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In den Armen des Fremden

In den Armen des Fremden

Titel: In den Armen des Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily McKay
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Schätzchen, du bist doch gar nicht mein Typ. Und außerdem kann ich mit dir nicht mithalten, du bist viel zu klug.“
    „Um das ein für alle Mal festzuhalten: Bin ich nicht!“, sagte sie lachend.
    „Aber im Ernst: Warum sollten wir heiraten?“
    Kitty nahm einen Schluck aus ihrem Glas. „Simon, du bist ein brillanter Geschäftsmann – der von seiner Familie nicht so geschätzt wird, wie es ihm eigentlich gebührt.“
    Die Durants besaßen eine Hotelkette, die ungefähr so alt war wie Biedermann’s. Aber in der weitverzweigten Familie Durant gab es viele Männer mit hervorragendem Geschäftssinn – das genaue Gegenteil zu Kittys Situation, die die einzige Erbin war.
    „Bei Durant International kannst du gar nicht alle deine Fähigkeiten einsetzen. Dazu stehst du in der Erbfolge euerer Dynastie zu weit hinten. Was bist du im Moment? Stellvertretender Leiter der Werbeabteilung! – Und wie es aussieht, war es das auch erst einmal.“
    Betrübt runzelte Simon die Stirn.
    „Dabei wissen wir beide, dass du viel mehr leisten könntest.“ Da offenbar sein Interesse geweckt war, beugte sich Kitty näher zu ihm und sprach mit wachsender Begeisterung weiter: „Wenn wir heiraten, wirst du Geschäftsführer von Biedermann’s. Damit schlagen wir mehrere Fliegen mit einer Klappe. Du hast einen Beruf, in dem du dich beweisen kannst – und du kannst dein Erbe antreten.“
    „Mein Erbe antreten?“, wiederholte er fragend.
    „Gerüchten zufolge hast du eine Großmutter mit festen Grundsätzen, die dich erst als Erben einsetzen will, wenn du verheiratet bist und Kinder hast.“
    Simon zog eine Augenbraue hoch. „Ich sehe schon, auch was mich betrifft, brodelt die Gerüchteküche.“
    „Und? Stimmt es?“
    „Sagen wir mal so: Großmutter Durant ist nicht gerade erbaut von meinem Lebensstil. Aber zum Glück habe ich noch andere Einnahmequellen. Mir geht es nicht um ihr Geld.“
    „Aber es geht dir um sie. Ich glaube, es tut dir leid, dass dein Leben ihren Vorstellungen so wenig entspricht. Sie würde sich sehr freuen, wenn wir heiraten. Sogar mit einem Enkel könnten wir ihr dienen.“
    Im Halbdunkel der Galerie ließ sich Simons Gesichtsausdruck nicht klar deuten, doch es lag etwas Trauriges darin. Kitty hatte ihren Freund richtig eingeschätzt.
    Auch wenn Simon ganz entschieden zu seiner Homosexualität stand, litt er doch unter zwei Dingen: dass er dadurch den Respekt seiner Familie verloren hatte. Und dass er niemals Kinder haben würde.
    Kittys fand, dass ihr Vorschlag beide Probleme lösen würde. Natürlich würde es keine richtige Ehe werden, aber immerhin waren Simon und sie gute Freunde. Und das war mehr, als viele Paare von sich behaupten konnten.
    Da Simon die Stirn runzelte, als würde er ernsthaft über das Angebot nachdenken, schöpfte Kitty schon Hoffnung. Wenn das klappen würde, wäre plötzlich alles so einfach – die Lösung sämtlicher Probleme.
    „Und was hast du davon?“, fragte er.
    „Einen guten Geschäftsführer! Mit dir an der Spitze werden sich die Aktien von Biedermann’s schnell erholen. Auf diese Weise werde ich FMJ wieder los. – Die Vorteile liegen so klar auf der Hand, dass ich mich frage, wieso ich nicht schon längst auf diese Idee gekommen bin.“
    „Das frage ich mich auch. Schließlich hast du noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass du einen Ehemann suchst, der dir aus der Klemme hilft.“
    „Soll das heißen, du bist beleidigt, weil ich dich nicht schon früher gefragt habe?“, fragte sie halb im Scherz.
    „Nein, ganz bestimmt nicht. Ich bin nur neugierig, warum dich anscheinend plötzlich die Verzweiflung antreibt. – Du weißt, dass du einen echten Mann verdienst.“
    „Natürlich.“ Sie nickte. „Aber das schließt sich ja nicht aus. Wir wären weiter einfach Freunde. Es wäre keine schlechte Ehe.“
    Fragend neigte er den Kopf zur Seite. „Wenn es dir damit ernst ist, warum hast du nicht angerufen? Ein Mann bekommt sicher nicht oft einen Heiratsantrag bei der Galerieeröffnung seines Geliebten.“
    Kitty lachte. „Ich finde, es ist ein Thema, das man lieber persönlich besprechen sollte. Außerdem bin ich etwas in Eile.“
    „Es ist ein sehr verlockendes Angebot, Schätzchen – aber …“
    „Aber nicht verlockend genug?“, fragte sie und seufzte.
    „Das ist nicht das Problem. Mir geht es eher darum, dass du es später bereuen könntest. Mir sieht dieser spontane Antrag am späten Abend schwer nach einer Flucht vor jemand anderem aus.“
    „Ich bin

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