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Imperium

Imperium

Titel: Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Kenntnis der Lage voreilige Schlüsse gezogen hat.«
    Niemand am Tisch schien das ernsthaft zu glauben. Eric Chapman, der Verwaltungschef, gehörte zu jenen, die den Kopf gesenkt hielten.
    »Punkt zwei der Tagesordnung«, sagte Armstrong fest. Der Vertriebsleiter nahm sich Zeit, die Gründe darzulegen, weshalb die Absatzzahlen des Citizen während des vergangenen Monats so stark fielen; wie er meinte, würde sich dies rasch auf den Gewinn auswirken, den die Anzeigen einbrachten. »Da der Globe den Einzelpreis auf zehn Pence gesenkt hat, kann ich dem Vorstand nur raten, sich dafür auszusprechen, das gleiche 719
    zu tun.«
    »Aber wenn wir das tun«, gab Chapman zu bedenken,
    »sinken die Erträge noch weiter.«
    »Stimmt«, warf der Vertriebsleiter ein.
    »Wir müssen ganz einfach die Nerven behalten und ab-
    warten. Ich würde sagen, daß Townsend in einem Monat nicht mehr auf der Bildfläche ist. Dann können wir die Scherben aufsammeln und unsere Chance nutzen.«
    Zwar nickten einige Direktoren; aber die meisten waren schon lange genug im Vorstand, daß sie sich erinnern konnten, was das letzte Mal geschehen war, als Armstrong etwas Ähnliches ausgemalt hatte.
    Es dauerte noch etwa eine Stunde, die übrigen Punkte der Tagesordnung durchzugehen, und von Minute zu Minute
    wurde deutlicher, daß keiner der Männer am Tisch bereit war, sich direkt gegen den Präsidenten der Gesellschaft zu stellen.
    Als Armstrong schließlich fragte, ob es noch weitere Punkte gäbe, rührte sich niemand.
    »Vielen Dank, meine Herren«, sagte er, stand auf, sammelte Sir Pauls Unterlagen ein und verließ rasch das Zimmer. Auf dem Weg zum Fahrstuhl sah er Peter Wakeham, den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden, der atemlos über den Flur auf ihn zueilte und Armstrong in dem Moment erreichte, als dieser in den Fahrstuhl stieg. »Wenn du nur ein paar Minuten früher gekommen wärst, Peter«, Armstrong blickte zu ihm hinunter, »hätte ich dich zum Vorstandsvorsitzenden machen können.« Während die Fahrstuhltür zuglitt, lächelte er Peter noch einmal an.
    Er drückte auf den obersten Knopf und wurde rasch zum Dach gebracht, wo sein Pilot an der Brüstung lehnte und sich eine Zigarette gönnte. »Heathrow!« brüllte Armstrong, ohne auch nur einen Gedanken an die Starterlaubnis zu verschwen-den oder ob überhaupt ein Landeplatz frei war. Der Pilot drückte rasch die Zigarette aus und rannte zum Hubschrauber.

    720
    Während sie über London flogen, dachte Armstrong über die Reihenfolge der bevorstehenden Ereignisse nach, falls ihm ein Wunder nicht doch noch die fünfzig Millionen Dollar
    bescherte.
    Fünfzehn Minuten später landete der Hubschrauber auf dem Hangarvorfeld. Armstrong stieg vorsichtig aus und ging gemächlich zu seinem Privatjet.
    Ein anderer Pilot, der oben auf der Treppe stand, begrüßte ihn, wartete auf Armstrongs Anweisung und erkundigte sich nach seinem Befinden.
    »Danke, gut«, sagte Armstrong lediglich und ging nach hinten in die Maschine. Der Pilot nahm an, daß »Captain Dick«
    zu seiner Jacht in Monte Carlo wollte, um sich ein paar Tage zu erholen, und verschwand im Cockpit.
    Die Gulfstream flog nach Süden. Während des zwei-
    stündigen Fluges machte Armstrong nur einen Anruf, und zwar mit Jacques Lacroix in Genf. Doch so sehr er ihn auch bat und zu überreden versuchte – die Antwort blieb: »Sie haben noch bis zum heutigen Geschäftsschluß Zeit, die fünfzig Millionen zurückzuzahlen. Mr. Armstrong. Falls Sie dazu nicht in der Lage sind, bleibt mir keine Wahl, als die Angelegenheit unserer Rechtsabteilung zu übergeben.«

    721
    NEW YORK STAR

6. November 1991
    Platsch!

    »Ich habe den Präsidenten der Vereinigten Staaten auf Leitung eins und einen Mr. Austin Pierson aus Cleveland, Ohio, auf Leitung zwei. Mit wem möchten Sie zuerst sprechen?«
    Townsend wies Heather an, welchen Anruf sie als ersten durchstellen sollte. Er griff nervös nach dem Hörer und vernahm eine ihm fremde Stimme.
    »Guten Morgen, Mr. Pierson. Wie freundlich von Ihnen, mich anzurufen«, sagte Keith. Dann lauschte er angespannt.
    »Ja, Mr. Pierson«, sagte er schließlich. »Selbstverständlich.
    Ich verstehe Ihre Lage vollkommen. Ich bin sicher, ich hätte unter diesen Umständen auch nicht anders gehandelt.« Dann hörte er sich noch aufmerksam die Gründe an, weshalb Pierson zu seiner Entscheidung gelangt war.
    »Ich verstehe Ihr Dilemma und weiß es zu schätzen, daß Sie sich die Mühe gemacht haben, mich persönlich

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