinter: Sie waren ihre Deezes gewöhnt und das ersparte Ausbildungszeit an neuen Waffen,
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